Probleme über Probleme bei Kinderhaus

von Hannah Opitz

(21.04.22) Westfalia Kinderhaus war von Beginn an für den wirklich sehenswerten Fußball bekannt. Zwischendurch hat das Team diesen auch immer wieder auf den Platz gebracht und wichtige drei Punkte geholt. In letzter Zeit ist das Punkte holen aber fremd geworden, denn es soll einfach nicht sein. "In der aktuellen Situation wird ja auch unser Selbstbewusstsein nicht unbedingt besser. Und alles was vorher noch ein bisschen funktioniert hat, klappt jetzt auch nicht mehr", sagt Westfalia-Coach Liesa Marschall.

Kinderhaus befindet sich derzeit genau einen Platz vor den drei Abstiegsrängen, sicher kann sich da also noch gar keiner fühlen. In den vergangenen Wochen kamen zu den üblichen Problemen mit dem Schichtdienst auch noch Verletzungen und Krankheiten dazu. Lia Große fällt derzeit aufgrund von Pfeifferischem Drüsenfieber aus und Lotte Reinermann riss sich die Bänder. "Wir müssen enorm viel durchrotieren. Ich vertraue meinen Spielerinnen auf dem Feld, aber so viel kann niemand kompensieren", sagt Marschall. Dadurch kann auch im Training nur stückweise gearbeitet werden, da gerade Systematisch kaum etwas dazukommt. Im Training wird sich meist auf die vielen neuen Probleme, die Sonntags entstehen, reagiert. Derzeit gehört dazu ganz klar der Spielaufbau, die Passgenauigkeit und die Bewegung ohne Ball. "Alles was wir im Training nicht besprechen fällt Sonntags hinten rüber", sagt Marschall.

Marschall tritt zurück

Am Mittwoch testete das Team dann gegen die eigene U17. Es stand zwar nicht die erste Elf auf dem Feld, da auch hier einige ausfielen, aber für Marschall ist der knappe 1:0-Sieg zu wenig. "Es ist nett zu sehen, dass wir auch gewinnen können, aber man hat auf dem Feld nicht gesehen, dass wir eigentlich die erfahrenen Spielerinnen haben", ärgerte sich Marschall. Derzeit versucht das Trainerteam neue Spielerinnen vom Verein zu überzeugen: "Wir sind eine tolle Mannschaft, auch wenn wir derzeit nicht vom Erfolg gekrönt sind. Man merkt einfach, dass wir erfahrene Spielerinnen brauchen, die unsere jüngeren an die Hand nehmen", sagt Marschall. Bisher war die Suche wenig erfolgreich und zusätzlich verkündete Marschall, dass sie in der kommenden Saison zwei bis drei Schritte zurücktreten muss. Sie wird es zeitlich nicht mehr schaffen als Cheftrainerin zu agieren.

Bereits in der Hinrunde musste Kinderhaus gegen Altenberge eine knappe Niederlage hinnehmen. "Für uns war es der spielstärkste Gegner und wir hatten die echt am Unentschieden. Da hatten wir aber auch einen anderen Kader", sagt Marschall. Mittlerweile hat sich das Team auch dazu entschieden, nicht mehr auf den schönsten Fußball zu setzen, sondern aufs Ergebnis zu spielen. Denn letztendlich ist Fußball ein Ergebnissport und nur durch Punkte kann die Liga gehalten werden und das ist das oberster Ziel von Westfalia Kinderhaus.

Matellia Metelen - Union Wessum II (Sonntag, 11 Uhr)
Bei Metelen ist die Hoffnung noch lange nicht verloren. Zwar ist der Abstand nicht mehr so gering, wie sich das Team das vermutlich vorgestellt hat, aber mit drei Punkten würde man in die richtige Richtung gehen. Vor allem, weil Kinderhaus da vorne auch nicht die beste Zeit hat.
Marschall: 3:2 - Es ist vielleicht arrogant es so zu sagen, weil wir auch da unten drin stehen, aber irgendwo ist es schon Not gegen Elend.
Heimspiel-Tipp: 3:0

