Mit hängenden Köpfen in den Untergang
von Till Meyer
(06.09.15) Wacker-Coach Andre Frankrone ist aus fußballerischer Sicht beileibe nicht zu beneiden, denn die Ergebnisse seiner Elf machen zur Zeit einfach wenig Freude. Zu allem Überfluss gab es für seine Truppe an diesem Sonntag nicht nur die vierte Pleite in Folge, sondern obendrein ein richtiges Ergebnisdebakel! Beim SV Bökendorf setzte es eine alarmierende 2:10 (2:5)-Klatsche, die viele Fragen aufwirft.
Egal wie man den Spielverlauf dreht und wendet, eines ist klar: „Wir dürfen niemals zehn Gegentore bekommen – das geht einfach nicht“. Klare Ansage von Frankrone und absolut verständlich, schließlich basierte sein Matchplan auf einer stabilen Defensive und blitzschnellen Kontern. Aber was nutzt so ein Plan, wenn dieser bereits nach achtzehn Minuten über Bord geworfen werden kann, denn Bökendorf führte zu diesem Zeitpunk bereits mit 2:0 (9./18.).
„Der Einsatz und Wille stimmte heute“, versicherte Wackers Cheftrainer und hatte damit zumindest im ersten Durchgang nicht unrecht, denn seine Truppe konnte den Rückstand zweimal durch Kathrin Pels verkürzen (1:2/2:3 – 29./34). In der Gesamtsumme war jedoch das Defensivverhalten an diesem Tag nicht Westfalenliga-tauglich: Zu große Abstände zwischen den einzelnen Positionen und kein kollektives Verteidigen gegen den Ball.
Debakel nimmt seinen Lauf
Im zweiten Durchgang kam es dann richtig dick für die Mädels von der Egelshove, denn Bökendorf spielte seine technische und athletische Überlegenheit gnadenlos aus und nutzte die schwindende Gegenwehr der Gäste ohne Rücksicht aus. „Nach dem 2:6 (62. Minute d. Red.) gingen die Köpfe runter und es war fortan ein Kollektivversagen“, analysierte Frankrone und hatte dennoch irgendwie Verständnis für seine Kickerinnen: „Das ist im Moment natürlich alles etwas viel und frustet eben“.
Fakt jedoch ist, dass Bökendorf die mangelhafte Zweikampfführung seiner Elf rigoros mit vier weiteren Gegentreffern bestrafte (68./80./85./86.). Sicherlich machte dabei auch Torfrau Michelle Wichtrup nicht immer eine glückliche Figur, aber dies spielte für Frankrone keine Rolle: „Sie hat ein Jahr nicht im Tor gespielt und noch nie so hoch, da kann und will ich ihr keine Vorwürfe machen“.
SV Bökendorf – Wacker Mecklenbeck 10:2 (5:2)
1:0 Hansmeier (9.), 2:0 Oelman (18.),
2:1 Pels (29.), 3:1 Tolckmitt 31.),
3:2 Pels (34.), 4:2 Oelmann (39.),
5:2 Drewitz (43.), 6:2 Oelmann (56.),
7:2 Künemund (68.), 8:2 Drewitz (80.),
9:2 Künemund (85.), 10:2 Jahn (86.)