Oberliga Westfalen - Anschwitzen
Großkreutz und Knappmann beherrschen die Schlagzeilen
von Fabian Renger
(05.04.23) Mit 3:7 verlor der ambitionierte TuS Bövinghausen am Wochenende gegen die SG Finnentrop/Bamenohl. Fünf Spiele lang feierten die Dortmunder um Kevin Großkreutz keinen Sieg mehr, sie "rutschten" auf Rang drei ab - acht Zähler hinter Spitzenreiter Preußen Münser II. Zeit zu handeln. Und der Verein handelte.
Das Trainerteam - bestehend aus dem ehemaligen Co Sven Thormann sowie den Spielern Großkreutz, Dino Dzaferoski und Marko Onucke - musste dran glauben und wurde ersetzt. Thormann ist ab sofort wieder Co-Trainer, die Aktiven beschränken sich wieder aufs Spieler-Dasein. Beim Spiel in Delbrück am Donnerstagabend steht niemand Geringeres als Christian Knappmann am Bövinghausener Seitenrand. Er war seit Dezember beim Westfalenligisten FC Kray beschäftigt. "Zum jetzigen Zeitpunkt brauchen wir einen Trainer, der die Mannschaft wachrüttelt. Wir müssen ja irgendwas machen. Ich verspreche mir von ihm einen neuen, frischen Wind", ließ sich TuS-Vereinschef Ajhan Dzaferoski in diesen Tagen von den "Ruhr Nachrichten" zitieren. Wenn jemand frischen Wind irgendwo reinbringt und jemand wachrütteln dürfte, dann ist es "Knappi"...
Womit wir aber noch längst nicht am Ende der Geschichte sind. Großkreutz sah am Sonntag in Finnentrop Rot. Er soll etwas wie "lass‘ die Idioten doch jubeln" zu seinen Teamkollegen gesagt haben. Nicht ganz so klug. Im Sommer wird er den TuS verlassen und sich dem Westfalenligisten Wacker Obercastrop anschließen. Und Knappmann sorgt ebenfalls munter für Schlagzeilen. Seinen Hauptjob als Geschäftsstellenleiter beim Regionalligisten Wuppertaler SV ist er jedenfalls aufgrund seines Bövinghausen-Engagements los, wie die RuhrNachrichten und der RevierSport berichten. Und beim FC Kray ist man ebenfalls not amused hinsichtlich des Abschieds. Es wird nicht langweilig...
Kommen wir damit zum Oster-Wochenende, an dem unsere Teams leider - oder glücklicherweise - nicht auf den TuS Bövinghausen treffen. Hier eine kurze Vorschau auf die beiden anstehenden Spieltage...
Anschwitzen 26. Spieltag
1. FC Gievenbeck - Preußen Münster II (Do., 17.30 Uhr)
Schon fast zur Mittagszeit steigt am Gievenbecker Weg am Donnerstag das Münster-Derby. "Wir werden definitiv versuchen, für eine Überraschung zu sorgen und werden alles investieren. Wir wissen, dass Preußen der klare Favorit ist, wollen aber im Gegensatz zum Hinspiel auch eine wirkliche Derbystimmung auf den Platz bekommen", verspricht FCG-Coach Florian Reckels auf der FCG-Website. Der 4:0-Erfolg in Schermbeck sollte, dürfte und müsste Schub geben für das Knallerspiel gegen den Ligaprimus. Wobei das eigentlich nicht nötig sein sollte, Stichwort Eigenmotivation, Stichwort Derby. Jannik Balz, Philip Röhe, Johan Scherr, Frederik Schulte, Janes Niehoff sowie Christian Keil fehlen den Hausherren.