Germania Hauenhorst II - Westfalia Hopsten (Sonntag, 11:30 Uhr)
Hauenhorst machte in den vergangenen Wochen einen ziemlich guten Eindruck. Die Mädels kletterten an Kinderhaus vorbei und verkürzten den Abstand auf die Tabellenmitte. Hopsten befindet sich in dieser Mitte, obwohl Punktetechnisch doch ein ziemlich großes Loch dazwischen ist. Im Kreispokal am Donnerstag-Abend musste das Team eine knappe 1:3-Niederlage gegen Westfalenligist Arminia Ibbenbüren hinnehmen. Kommen sie jetzt doppelt so stark in die Liga zurück?
Marschall: 2:2 - Hopsten ist eine tolle Mannschaft, sehr spielstark und robust. Hauenhorst wird es den aber richtig schwierig machen.
Heimspiel-Tipp: 2:3

RW Alverskirchen - Teuto Riesenbeck (Sonntag, 12:30 Uhr)
Ich möchte wirklich nichts festlegen, was noch nicht endgültig ist, aber so langsam wird es für Alverskirchen Zeit nicht nur die kämpferische Leistung auf den Platz zu bringen, sondern diese auch in drei Punkte umzuwandeln. Ansonsten könnte sich das Ziel, die Liga zu halten, als enorm schwierig verwirklichen lassen.
Marschall: 0:4 - Riesenbeck hat irgendwie eine ruhige Solidität. Die haben keine Einzelspielerin, sondern sind als Team echt stark und Alverskirchen bekommt das im Moment überhaupt nicht auf den Platz.
Heimspiel-Tipp: 3:2 - Alverskirchen fängt sich.

SpVgg Vreden - ASC Schöppingen (Sonntag, 13 Uhr)
Vreden ist stark, Schöppingen ist stark und somit entwickelt sich ein Topspiel. Erster gegen Zweiter. Bereits das Hinspiel weißt auf einen regelrechten Kampf um die Tabellenspitze hin, denn da musste sich die Teams mit einem 2:2 zufrieden geben. In dieser Phase, wird sich aber keiner eine Punkteteilung gefallen lassen.
Marschall: 1:2 - Wenn Vreden die Bunnefeld aus dem Spiel nehmen kann, dann vielleicht, aber ich finde sowieso nicht, dass Vreden so schönen Fußball spielt, die sind halt körperlich. Und die Bunnefeld kann man nicht über 90 Minuten ausschalten.
Heimspiel-Tipp: 0:1 - 90+4: Sarah Bunnefeld

Ibbenbürener SpVg. - SV SW Esch (Sonntag, 13 Uhr)
Am Donnerstag Abend wurde Esch widerwillig aus dem Kreispokal geschmissen. Dabei startete das Team so überzeugend und knüpfte an die derzeitige Saisonleistung an. Denn der derzeitige dritte Platz kommt nicht von irgendwo her. Die Torschützinnen beider Mannschaften werden sich also schonmal warm laufen, denn die ISV hat nach dem 7:0-Sieg gegen Alverskirchen sicherlich noch nicht genug vom Tore schießen.
Marschall: 3:1 - Das wird mal eine Überraschung.
Heimspiel-Tipp: 1:5 - Wir drehen den Spieß mal um, denn gegen wütende Spielerinnen aus Esch, möchte niemand antreten.

SG Holtwick/Legden - SG Horstmar/Leer (Sonntag, 15 Uhr)
Das wird ein Spiel auf Augenhöhe: Beide Teams können Tore schießen, das haben sie in den vergangenen Monaten wiederholend bewiesen. Im Hinspiel hatte Holtwick/Legden beim 3:1-Sieg die Nase vorn, die Frage ist daher: Wissen die Gastgeberinnen einfach, wie man mit Horstmar/Leer umgeht oder haben die Gäste aus ihren Fehlern gelernt?
Marschall: 3:2 - Eigentlich ist das auch so ein Unentschieden-Ding. Aber am Ende hat vielleicht doch Holtwick die Nase vorne.
Heimspiel-Tipp: 1:2 - Horstmar/Leer hat einen Lauf und will Holtwick/Legden abschütteln.

Westfalia Kinderhaus - TuS Altenberge (Sonntag, 15 Uhr)
Wenn man sich die Tabelle so anguckt, müsste man eigentlich meinen, dass Altenberge hier der sichere Sieger ist. Allerdings hat man das in den vergangenen Wochen wohl mal häufiger gedacht und dann ging alles schief. Einen Sieg gab es bei beiden Teams schon etwas länger nicht, daher werden sie versuchen, dies zu ändern.
Marschall: 1:0 - Wir ertrotzen uns ein knappen und vielleicht nicht ganz verdienten Sieg.
Heimspiel-Tipp: 1:1 - Gewinnen ist im Moment nicht drin.