Land in Sicht

Von Till Meyer

(16.10.16) Der Schlusspfiff der Partie zwischen Borussia Münster und Saxonia Münster ist aus Sicht der Kickerinnen von der Grevingstraße vergleichbar mit dem Ausruf einer Seefahrerin, die im Mastkorb steht und in nicht allzu weiter Ferne Land entdeckt hat. Land, das in diesem Falle die Nicht-Abstiegsplätze sind, denn diese hat die Borussia nach dem 2:1 (0:0)-Heimsieg vorerst und erstmalig in dieser Spielzeit erreicht. Es sind also Schritte auf einem, wenn man so will, neuem Terrain. 

Die Gastgeberinnen starteten wie die Feuerwehr und erarbeiteten sich in der ersten halben Stunde ein deutliches Übergewicht, ohne jedoch daraus Kapital zu schlagen, denn die Asse wollte, trotz ordentlicher Gelegenheiten, noch nicht über die Linie flutschen. Die Saxonessen brauchen ihrerseits ein Weilchen und waren erst nach besagten 30 Powerminuten der Borussia im Spiel angekommen, denn sie schafften es, eine Linie in ihr Passspiel zu bekommen und damit den Druck vom eigenen Kessel zu nehmen. "Es war insgesamt ein gutes Bezirksligaspiel", kommentierte Borussen-Coach Hannes Ries das Gesehene.

Elfer für die Führung

Dieses ausgestellte Gütesiegel Ries` behielt auch im zweiten Durchlauf seine Gültigkeit, wenngleich sich die ganze Geschichte offener gestaltete, da die Gäste noch ein Schippchen drauf legten und selbst auf die Führung erpicht waren. Möglich wäre diese unter anderem schon in Minute 63 gewesen, als Saxonesse Ines Blickensdorf alleine auf Borussen Torfrau Monik Burger zusteuerte, aber in der erfahrenen Keeperin ihre Miesterin fand. Letztlich gefallen ist die Gästeführung vom Punkt, nachdem Borussin Emily Diekhues Blickensdorf im Laufduell per Grätsche zu Fall brachte. "Den kann man schon so geben", gestand auch Ries ein. Und Blickensdorf trat sogar als Gefoulte selbst an und traf cool zum 1:0 (78.).

Auf die Leistungsbereitschaft der Borussinnen hatte dies jedoch keinen negativen Einfluss, denn die Gastgeberinnen blieben dran und hätten unter anderem durch Sophia Heinlein (80.) den Ausgleich erzielen können, aber ihrem Abstauberschuss fehlte die nötige Kraft, sodass dieser, bevor er die Linie überquert hatte, geklärt wurde. Besser machte es hingegen fünf Minuten später Christina Mersmann, die sich ein Herz fasste und das Leder per frecher 30-Meter-Bogenlampe zum 1:1-Ausgleich in den Kasten hob. Hier wurde Gästeschnapperin Theres Wittorf das gegen die Sonne spielen zweifelsohne mit zum Verhängnis. 

Phantom schlägt zu 

Und nach langer Pause gab auch das Phantom Luise Effing ihr Comeback auf dem Platz. Ries wechselte sie zur zweiten Hälfte ein und sie dankte es ihrem Coach dem 2:1-Siegtreffer in Minute 87 - ihr zweiter Schuss fand über den Innenpfosten den Weg in den Kasten. "Wir haben uns den Sieg erspielt, sind toll aufgestanden und von daher ist es auch nicht unverdient", bilanzierte Ries nach dem Schlusspfiff.

Borussia Münster - Saxonia Münster     2:1 (0:0)
0:1 Blickensdorf (78./Foulelfmeter), 1:1 Mersmann (85.),
2:1 Effing (87.)