Heimspiel-Tipp: Derbystimmung ist bei den Gastgebern zu erkennen, aber Gievenbeck holt keine Punkte. Die Qualität der Gäste setzt sich durch. Luca Steinfeldt trifft aber nicht. 0:2
TuS Ennepetal - SpVgg Vreden (Do., 19 Uhr)
Der TuS Ennepetal verfügt seit Jahresbeginn über einen Nationalspieler. Peter Pearson spielte im vergangenen Juni zweimal für den Karibikstaat St. Lucia, Platz 172 der FIFA-Weltrangliste. 27 Jahre jung ist er, in seiner Vita stehen Partien der zweiten und dritten Liga in den USA. Für die Kracher-Länderspiele gegen Dominica und Anguilla hat's Ende März leider zu keiner Nominierung gereicht. Beim Ennepetaler 1:0-Erfolg in Erndtebrück mischte er immerhin 23 Minuten lang mit. Es war aufgrund einer Anfag März erlittenen Daumen-Verletzung sein erster dritter Einsatz für den TuS. Hat Vreden eigentlich auch einen Nationalspieler?
Heimspiel-Tipp: Pearson spielt in der Startelf, ihm gelingt der Premierentreffer, aber Vreden gewinnt trotzdem. 1:2. Auch hier lehnen wir uns weit aus dem Fenster: Maximilian Hinkelmann ist zur Abwechslung an keinem Tor beteiligt.
SF Lotte - SF Siegen (Do., 19 Uhr)
Es werde eine coole Herausforderung und es werde brennen, kündigte SFL-Coach Fabian Lübbers an. Na, da sind wir aber mal gespannt. Hoffentlich hält dieses Flutlicht-Match, was es verspricht. Der Gästeblock wird geöffnet. Stimmung garantiert. Aber Lübbers warnte im selben Atemzug: Die Siegener seien zwar Drittletzter, für ihn aber definitiv ein Brett. Formstark sind die Gäste jedenfalls definitiv. Bei den Preußen hielten sie vorige Woche mit, Rheine schlugen sie gar am Wochenende. Die Siegener haben einen Vorbericht auf ihrer Homepage und werben dabei übrigens für dubiose Dinge: "Urlaub oder Gelber Schein! Mit Trikot und Schal alle Mann auf nach Lotte!"
Heimspiel-Tipp: Ein geiler Fight. Fünf Tore. Und am Ende lacht Lotte. 3:2! Nyuydine markiert den Siegtreffer.
FCE Rheine - ASC Dortmund (Do., 19.30 Uhr)
Schnappatmung dürfte sich nun in manch Hintermannschaft breit machen. Schließlich hat Dortmunds Angreifer vom Dienst, Maximilian Podehl, seinen Vertrag bis 2025 verlängert. In dieser Saison langte er 18-mal in 25 Einsätzen. Starke Bilanz. Platz eins im Torjäger-Ranking der Liga. Allerdings schwächeln die Dortmunder und gewannen keine der vergangenen acht Partien, holten gar nur einen Sieg in 2023.
Heimspiel-Tipp: Rheine leistet Aufbauhilfe. 0:4. Übler Abend. Dafür scheucht FCE-Coach Rainer Sobiech seine Männer bereits an Karfreitag wieder auf die Wiese.
Anschwitzen 27. Spieltag
SV Schermbeck - FCE Rheine (Mo., 15 Uhr)
Heimspiel-Tipp: 1:2. Doppelpack Baya Baya
Preußen Münster II - Westfalia Rhynern (Mo., 15 Uhr)
Heimspiel-Tipp: Erster gegen - Stand Mittwoch - Fünfter, elf Punkte trennen beide. Nach Montag werden es noch mehr sein. 3:1
SpVgg Vreden - SC Paderborn II (Mo., 15 Uhr)
Heimspiel-Tipp: Die Gäste sind Zweiter, also holt Vreden wie im Hinspiel einen Zähler. 1:1
ASC Dortmund - SF Lotte (Mo., 15 Uhr)
Heimspiel-Tipp: 1:2. Lotte bleibt oben dran
SG Finnentrop/Bamenohl - 1. FC Gievenbeck (Mo., 15.30 Uhr)
Heimspiel-Tipp: Was haben die Gievenbecker eigentlich verbrochen, dass sie an Ostermontag nach Finnentrop reisen müssen?!?! Auf der Rückreise haben sie einen Punkt im Gepäck. 2:2