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Westfalenliga 1

Nils Heubrock möchte mit den 49ers hoch hinaus - nicht nur in dieser Szene.
Florian Reckels geht beim 1. FC Gievenbeck wenig überraschend in sein zweites Jahr.

Gievenbeck geht gegen den Trend


von Linus Peikenkamp

(21.12.20) Gievenbecks Coach Florian Reckels scheint Gefallen an seinem neuen Club gefunden zu haben. Kaum hatte er seinen Vertrag zur Saison 20/21 in Gievenbeck unterschrieben, verlängerte er ihn jüngst direkt um ein weiteres Jahr. Und das trotz mehrerer Widrigkeiten: Corona-Sorgen - auch finanzieller Art - und der schmerzhafte Abgang von Top-Torschütze Tristan Niemann beuteln den FCG. Das alles in einer Liga, in der in diesem Winter etliche Trainerwechsel und -Rausschmisse vollzogen werden. Gievenbeck arbeitet dahingehend komplett gegen den Trend. "Ich fühle mich sehr wohl", sagt Reckels, der nach der vergangenen Saison Benjamin Heeke als FCG-Coach abgelöst hatte. Der neue "Chef" sieht ein exzellentes internes Vertrauensverhältnis sowie eine vielversprechende Perspektive des Vereins. "Das neue Trainer-Trio funktioniert einfach gut", lobt Mannschaftskapitän Nils Heubrock neben Reckels auch seine Co-Trainer Klas Tranow und Stefan Bischoff.

Der sportliche Erfolg ist ebenfalls nicht zu verachten. Mit 13 Zählern stehen die 49ers aktuell auf Rang drei, liegen damit vier Punkte hinter Spitzenreiter Preußen Espelkamp und haben sogar noch ein Spiel weniger in petto. Übrigens: Espelkamp wird, sofern Corona nichts dagegen hat, Gievenbecks letzter Gegner in dieser Saison. Bleiben beide Mannschaften also auf ihrem jetzigen Level, dann erwartet uns am letzten Westfalenliga-Spieltag ein ziemlicher Kracher. Abwarten. Die 49ers gehen jedenfalls mit viel Selbstvertrauen in die Zukunft: Mit dem 4:1 gegen Borussia Emsdetten und den 3:0 und 2:1-Erfolgen über TuS Hiltrup in der Liga sowie im Pokal gab es bereits drei Derbysiege in der ja noch recht kurzen Saison. Der Frust über die 1:2-Niederlage gegen Westfalia Kinderhaus und den darauffolgenden 2:4-Ausrutscher gegen VfL Theesen war demnach schnell beseitigt.

Beachtliche Defensivleistung

"Ich ziehe ein positives Zwischenfazit, mache es aber unabhängig vom Tabellenplatz", sagt Reckels. Sondern? "Wichtig ist, dass die gesamte Mannschaft komplett gegen den Ball arbeitet", fordert der Übungsleiter. Das klappe sehr gut und habe sich in den letzten Monaten enorm ins Positive entwickelt. Entwicklung schreiben sie in Gievenbeck sowieso ganz groß. Anton Mand, Fynn Rottmann, Michel Schrick, Peter Stüve, Louis Martin. Alle haben sie noch nicht ihr 20. Lebensjahr erreicht, spielen aber teilweise schon eine große Rolle im Kader der Gievenbecker. Wo wir wieder beim Thema Perspektive wären. Der blutjunge Kader des FCG hat jedenfalls noch einiges vor sich.

Noch geringer als das Durchschnittsalter der Gievenbecker ist die Anzahl der Gegentore. Was die Defensivarbeit angeht können sich Reckels und seine Jungs demnach selbst auf die Schulter klopfen. Acht Gegentore in sieben Spielen - das ist Ligabestwert! Aber: "Wir dürfen nicht vergessen, dass wir vier der acht Tore in einem Spiel kassiert haben", betont Reckels. Tatsächlich war die bereits erwähnte Heimpleite gegen den VfL Theesen wahrlich nicht das, was ein Experte eine reife Defensivleistung nennen würde. Trotzdem, bei drei Spielen ohne Gegentor dürfte es Reckels seinen Jungs nachsehen.

