Ein Ausflug zum Vergessen
von Till Meyer
(30.10.16) In etwa so kann man die Reise von Germania Hauenhorst zum GSV Moers bezeichnen, denn neben einer höchst unglücklichen 1:2 (0:1)-Niederlage verletzte sich auch noch Germanin Jule Borgmann so schwer, dass noch unmittelbar nach dem Schlusspfiff ein Krankenhausbesuch auf dem Abend-Plan stand. "Es ist nichts gebrochen, aber mehr kann man derzeit noch nicht sagen", ließ Germanen-Trainerin Anja Siegers in einerm hörbar niedergeschlagenen Ton wissen.
Mit Blick auf das Sportliche kann man festhalten, dass die Gastgeberinnen zunächst besser in die Partie fanden und sich über eine harte und konsequente Zweikampfführung zunächst ein optisches Übergewicht erarbeiteten und zudem in Minute 13 die Führung auf dem Schlappen hatten, allerdings war Hauenhorst-Schnapperin Anne Gehring im Eins-gegen-Eins hellwach und bewahrte ihre Truppe zunächst noch vor dem Rückstand. Diese Szene schien Hauenhorst aber wachgerüttelt zu haben, da die Gäste in der Folge im Spiel ankamen und selbst gefährliche Szenen vor dem Moers-Kasten kreierten. So traf zum Beispiel Lena Gosewinkel in Minute 30 die Latte und vergab nur eine Minute später, nach einer tollen Kombination über Alexandra Mallwitz und Kim Wolters, gleich die nächste Gelegenheit. Ihr sei allerdings zugutegehalten, dass sie auf dem nassen Rasen leicht weggerutscht war und daher ihr Schuss über den Kasten segelte.
Böser Fehler
Kurios war im Übrigen die Entstehung des Hauenhorster-Rückstandes, denn Moers lief in die Abseitsfalle und alles schien save zu sein. Die Betonung liegt auf schien, denn den daraus resultierenden Freistoß spielte die Germania durch die Mitte direkt in die Füße der Gastgeberinnen, die sich nicht zweimal bitten ließen und Laura Montenbruck zum 1:0 trafen (42.). Trotz dieses unglücklichen Rückstandes zum Pausentee kamen die Gäste alles andere als geknickt aus der Kabine und egalisierten den Rückstand postwendend. Sinah Lütke-Harmölle stand nach einem Lattenschuss von Wolters richtig und musste nur noch zum 1:1 abstauben (48.). Die Freude darüber währte allerdings nur kurz, denn Moers ging nur drei Minuten später wieder mit 2:1 in Front. Besonders ärgerlich an diesem Treffer war die Tatsache, dass dieser einer Ecke entsprang, die aus einem parierten Foulelfmeter von Gehring resultierte.
"Doppelt bitter"
So umschrieb Siegers das Spiel, denn ihre Elf kam trotz guter Druckphasen nicht mehr zum Ausgleich und obendrein erwischte es ja bekanntermaßen Borgmann mit der Verletzung noch schwer (68.). "Es ist heute alles richtig ärgerlich, zumal die Leistung in Ordnung war", klagte Siegers nach dem Abpfiff.
GSV Moers - Germania Hauenhorst 2:1 (1:0)
1:0 Montenbruck (42.), 1:1 Lütke-Harmölle (48.),
2:1 Zorychta (51.)