Oberliga Westfalen
"Hätten wir uns auch klemmen können": Rheines Bauchlandung in Finnentrop
Von Fabian Renger
(14.04.24) Schon vorm Anstoß des Auswärtsspiels bei der SG Finnentrop/Bamenohl beschlich Christian Hebbeler ein ungutes Gefühl. Die Trainingswoche des FC Eintracht Rheine war schon eher bescheiden. "Das war so ein Bauchgefühl, dass wir eine Bauchlandung hinlegen könnten", so FCE-Coach Hebbeler. Und sein Bauchgefühl betrog ihn nicht. Gleich mit 2:5 (1:2) kam Rheine unter die Räder. Das war völlig verdient. "Wir kamen zu keinem Zeitpunkt für einen Punkt in Frage", betonte der Trainer. "Es waren so ziemlich alle von der Normalform entfernt."
Das ist nie ein gutes Zeichen. Vielleicht, mutmaßte der Trainer, habe sich seine Elf nach dem 3:0-Erfolg über Gievenbeck in der Vorwoche zu sicher gefühlt. 28 Punkte müssen doch wohl reichen. "Man sieht ja, dass die Mannschaften unten weiter punkten", reichen die Zähler Rheine noch nicht. Acht Punkte Vorsprung auf die Abstiegszone klingt viel, aber noch ist die Tabelle unrund und die Saison sechs Spieltage lang. Da kann noch jede Menge passieren.
Rheine kommt immer zu spät
In jedem Fall machte Hebbeler in Finnentrop ein mögliches Einstellungsproblem aus. "Wir waren immer einen Schritt zu spät und wirkten lethargisch." Gerade die extrem Konterstärke der Hausherren hatte das Trainerteam vorm Spiel angesprochen, doch gegen den Ball war Rheines Auftritt an diesem Tag mangelhaft. Früh traf Maurice Werlein nach einer Hereingabe von rechts zum 1:0 (5.). Rheine reagierte. Hannes Hesping köpfte eine Ecke von Luca Ehler drüber (12.), Jonas Burke glich nach Vorarbeit von Montasar Hammami zum 1:1 aus (27.). Der Treffer von Marvin Schulze zum 3:1 vor dem Seitenwechsel (42.) und die Bude von Maurice Werlein zum 3:1 (49.) brachten Rheine schließlich um.
"Wir haben gar keine Tiefe vernünftig weggenommen und deren Spiel kaum unterbunden", ärgerte sich Hebbeler. Später legte Schulze noch das 4:1 nach (75.). Kosmetischer Natur war schließlich Luca Ehlers Anschlusstor per Strafstoß (Foul an Fitim Fejza) zum 4:2 (80.). Und es war noch nicht der Schlusspunkt. Finn Laurin Kremer markierte noch das 5:2 (90.). "Das hätten wir uns heute klemmen können. Es ärgert mich einfach, weil wir in den letzten Wochen und Monaten gezeigt haben, dass wir es können...", kündigte Rheines Übungsleiter eine schonungslose Aufarbeitung an.
SG Finnentrop/Bamenohl - FCE Rheine 5:2 (2:1)
1:0 Werlein (5.), 1:1 Burke (27.)
2:1 Schulz (42.), 3:1 Werlein (49.)
4:1 Schulz (75.), 4:2 Ehler (FE/80.)
5:2 Kremer (90.)