Die Reserve zieht den Profis nach

von Jan Ahlers

(08.09.14) Erst war es um 15.45 Uhr Marcel Reichwein, der knapp 8000 Preußen-Anhänger in Ekstase versetzte und zum umjubelten 3:2 für den SCP einköpfte. Drei Stunden später war es dann die Elf um Sören Weinfurtner, die nicht ganz so viele Anhänger ebenfalls mit tollem Fußball begeisterte und den Gästen des DJK Eintracht Coesfeld dabei keine Chance ließ: Der Aufsteiger fuhr mit einer 1:6 (0:2)-Packung zurück in den Westen des Münsterlandes und musste dabei neidlos anerkennen, dass der SC Preußen mindestens eine Klasse besser besetzt war.

Schon nach zwei Minuten klingelte es zum ersten Mal im Jugendstadion an der Hammer Straße: Stefan Kaldewey war am schnellsten zur Stelle und stellte denkbar früh die Weichen auf einen Favoritensieg. Was sich anschließend auf dem Rasen abspielte, gefiel allen Anhängern der Adlerträger - denn das Coesfelder Tor wurde weiterhin belagert. Weinfurtner war dennoch nicht vollends zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft: "Wir haben nur ein weiteres Tor erzielt - ehrlich gesagt war das zu wenig für den Aufwand, den wir betrieben haben." Nico Müller war der Schütze des 2:0 (27.) - klare Verhältnisse zur Pause.

Hoffnung nur von kurzer Dauer

Nach der Pause erwachte dann jedoch der Schlendrian im preußischen Spiel, Coesfeld roch die Gelegenheit und nutzte sie in Form von Maximilian Wenning, der auf 1:2 aus DJK-Sicht verkürzte (50.). Wer jedoch dachte, dass die Reserve des SCP mental nicht auf der Höhe sei und der Sieg in Gefahr geraten würde, sah sich getäuscht: Binnen weniger Minuten wurde auf 4:1, am Ende gar bis auf 6:1 erhöht. Eine bittere Niederlage für die Eintracht, die weiterhin die rote Laterne behalten dürfen. Gegen einen zum Spielende hin bärenstark aufspielenden SC Preußen war an diesem Tage jedoch auch kein Kraut gewachsen.

Während Coesfeld ohne Punkt bleibt, hat die Weinfurtner-Elf noch keinen Punkt abgeben müssen - eine tolle Bilanz nach vier Spielen für die ambitionierte Mannschaft! Besonders die Profi-Leihgaben Philipp Röhe und Simon Scherder (die unmittelbar nach Spielende der Profimannschaft zur Reserve dazustießen) fügten sich nahtlos ein, was Weinfurtner sehr schätzte: "Insbesondere in unserer schweren personellen Lage ist es toll, auf junge Spieler aus der ersten Mannschaft zurückgreifen zu können. Von der Leistung her haben sie sich nahtlos eingefügt - ich bin rundum zufrieden."

SC Preußen Münster II - DJK Eintracht Coesfeld     6:1 (2:0)
1:0 Kaldewey (2.), 2:0 Müller (28.),
2:1 Wenning (50.), 3:1 Tia (57.),
4:1 Koussaybani (65.), 5:1 Mladenovic (83.),
6:1 Mladenovic (87.)