Oberliga Westfalen
Nach der Pause verdient sich der FCE den Dreier
Von Fabian Renger
(07.04.24) Zwei unterschiedliche Halbzeiten, eine unverdiente Halbzeitführung, ein verdienter Sieger: Der FC Eintracht Rheine schlug den 1. FC Gievenbeck mit 3:0 (1:0). Klingt hoch. War vielleicht auch (zu) hoch. Gievenbecks erste Pleite nach fünf Spielen ohne Niederlage lag vor allem an einem Leistungsabfall in der zweiten Halbzeit.
Gerade das machte FCG-Coach Florian Reckels stutzig. "Wir haben nicht mehr genug investiert. Da fehlte uns die Energie. Wir waren zu leise und zu lieb", haderte er mit dem Auftritt seiner Elf nach dem Seitenwechsel. "Die zweite Halbzeit geht komplett an Rheine." Vielleicht schlugen die Ausfälle von Frederik Schulte und Nils Heubrock doch zu sehr ins Kontor? Man weiß es nicht. Fakt ist: Die zwote Hälfte ging tatsächlich komplett an den FCE. Montasar Hammami (47./Lattenkreuz), Julius Hölscher (49./Vorarbeit Jonas Burke), Colin van den Berg - sie alle verpassten das 2:0. Das machte schließlich Luca Ehler klar (54.). Die Vorentscheidung, wie Reckels einräumte: "Da fehlte mir bei uns das Aufbäumen."
Hebbeler: "Müssen für klare Verhältnisse sorgen"
Rheines Coach Christian Hebbeler hatte in der Halbzeitpause mehr Mut eingefordert. "Wir wollten schon mehr Fußball spielen", sah er vorher zu viel langes Holz. Das wurde besser. Rheine ackerte hinten mit viel Physis und machte die Räume eng, nach vorne ging's dann richtig gut vonstatten. Es waren weitere ordentliche Einschussgelegenheiten dabei. Hammami scheitert etwa an Nico Eschhaus (60.). Befreiend wirkte nachher die Bude zum 3:0-Endstand. Die ging auf den Nacken von Adrian Knüver, Aktivposten Hammami war der Wegbereiter (90+3.). "Für uns ist es wichtig, dass wir im Prozess und in der Entwicklung bleiben. Wir müssen das mitnehmen und in den nächsten Wochen für klare Verhältnisse sorgen, weil wir uns den Klassenerhalt jetzt auch einfach verdient haben", bilanzierte Hebbeler.
Führung überraschte - und war eher glücklich
Prozess und Entwicklung: Gute Stichwörter. Denn eine Entwicklung durchlief seine Mannschaft in der Partie gegen den FCG ebenfalls. Die erste Hälfte ging nämlich an den Gast. "Da gab es kaum was zu bemängeln", meinte Reckels. Julian Conze, Manuel Beyer oder auch Anton Mand hatten (mehr oder weniger) gute Chancen zur Führung der Gäste. Hebbeler wiederum fand den Rheiner Auftritt nicht berauschend. "Wir haben uns zu sehr von Gievenbeck anstecken lassen", sah er fußballerisch wenig Glanz. Viel zu früh gaben die Hausherren die Bälle wieder ab. Es fehlte tatsächlich am Mut. "Ich war überhaupt nicht zufrieden mit der ersten Halbzeit, obwohl wir geführt haben", so Hebbeler. Reckels meinte: "Insgesamt's war's eine gute Halbzeit, abgesehen vom Ergebnis." Sie haben offensichtlich das selbe Spiel gesehen.
Die Führung markierte Luca Meyer. Colin van den Berg spielte ihn flach im Zentrum frei, Meyer stand mit dem Rücken zum Tor, schlug noch einen Haken und schloss sauber ab (24.). Eine zu dem Zeitpunkt überraschende Führung - die sich die Gastgeber in der zweiten Pause allerdings erarbeiteten und verdienten...
FCE Rheine - 1. FC Gievenbeck 3:0 (1:0)
1:0 Meyer (24.), 2:0 Ehler (54.)
3:0 Knüver (90+3.)