Heimspielland-United
Von Eva-Maria Landmesser
(20.05.19) Das Fazit zum vorletzten Spieltag fällt für die Heimspielland-Mannschaften, für die es in der Westfalenliga noch um etwas geht, sehr positiv aus. Durch den Wackerschen Sieg über die Sportfreunde aus Siegen 5:4 (3:2) ist Arminia Ibbenbüren der Vize-Meister nun nicht mehr zu nehmen. Da letztere den SC Borchen mit 3:2 (2:0) besiegten und Ostbevern 2:0 (1:0) in Gremmendorf gewann, hat der BSV nun den Klassenerhalt geschafft, während Borchen auf die Abstiegsränge abrutschte. So schließt sich nun der Statistik-Reigen wieder mit den Mecklenbeckerinnen, die durch Billerbecks 0:3 (0:2)-Niederlage gegen Höntrop der "Ananas" wieder ein Stückchen näher gekommen sind. Aber jetzt das Ganze noch einmal langsamer...
SC Gremmendorf - BSV Ostbevern 0:2 (0:1)
Der von beiden Mannschaften mit Spannung erwartete Derbykracher verpuffte leider ziemlich schnell und wurde quasi von Beginn an nur von einer Seite diktiert. "Ostbevern hat verdient gewonnen. Wir hatten einfach keinen Zugriff aufs Spiel", erklärte Gremmendorfs Trainerin Filipa Da Silva Campos. Auch Ostbeverns Trainer Daniel Stratmann tat sich schwer den Spielverlauf zu beschreiben: "Gremmendorf hat auf Konter gespielt und ein oder zwei gute Möglichkeiten gehabt. Aber sonst waren wir gezwungen das Spiel zu gestalten." So hatten sich die Ostbevernerinnen wieder eine Menge Torchancen herausgespielt, nutzten diese - wie so häufig - jedoch nicht effektiv aus. Das Spiel auf ein Tor endete daher mit nur zwei Treffern der Gäste. Eine Viertelstunde nach Anpfiff erzielte Kira Lücke die erste Bude nach einem Angriff über Außen in den gegnerischen Sechzehner, wo auf Ostbeverns Nr. 7 zurück gesteckt wurde und diese direkt verwandelte. Nachdem so ziemlich jede BSV-Spielerin (mit Ausnahme von Torhüterin Anne Katrin Kemper) sich an einem Eintrag in die Torschützenliste versucht hatte, fiel in der 88. Spielminute dann doch noch das 2:0 für die Gäste. Als Gremmendorfs Keeperin Vera Heinker einen Ball nicht klären konnte und diesen abprallen ließ, setzte Frieda Kemper nach und drückte das Leder über die Linie. Zwei Tore reichten vollkommen aus, dennoch hätte sich Daniel Stratmann aus fußballerischer Sicht mehr Gegenwehr gewünscht.
Sportfreunde Siegen - Wacker Mecklenbeck 4:5 (2:3)
150 Minuten, neun Tore und eine Menge Überzeugungskraft von Wacker Coach André Frankrone bedurfte es, bis die Auswärts-Odysse gegen den Tabellenzweiten geschafft war. "Ein richtig geiler Auswärtssieg zum Saisonabschluss", schwärmte Frankrone nach der Partie. In der Summe sei ein Unentschieden zwar auch in Ordnung gewesen, doch dies kam für Wackers Spielerinnen an diesem Sonntag nicht in die Tüte. Mit einer völlig anderen Einstellung als noch gegen Hohenlimburg kamen die Münsteranerinnen immer wieder zurück und liefen Meter für Meter aus purer Willenskraft. So zum Beispiel nach dem 0:1 durch Siegens Sophie Rüthing in der 13. Spielminute, auf das Paula Funcke eine Viertelstunde später mit einem Doppelschlag antwortete. Rüthing glich zwar erneut aus, doch führte Mecklenbecks Meret Hauser durch das 3:2 den offenen Schlagabtausch munter weiter. Siegen stand mit einer Dreierkette in der Defensive relativ offen, "trotzdem musst du diese Lücken erst einmal finden und nutzen", so Frankrone. In der zweiten Halbzeit stellte sich dann zunächst ein dritter Mitspieler offensiv ein: auf Regenunterbrechung folgte Regenunterbrechung. Als dann auch noch Gewitter einsetzte wurde die zweite Halbzeit, von der bisher nur eine Viertelstunde von der Uhr gelaufen war, für eine Stunde unterbrochen. Ein völliger Abbruch wäre beim Stand von 3:2 und in Anbetracht des vorletzten Spieltages für Wacker eine harte Nuss gewesen. Nachdem André Frankrone den Unparteiischen jedoch erfolgreich überzeugt hatte nicht abzubrechen, kam es noch härter. Das erste was nach dem Wiederanpfiff passierte, war ein Siegener Gegentor. Aber auch zeigte das Wackersche Team eine starke Mentalität, ergriff die Initiative und setzte ganz auf Sieg. Nur zwei Minuten nach dem Ausgleich erhöhte Paula Funcke durch ihren Hattrick zum 4:3. Meret Hauser ging auf Nummer sicher und setzte zehn Minuten vor Schluss noch den fünften Ball in den gegnerischen Kasten. Bis auf den Anschlusstreffer in der 85. Spielminute konnte Siegen der Wackerschen Leistung, die insbesondere durch Paula Funcke und Verena Funke ausgezeichnet wurde, nichts mehr entgegensetzen.
Die Abgeklärten aus Ibbenbüren lagen beim 3:2 (2:0) gegen den SC Borchen zwischenzeitlich mit drei Treffern in Führung. Die Tore hatten Dana Gilhaus (32., 72.) und Imke Eversmeyer (40.) erzielt. Trotz der schnellen Borchener Anschlusstreffer nur zwei und vier Minuten nach dem 3:0 brachte die Arminia den Sieg über die Zeit. Und mit ein wenig Schützenhilfe von Wacker Mecklenbeck ist der Vize-Meister nun sicher. Alles richtig gemacht.