Oberliga Westfalen
Ärger über den Siegtreffer
Von Fabian Renger
(14.04.24) Das ist bitter. Der 1. FC Gievenbeck hielt daheim gegen den Tabellenzweiten Türkspor Dortmund ein 2:2. In der 86. Minute flankten die Gäste von links rein. Alessandro Tomasello schraubte sich in die Lüfte und nickte ein. Dabei schubste er wohl Niklas Beil mit beiden Armen weg. Das ganze Stadion hätte es gesehen, so FCG-Coach Florian Reckels, nur Referee Jonas Fischbach nicht. Der gab das Tor, es war zugleich der 3:2-Siegtreffer für die Gäste. Au Backe...
"Ein klares Foul. Dadurch wurde uns ein verdienter Punkt leider genommen, wir haben Türkspor richtig gut in Schach gehalten", meinte Reckels später. Glück hatte seine Elf übrigens wirklich keines. In der Nachspielzeit köpfte etwa Anton Mand aus fünf Metern nochmal aufs Dortmunder Tor, es fehlten vielleicht 30 Zentimeter (90+3.).
Gievenbeck wehrt sich und die meisten Angriffe ab
Allgemein zeigten die Gäste durchaus, warum sie die beste Rückrundenmannschaft sind. Ballbesitz können die Männer von Sebastian Tyrala, mit der Murmel können sie einige töfte Sachen anstellen. Doch Gievenbeck kann halt auch gut verteidigen. "Wir haben wenig zugelassen", fand Reckels. In der Anfangsphase parierte FCG-Schnapper Nico Eschhaus gegen Ömer Akman (10.). Auf der Gegenseite holte kurz danach Niklas Frese einen Elfer raus. Mand hatte den Ball erobert und Frese auf die Reise geschickt, der wurde gefoult. Manuel Beyer verwandelte (18.).
Der Haken: Wenig später jubelte Dortmund bereits wieder. Rechtsverteidiger Serdar Bingöl setzte auf der rechten Seite zum Marsch an und flitzte einmal seine gesamte Seite bis zur Grundlinie runter. Mehrere Gievenbecker wurden stehen gelassen, schlussendlich brachte Bingöl in die Box. Eschhaus war zwar dran, der Ball fiel jedoch Koray Dag vor die Füße - 1:1 (22.). Und kurz nach dem Seitenwechsel gingen die Gäste gar mit 2:1 in Front. Tomasello profitierte von einem Aufbau-Schnitzer der 49ers (46.) Hatte sich irgendwie aber eigentlich nicht angebahnt. Gievenbeck wehrte sich nach Kräften und das meiste eben ordentlich ab.
Schulte trifft per Abstauber
Von dem Nackenschlag erholten sich die Hausherren jedoch blendend. "Wir haben viel mutiger Fußball gespielt", sah Reckels nun ganz passable Tormöglichkeiten. Frese scheiterte an Dortmunds Schnapper Muhammed Acil, Elias Strotmann verpasste das Timing beim Abspiel. So musste der Zufall helfen: Schulte traf per Abstauber zum 2:2 (80.). Kurz danach hätte Strotmann die Partie wiederum kippen können, aber ließ es aus 16 Metern bleiben. "Das wäre des Guten zu viel gewesen", so Reckels. Das dachte er sich wohl auch über die 86. Minute, die ja noch kam - und für reichlich Diskusstionsstoff sorgte. Reckels sah zu allem Überfluss nach dem Schlusspfiff übrigens nach einer Diskussion mit dem Unparteiischen noch die rote Karte.
1. FC Gievenbeck - Türkspor Dortmund 2:3 (1:1)
1:0 Beyer (18./FE), 1:1 Dag (22.)
1:2 Tomasello (46.), 2:2 Schulte (80.)
2:3 Tomasello (86.)