Zweimal geführt und doch frustriert

Von Nils Tyczewski

(06.12.15) Eine Woche vor dem Derby gegen Hiltrup musste sich der 1. FC Gievenbeck beim Gastspiel in Heiden mit einem enttäuschenden 2:2 begnügen. Enttäuschend war das Ergebnis vor allem deshalb, weil die Münsteraner zweimal in Führung gegangen waren.

In einem insgesamt eher mäßigen Spiel ging Gievenbeck gleich mit der ersten Chance in Führung. Ausgangspunkt war ein Einwurf von der rechten Seite. Alan Bezhaev leitete die Kugel mit der Hacke weiter in den Lauf von Tristan Niemann und es stand 1:0 (28.). Wenig später hätte Daniel von der Ley nachlegen müssen. Nach einem Querpass stand der Stürmer drei Meter vor dem Tor völlig frei (31.). Wie er es schaffte, nicht zu treffen, war seinem Trainer ein Rätsel: "Ich hab' mich weggedreht und gejubelt. Als ich wieder hingeguckt hab', war der Ball weiter im Spiel. Keine Ahnung, wie er das gemacht hat", berichtete Benjamin Heeke nach dem Spiel.

Stattdessen fiel fünf Minuten später per Elfmeter der Ausgleich. Der Strafstoß selbst war unumstritten. Die Gievenbecker meinten aber, dass es vor der Szene, die zum Foul an Heidens Markus Seyer führte, Abstoß hätte geben müssen. Bernd Oenning blieb cool und verwandelte sicher (36.). Die FCG-Akteure hatten nun aber einen Rochus auf Schiri Brinkpeter und hielten damit nicht hinter dem Berg. Das wiederum brachte Coach Benjamin Heeke auf die Palme. "Jungs, wir können hier 2:0 führen. Daran sind wir selber schuld, nicht der Schiri", brüllte er, zog damit seine Jacke aus und pfefferte das Stück wutentbrannt auf die eigene Bank. Dieses "unkontrollierte Verhalten" gefiel dem Linienrichter gar nicht. Den folgenden Wortwechsel gab Heeke nach dem Schlusspfiff so wieder: "Er sagte, dass er mit meiner Impulsivität nicht einverstanden sei. Ich hab' auf unsere Bank gezeigt und gesagt, die is' doch leer, da sitzt gar keiner. Er dann: Noch einen Ton und ich hole den Schiedsrichter. Ich so: Ja dann mach' doch." Hat er auch getan. Das Ergebnis: Heeke musste den Rest des Spiels hinter der Bande verfolgen.

Sonderlich sehenswert war die zweite Hälfte aber ohnehin nicht. Nach Pass von Nils Heubrock brachte von der Ley den FCG zwar wieder in Führung (58.). Doch diesmal hielt der Vorsprung ganze zwei Minuten. Der Versuch, in der Defensive eine spielerische Lösung zu finden, endete mit einem Ballverlust und dem neuerlichen Ausgleich der Viktorianer (60.).

In der Schlussphase drängte Gievenbeck auf das dritte Tor, musste am Ende aber mit dem Remis leben. "Unterm Strich geht das Ergebnis leider in Ordnung", zog Heeke frustriert Bilanz.

Viktoria Heiden – 1. FC Gievenbeck     2:2 (1:1)
0:1 Niemann (28.), 1:1 Oenning (36./FE),
1:2 von der Ley (58.), 2:2 Brockmann (60.)