Das Sampaio-Festival

Von Hannah Opitz

(10.05.22) Filipa Sampaio: Vor dieser Stürmerin zieht im Moment jeder den Hut. Sie zeigte in der Westfalenliga dem FC Iserlohn wo der Hammer hängt und traf gleich fünf Mal direkt ins Schwarze. "Ich ziehe den Hut", sagte auch Hauenhorst-Coach Christian Scheinig. "So spuckt man einem Aufstiegskandidaten in die Suppe."

Germania Hauenhorst - FC Iserlohn     6:3 (3:0)
"Ich hätte das vor dem Spiel niemals gedacht, weil wir viele Ausfälle hatten. Aber gerade die erste Halbzeit war top, top, top. Es waren bestimmt 200 Zuschauer da und die haben ein richtig gutes Fußballspiel gesehen", freute sich Hauenhorst-Coach Christian Scheinig. Denn Lena Arentz, Isabell Scheinig, Lina Jäger und weitere wichtige Spielerinnen fehlten oder mussten angeschlagen mitreisen. "Dass die Mädels dann eine solche Leistung zeigen freut mich total", sagte Scheinig. Bereits vor dem Spiel war allerdings klar, dass sie trotz dieser Ausfälle hoch anlaufen wollten, um von Beginn an ihre Gegnerinnen unter Druck zu setzen. Bereits nach wenigen Minuten merkte man Iserlohn die Unsicherheit an, die Hauenhorst direkt ausnutzte. Eine Kombination zwischen Pauline Watta und Nicole Schampera landete bei Filipa Sampaio, die zum 1:0 verwandelte (12.). "Sie war am Sonntag absolut weltklasse", freute sich Scheinig. Beim 2:0 war es Schampera, die einen Pass in die Tiefe erlief und aus spitzem Winkel einschob (31.). Kurz darauf stellten die Gäste auf eine Doppelspitze um. "Ich hab dann nur reingerufen, dass wir so weiterspielen wollen und daraufhin haben wir genau in dem entstandenen Raum ein Tor geschossen", freute sich Scheinig. Sampaio nutzte diesen und verwandelte zum 3:0-Halbzeitstand (33.). In der Pause war den Gastgeberinnen klar, dass Iserlohn deutlich stärker rauskommen wird, weil die immer noch die Möglichkeit auf den Aufstieg haben. Und zack, hinten einmal nicht aufgepasst und schon fiel das 3:1 (49.). Nach einem Konter erhöhten die Gastgeberinnen durch Sampaio (53.). "Dann waren wir zweimal unaufmerksam bei Standards und haben uns gleich zwei Dinger gefangen. Aber wir haben weiterhin eine überragende Leistung gezeigt", sagte Scheinig. Nach einem Standard und durch einen Strahl aus 25 Metern versenkte Sampaio zum 5:0 und 6:0 (68./80.). "Fünf hat sie noch nie geschossen, da darf man auch mal grinsend vom Platz gehen", freute sich Scheinig für seine Stürmerin.
Torschützinnen: 1:0 Sampaio (12.), 2:0 Schampera (31.), 3:0 Sampaio (33.), 3:1 Barnes (49.), 4:1 Sampaio (53.), 4:2 Lüders (52.), 4:3 Barnes (64.), 5:3 Sampaio (68.), 6:3 Sampaio (80.)

VfL Billerbeck - BSV Ostbevern     0:0 (0:0)
"Da war definitiv mehr drin. Aber uns fehlt einfach das Spielglück und vor allem das Abschlussglück", sagte Ostbevern-Coach Michael Ueding. Denn obwohl die Gäste spielerisch richtig gut auftraten, scheiterten sie häufig am Abschluss oder bereits am letzten entscheidenen Pass. Billerbeck agierte hingegen deutlich mehr mit langen Bällen und drückte dann auf die gegnerische Abwehrkette, um auf Fehler zu reagieren. Dadurch spielte sich ein Hin und Her ab, bei dem Ostbeverns Abwehrkette das Spiel der Gastgeberinnen immer wieder unterband. Denn die Mädels verarbeiteten die hohe Bälle ordentlich und bauten das Spiel von hinten wieder auf. Dadurch kam Billerbeck zu kaum Möglichkeiten, während Ostbevern deutlich mehr daran legte die drei Punkte mitzunehmen. "Wir haben hinten zwar nichts zugelassen, aber auch vorne kein Tor geschossen", sagte Ueding. "Dann wurde uns auch noch ein klarer Elfmeter verweigert." Eine Gastgeberin streckte zur Abwehr ihren Arm laut Ostbevern ein wenig zu weit raus, Schiedsrichter Philipp Rohmann bewertete die Situation als natürliche Bewegung. In den nächsten Spielen muss Ostbevern eine Situation dringend ändern: "Wir müssen knipsen und die Tore schießen. Da hilft auch keine Taktik mehr, wir müssen einfach häufiger und schneller den Abschluss suchen, auch wenn es 20 Meter sind. Wir werden da auch im Training weiter dran arbeiten", sagte Ueding abschließend.

Weitere Spiele:
Fortuna Freudenberg - Wacker Mecklenbeck     1:2 (0:0)
Arminia Ibbenbüren - Concordia Flaesheim     1:2 (1:0)