Gievenbeck kann's nicht gegen neun
von Peter Möller
(15.09.13) Im Spitzenspiel des 5. Spieltages trennten sich der 1. FC Gievenbeck und die Zweitvertretung von Preußen Münster in einem intensiven Derby 1:1-Unentschieden (1:0). Mit zwei Gelb-Roten Karten, zwei Elfmetern und einer Vielzahl an sehenswerten Spielzügen bekamen die Zuschauer im prall gefüllten Gievenbecker Sportpark über 90 Minuten Derbykost auf Sterneniveau geboten.
Ein kleines Deja-vu-Erlebnis muss Gievenbecks Coach Maik Weßels in der 79. Minute gehabt haben. Da holte sich Preußens Malte Grashoff nach einem Foul an Jan Kniesel die zweite Gelb-Rote-Karte für seine Mannschaft ab. Gievenbeck wie beim Derby gegen Roxel erneut gegen neun Mann. Die Hausherren drückten und drängten auf die Entscheidung, doch der an diesem Tag fast unuüberwindbare Stephan Tantow ließ bis zum Schlusspfiff keinen Ball, der auf seinen Kasten, kam gewähren. Fast gelang den Adlerträgern nach einem ansatzlosen Schuss von Henning Dirks im Sechszehner sogar noch Wende, doch der Ball zischte um haaresbreite am Tor von Nico Eschhaus vorbei.
Zuvor sahen die Zuschauer das erwartete Kracherspiel. Gievenbeck setzte die Preußen mit aggressivem Pressing unter Druck und schaltete dann blitzschnell mit langen Bällen in die Spitze um, von denen die Hintermannschaft der Gäste ein ums andere Mal auf dem falschen Fuss erwischt wurde. Nach eine FC-Ecke Gezerre im Strafraum, plötzlich lag ein Gievenbecker am Boden und Schiedsrichter Marcel Brinkpeter zeigte auf den Punkt. Den Strafstoß verwandelte Nils Steinkamp abgeklärt zur 1:0-Führung (7.).
Acht Minuten später erneut ein Strafstoß für Gievenbeck. Nach einem Freistoß traf Münsters Grashoff im Luftkampf Steinkamp mit dem Ellenbogen am Kopf - berechtigter Elfmeter. Diesmal ahnte Tantow aber die Ecke und blieb Sieger im direkten Duell mit Nils Wiethölter. Während sich die 49er noch ärgerten, schoss Pascal Koopmann im Gegenzug fast den Ausgleich. Seinen Schuss aus halblinker Position lenkte Eschhaus gerade so am Pfosten vorbei.
Nach dem Seitenwechsel nahm das Spiel noch weiter an Fahrt auf. In der 53. Minute fing Nicolas Kriwet einen Pass an der Mittellinie ab und spielte direkt in den Lauf von Kniesel. Alleine vor dem Kasten versagten dem FC-Stürmer die Nerven und Preußens Keeper Tantow hielt sein Team weiter im Spiel. Auf der Gegenseite machten es die Adlerträger dann besser. Nach einer Gievenbecker Ecke konterten die Gäste über den an diesem Tag famos aufspielenden Henning Dirks. Der spielte drei Gegenspielern einen Knoten in die Beine, legte ab auf den freistehenden Semih Daglar und der blieb cool und schoss das Leder zum 1:1-Ausgleich in die Maschen (56.).
Bis zu den unmittelbar aufeinanderfolgenden Gelb-Roten Karten von Koopmann (78.) und Grashoff (79.) stand die Partie auf Messers schneide. Am Ende blieb es bei einem verdienten Unentschieden, so sahen es auch die Trainer auf beiden Seiten. "Es war ein rassiges und intensives Derby. Das einzige was wir uns heute vorwerfen müssen ist, dass wir den letzten Punch nach dem Ausgleich einfach nicht gesetzt haben", sagte Preußen-Trainer Sören Weinfurtner. Sein Gegenüber Maik Weßels dachte bei seiner Spielvewertung vor allem an die Zuschauer. "Ich denke jeder der hier heute Eintritt gezahlt hat, bereut keinen Cent. Das war heute ein taktisch hochgradiges Derby."
1. FC Gievenbeck - SC Preußen Münster II 1:1 (1:0)
1:0 Steinkamp (7.), 1:1 Daglar (56.)