Amels schockt den SVH

Von Till Meyer

(02.05.16) Es war das Spitzenspiel des Spieltags und zugleich ein Spiel, auf das besonders der VfL Wolbeck geschielt haben dürfte, denn beim Tabellendritten GW Amelsbüren gastierte der Tabellenführer SV Herbern. Viel mehr geht in dieser Spielklasse einfach nicht. Nach zwei völlig unterschiedlichen Hälfte sorgte Amels dann für eine Wachablösung an der Spitze, denn der eigene 3:0 (0:0)-Triumph gegen den SVH sorgte dafür, dass Wolbeck der lachende Dritte war. „Wahnsinn – es war ein geiles Spiel mit einer tollen Atmosphäre“, war GW-Coach Christian Ahlers natürlich richtig stolz und happy zugleich.

Die Rahmenbedingungen dieses Kräftemessens waren mehr als nur Bezirksligatauglich, denn geschätzte 120 Zuschauer säumten den Spielfeldrand („Meine Frau war auch da und hat es für mich geschätzt“ - O-Ton Ahlers) und sorgten dafür, dass diesem Spitzenspiel ein würdiger Rahmen bereitet wurde. Auf dem dem Platz gaben aber zunächst die Gäste den Ton an. Der SVH verzeichnete deutlich mehr Ballbesitz und gewann viele zweite Bälle und sorgte so dafür, dass Amelsbüren einen Großteil der ersten Hälfte in der eigenen Hälfte gebunden war. „Ich will nicht sagen, dass das 0:0 zu Pause glücklich war, aber beschweren durften wir uns auch nicht“, bewertete Ahlers die ersten 45 Minuten und ergänzte: „Vielleicht hatten wir zunächst auch einfach zu viel Respekt.“

Wie ausgewechselt

Es bleibt Ahlers Geheimnis, was er seinen Mädels in der Halbzeit mit auf den Weg gab, aber mit Blick auf den zweiten Durchgang waren es zweifelsohne genau die richtigen Worte. Hinzu kam seine vorgenommene taktische Umstellung auf ein 4-4-1-1-Stysem. „Damit wollten wir mehr Druck erzeugen und auch mal die Bälle ordentlich verarbeiten in der Spitze“, ließ der GW-Trainer durchblicken und sah sich durch das Spiel seiner Elf bestätigt, denn diese war endlich hellwach, aggressiv in den Zweikämpfen und mit dem absoluten Willen ausgestattet, dieses Match gewinnen zu wollen. Besonders das geschickte Verengen der Mittelfeld-Räume nahm dem SVH die Freude am Spiel und sorgte dafür, dass dieses zu Gunsten von GW kippte.

Der erste Treffer des Tages fiel nach einem Angriff über Eva Tingelhoff/Lisanne Korn und wurde letztlich durch Lisa Marie Lanfers veredelt, da ihr Schuss mächtig Drall bekam und oben rechts im Eck des SVH-Kastens einschlug (63.). Ein bisschen sah es derweil so aus, als wäre sie während ihres Schussversuches ausgerutscht. In diesem Fall sicherlich nicht von Nachteil. Infolge des Rückstandes entbrannten immer wieder Diskussionen in Reihen des SVH, die dazu führten, dass die Truppe den Faden komplett verlor. Die Quittung gab es in Form von zwei weiteren GW-Treffern (2:0 Tingelhoff/3:0 Wünnemann – 72./90.). „Das Spiel und Ergebnis macht mich richtig stolz“, sprudelte es abschließend auch Ahlers heraus, der ebenfalls keinen Hehl daraus machte, dass er, so es tatsächlich so kommt, dem VfL aus Wolbeck den Aufstieg von Herzen gönnt.

GW Amelsbüren – SV Herbern     3:0 (0:0)
1:0 Lanfers (63.), 2:0 Tingelhoff (72.),
3:0 Wünnemann (90.)