Landesliga 4
Altenrheine schließt die Torwart-Lücke mit Sriskandarajah
Von Christian Lehmann
(24.01.24) Sportlich läuft die Winter-Vorbereitung des SC Altenrheine laut Trainer Marc Wiethölter bisher "katastrophal". Das fiese Schmuddelwetter der vergangenen Wochen hat für einen Spielabbruch in Riesenbeck und einen abgesagten Test in Burgsteinfurt gesorgt - selbst auf Kunstrasen ging bei Eis, Schnee und Frost nix. Die erste komplette Partie des Landesligisten am Dienstagabend bei den Kobbos in Tecklenburg (3:3) lief ebenfalls eher durchwachsen.
Dafür läuft es allerdings abseits des Platzes richtig gut. Der Klub hat im Hinblick auf die Kaderplanung für die kommende Saison inzwischen kaum noch Baustellen zu beackern. 21 Feldspieler und nun schon drei Torhüter stehen auf dem Zettel. Am Mittwoch bestätigte der Klub nun die Verpflichtung von Jannik Sriskandarajah, aktuell die Nummer eins beim A-Ligisten Eintracht Mettingen. Er soll die Lücke schließen, die André Wiesch hinterlassen wird.
Wiesch tritt komplett ab
Ursprünglich hatten sie am Kanal geplant, dass Wiesch in der kommenden Spielzeit nur etwas kürzer tritt und die Nummer zwei hinter Steffen Söndgen wird. Alex Noack steht bekanntlich weiterhin als Standby-Schnapper Gewehr bei Fuß. Da Wiesch aufgrund seiner künftigen Funktion als Sportlicher Leiter allerdings nun doch früher aufhört als gedacht, bestand zwischen den Pfosten noch Bedarf bei den Blau-Weißen. Sriskandarajah, den der Altenrheiner Chefcoach noch aus gemeinsamen Bezirksliga-Zeiten beim TuS Recke kennt, war die optimale und naheliegende Lösung.
"Es freut mich sehr, dass das geklappt hat. Jannik hat immer signalisiert, dass er gerne nochmal angreifen will, wenn es sein Studium zulässt. Er studiert zwar in Bielefeld, kann aber regelmäßig trainieren. Bei ihm weiß ich, was ich bekomme. Das ist definitiv ein Torwart, dem ich die Landesliga zutraue", sagt Wiethölter. Ob er jedoch den Wunsch seines künftigen Keepers, der ihm Anfang der Woche eine WhatsApp schrieb ("Du kannst das Trikot mit der Nummer eins beflocken lassen!"), erfüllen kann, wird sich zeigen. "Steffen Söndgen war ursprünglich als Nummer eins vorgesehen und geht dementsprechend mit einem kleinen Vorsprung rein. Jannik ist der Herausforderer, die beiden sollen sich pushen und um ihren Platz kämpfen. Ich bin froh, dass wir zwei Torhüter mit diesem Format haben. Beide werden mit Sicherheit ihre Spiele bekommen. Für uns ist das ein Luxusproblem..."
Gute Technik, starke Reflexe, top im Eins-gegen-Eins
Sriskandarajah, 24 Jahre jung, kommt aus Mettingen und stand in der Jugend auch schon im Kasten von Viktoria Georgsmarienhütte und der SpVgg Gaste-Hasbergen. Nach drei Jahren beim TuS Recke kehrte er gemeinsam mit seinem Bruder Dennish 2021 wieder zu seinem Heimatverein zurück. Zu den größten Stärken des Schnappers zählen neben dem Spiel mit dem Ball am Fuß vor allem das Eins-gegen-Eins und die Reflexe auf der Linie. "Natürlich wird immer über seine Größe gesprochen, aber Jannik hat in den vergangenen Jahren widerlegt, dass man zwingend über 1,85 Meter groß sein muss, um ein richtig guter Torwart zu sein", stellt Wiethölter klar.
Der SCA-Coach verhehlt auf Nachfrage nicht, dass sich der Verein im Vorfeld natürlich auch nach der Zukunftsplanung von Cornelius Watta erkundigt hatte. Der 22-Jährige stammt aus Altenrheine und kam beim Oberligisten FC Eintracht Rheine in dieser Saison über einige Einsätze bei der Reserve nicht hinaus. Dennoch verlängerte er jüngst seinen Vertrag am Delsen um eine weitere Saison. "Dass wir Corny gerne geholt hätten, steht außer Frage. Er will sich aber beim FCE durchsetzen - das finde ich völlig legitim", betont Wiethölter. Nun hat er auf der Torhüter-Position aber ohnehin überhaupt keine Bauchschmerzen mehr.
----------------------------------
* Anmerkung: Ex-Heimspiel-Redakteur Sascha Keirat weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass fünf Silben in einem Nachnamen noch gar nichts seien. Julian Thirugnanasampanther spielte einst beim SC Münster 08 unter Bodo Gadomski und hat sogar sieben Silben zu bieten. Respekt!