Nachspielzeit ist die beste Zeit

Von Hannah Opitz

(09.11.22) In der allerletzten Sekunde sorgten die Teams noch für eine Überraschung. Denn manchmal dauerte es eben bis zur 92. Minute, bis man dann doch die drei Punkte mitgenommen hat. Puh, da war wirklich die Spannung bis zum Schluss. Dann wurde nur der kleinste Fehler ausgenutzt, um doch noch zuzuschlagen. Das wichtigste ist aber: Es gibt einen neuen Tabellenführer!

Arminia Ibbenbüren II - Union Wessum     1:1 (0:1)
"Das war definitiv ein Topspiel", freute sich Wessum-Coach Heiko Robra. Zwar entwickelten sich auf beiden Seiten wenig Chancen, aber dafür entstand ein regelrechter Kampf im Mittelfeld. Beide Teams hatten wohl jeweils nur zwei Möglichkeiten zur Halbzeit, da sind zwei Tore schon ziemlich viel. Gerade zu Beginn hatten die Gastgeberinnen die Oberhand, das Tor fiel allerdings im eigenen Kasten. "Man muss schon sagen, dass es ein bisschen überraschend kam", gab Robra zu. Aber egal ob es überraschend war oder nicht, es stand ab der 38. Minute 1:0 für Wessum. 20 Meter vor dem Tor der Arminia hatte Anna Söbbing ungewöhnlich viel Platz und fasste sich einfach mal ein Herz. Die Kugel schlug direkt unter der Latte ein. Nach der Pause sah das Ganze nicht viel anders aus, denn es fand weiterhin eine Neutralisation im Mittelfeld statt. Beide Abwehrreihen standen sicher, wodurch die Torhüterin kaum etwas zu tun hatten. Zu Beginn der zweiten Hälfte drückte Ibbenbüren wieder etwas mehr, denn mindestens ein Punkt sollte behalten werden. "Das 1:1 war ein blöder Fehler. Mit etwas mehr Glück hätte das Spiel auch 1:0 ausgehen können", ärgerte sich Robra. Dieses Glück war den Gästen allerdings nicht gegönnt, denn Sophia Rieken setzte sich im Alleingang durch und glich zum 1:1 aus (68.). Mit diesem Ergebnis erreichten allerdings beide Teams nicht die Tabellenspitze, denn Nottuln schoss an beiden vorbei. Nächste Woche gegen Aasee soll das aber wieder ausgeglichen werden für Wessum. "Wir gehen davon aus, dass Aasee mit viel Frust aus dem Recke-Spiel auftaucht", sagte Robra. Dennoch spielt seine Mannschaft zu Hause, wodurch die Punkte noch dringender in Wessum behalten werden sollen.
Torschützinnen: 0:1 Söbbing (38.), 1:1 Rieken (68.)

Borussia Emsdetten - Turo Darfeld     1:2 (1:1)
"Ich denke, dass wenige damit gerechnet haben, vor allem weil Borussia so viele deutliche Siege hatte", freute sich Turo-Coach Sascha Kölking. So war es zu Beginn auch, denn in den ersten 20 Minuten war Emsdetten doch überlegen. Die Gäste probierten ein neues System, wodurch die Arbeit gegen den Ball nicht si geschmiert lief wie üblich. So sorgte auch Jule Uhlenbrock für die Führung der Gastgeberinnen. Die fasste sich aus 25 Metern ein Herz und donnerte das Ding zum 1:0 unter die Latte (24.). Für die Darfelder war das der Weckruf, um organisierter und kämpferischer an die Sache ran zu gehen. Auf dem Feld änderten die Mädels positionsmäßig einiges ab, wodurch mehr Sicherheit ins Spiel der Gäste kam. Vor der Halbzeit glichen die nämlich noch durch Sarah Schenkel aus. Einen Pass von Torhüterin Tanja Guzberg fing Schenkel durch viel Druck nach vorne ab und schob den Ball ins leere Tor zum 1:1 (41.). "In der Pause sind wir nochmal taktisch einiges durchgegangen. Ich habe aber gesagt, dass der Kopf das Wichtigste ist", sagte Kölking. Dementsprechend sah auch die zweite Hälfte deutlich besser aus, denn die Darfelder agierten als Team und gaben bis zur letzten Minuten so richtig Gas. Spielerisch funktionierte auch das Aufbauspiel deutlich besser, wodurch vor allem die Gäste durch das Kurzpassspiel nach vorne kamen. "Eigentlich hatten sich alle schon auf das 1:1 eingestellt", sagt Kölking. Doch in der 90. Minute, als die Gäste immer noch nach vorne presste, eroberte Kim Melchers an der Strafraumkante den Ball und schloss zum 2:1 ab. "Das war eine wirklich sehr gute Leistung", lobte Kölking. 
Torschützinnen: 1:0 Uhlenbrock (24.), 1:1 Schenkel (41.), 2:1 Melchers (90.)

SV Langenhorst Welbergen - Wacker Mecklenbeck     2:1 (0:1)
Die äußeren Umstände standen richtig gut für Langenhorst. Denn der Kader war gefüllt, die Laune ziemlich gut und die feste Vornahme, endlich wieder drei Punkte einzufahren, klar gesetzt. "Man hat in der ersten Hälfte die Spielfreude nicht gesehen", ärgerte sich Langenhorst-Trainer Peter Engel. Eventuell hatten seine Mädels zu viel Druck, das gegen Wacker als Tabellennachbar ein Sieg gesetzt war. So oder so machten die Gastgeberinnen nicht genügend Druck nach vorne und das sonst so starke Pressingspiel scheiterte. Aber nicht daran, dass die Vorne nicht genügend liefen, sondern eher, da das Mittelfeld und die anderen Reihen nicht nachrückten. So kam es dann auch, dass Jule Krützmann sich in der 21. Minute durchsetzte und zum 1:0 verwandelte. "Danach drängten wir immer mehr und dann sah es auch schon wieder viel besser aus", sagt Engel. In der zweiten Hälfte entwickelte sich schließlich ein Spiel auf Augenhöhe, bei dem die Einzelspielerinnen aus Wacker den Gastgeberinnen zwar überlegen waren, allerdings Langenhorst als Gesamtmannschaft überzeugte. In der 78. Minute glichen die Gastgeberinnen dann durch Verena Struck aus. Maike Möller setzte sich bis zur Grundlinie durch, legte dann auf Struck zurück, die aus 16 Metern die Kugel zum 1:1 ins Tor donnerte (78.). "Danach haben wir noch mehr Druck gemacht, weil dann hatten wir natürlich Hoffnung", sagte Engel. Letztendlich überwog dann die Mannschaftsleistung über der Einzelleistung: 92. Minute, der allerletzte Angriff für Langenhorst. Dieser wurde durch einen Foul gestoppt, also Freistoß. Diesen brachte Wenke Löcker in den Sechzehner der Gäste, wo Jana Gesenhues den Ball erwartete. Diesen legte sie erneut auf Struck zurück, die sich aus 10 Metern ein Herz fasste und erneut das Ding unter die Latte knallte. 2:1 und die Freude war riesig, denn das Ziel wurde in allerletzter Sekunde erreicht. "Das war echt schön, weil wir auch zu Hause gespielt haben und die Zuschauer dabei waren", freute sich Engel.
Torschützinnen: 0:1 Krützmann (21.), 1:1 Struck (78.), 2:1 Struck (90+2.)

Weitere Spiele: 
Borussia Münster - GW Nottuln     1:3 (0:2)
GW Amelsbüren - FC Oeding     3:2 (1:0)
BW Aasee - Tus Recke     0:2 (0:0)