Raphael Lorenz: Die Konstanz in Person

von Marc Sehrbrock

(20.11.15) Mit Raphael Lorenz hat der FC Nordkirchen einen echten Top-Torjäger in den eigenen Reihen: In zwölf Einsätzen hat er zwölf Mal getroffen. Sein Trainer Heiko Ueding sagt über ihn: "Rapha ist jemand, der seine Leistung konstant abrufen kann, wenn er sich wohlfühlt. Zudem ist er auch vom Charakter her ein absoluter Gewinn fürs Team." In der vergangenen Saison traf Lorenz 24 Mal und sein Trainer ist überzeugt, dass er den Rekord knackt, wenn er fit bleibe und das Team so weiterspiele. "Ich bin ein ambitionierter Spieler, ich werde es auf jeden Fall versuchen", sagt der Torjäger.

Die Tore kommen nicht von Ungefähr. Der 26-Jährige hat in der Vergangenheit zehn Jahre beim BVB gespielt und dort laut Ueding eine hervorragende Ausbildung genossen. Auch bei der Nationalmannschaft lief er bis zur U18, die von Horst Hrubesch geleitet wurde, auf.

Fast bei ManU

Beinahe wäre er sogar bei Manchester United gelandet, nachdem er die Briten bei einem Turnier in Frankfurt auseinander genommen hatte. Jedoch wollte er sich bei Dortmund durchsetzen und blieb in der Heimat. Als dies letztendlich nicht klappte, entschied er sich gegen ein Angebot aus der zweiten niederländischen Liga und wählte einen anderen Weg, um sich seine Brötchen zu verdienen.

Nun ist Raphael Lorenz Außenhandelskaufmann und lässt es mit dem Fußball ein bisschen ruhiger angehen. Über Dennis Gerleve, der mit ihm beim Lüner SV gespielt hatte, ist er auf den Bezirksligisten aufmerksam geworden. Die Nordkirchener bauen laut Ueding seitdem auf ihren Stürmer: "Wir wissen, dass Rapha da ist, wenn der Ball irgendwie in die Mitte kommt.

"Spiele, da fällt er nicht auf"

Es gibt auch Spiele, da fällt nicht auf, dass er mitspielt, trotzdem macht er dann zwei Tore. Man kann ihn über 90 Minuten einfach nicht ausschalten." Seine Torbilanz in der aktuellen Saison schätzt der Spieler selbst nicht überschwänglich ein: "Man muss das immer in Relation dazu sehen, wo ich gespielt habe." Bei einem Spieler von seinem Format sollte man das nicht als Überheblichkeit deuten.

Momentan stehen die Nordkirchener auf dem vierten Rang, geht es nach dem Trainer, dann ist die Tabellensituation optimal. Der ehrgeizige Lorenz schielt aber doch auf den Relegations-Platz zwei hinter dem bereits feststehenden Herbstmeister VfL Senden.

Und wie geht's für Lorenz in Nordkirchen weiter? "Ich fühle mich hier wohl", sagt der Torjäger. Was nach der Saison passiert, sei noch offen.