Schwere Verluste

Reckels´ Defensivplan geht also voll auf. Ob Dreier-, oder Viererkette, meistens klappt bei den Gievenbeckern beides. Nur gegen VfL Theesen musste Reckels zur Halbzeit notgedrungen auf eine Viererkette umstellen, ansonsten funktioniert die Abwehrreihe um Philipp Röhe, Miclas Mende und Julian Conze außerordentlich gut. Heubrock hingegen outet sich eher als Fan der Viererkette. "Grundsätzlich können wir beides, weswegen wir uns immer ein bisschen auf den Gegner einstellen. Tendenziell ist die Viererkette für die Spieler aber wahrscheinlich noch ein bisschen geeigneter", findet der Kapitän.

Maximilian Brüwer (am Ball) und Philipp Röhe (hinten) zeigten gegen den VfL Theesen eine ihrer schwächsten Saisonleistungen.

Klingt soweit nach einer astreinen Saison der Gievenbecker. Kann man auch fast so sagen, aber eben nur fast. Denn mit einem herben Rückschlag mussten die 49ers dann doch leben: Dem Abgang von Gievenbecks Top-Torjäger, Tristan Niemann. Mit acht Treffern ist er zweitbester Torschütze der Liga und damit quasi unverzichtbar. Aus beruflichen Gründen zieht es ihn zum neuen Jahr nach Berlin. "Tristan ist spielerisch, aber vor allem menschlich ein riesengroßer Verlust", betont der FCG-Coach. Glaubt man sofort, wenn man bedenkt, dass Niemann schon seit 20 Jahren für Gievenbeck aufläuft und damit an Loyalität kaum zu übertreffen ist.

Wer ersetzt "Trisse"?

Neben Niemann als Mensch ist den Gievenbeckern jedoch auch ein erfolgreicher Stürmer verloren gegangen. Und nun? Das bewährte Erfolgskonzept mit Christian Keil und "Trisse" in der Sturmspitze ist in der Form jetzt nicht mehr umsetzbar. Soll Keil also alleine stürmen? Mit Peter Stüve und Louis Martin hätten die Gievenbecker noch zwei weitere nominelle Stürmer im Repertoire. Die Frage ist nur, ob den noch sehr jungen Stürmern schon volle 90 Minuten zugetraut werden können. Kapitän Heubrock ist sich auch noch nicht sicher: "Da werden wir, sobald es denn wieder geht, viel ausprobieren müssen". Mit Keil als einziger Sturmspitze ist wohl eher nicht zu rechnen. Vielleicht rückt ja auch "Heu" mit vorne rein...?

Auch hinsichtlich der nächsten Saison geht die Planung weiter, soweit die Umstände dies denn zulassen. Was das Thema Fortsetzung des Spielbetriebs angeht, stellen sich Reckels und sein Team erstmal auf März ein. Bis dahin werden Gespräche zwischen Trainern und Spielern geführt. Viele Abgänge wird es bei der hohen Anzahl an jungen Spielern vermutlich nicht geben. Wie es mit den "Älteren" aussieht, ist jedoch noch unklar. "Ein paar von uns sind natürlich nicht mehr Mitte 20, da stellt sich die Frage schon. Aber jetzt mit Corona aufzuhören wäre auch nicht das Feinste", meint Heubrock. Erleidet man also keinen weiteren, kurzfristigen Abgang, dann könnte es nächste Saison mit einem weitgehend identischen Kader weitergehen - gerne auch in der Oberliga, wenn es nach den Spielern ginge. Der Kapitän gibt forsch die Richtung vor: "Als Sportler will man immer aufsteigen. Wir wollen das Höchstmögliche erreichen, das wären in diesem Fall der Aufstieg".

Westfalenliga 1



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2    Germ. Hauenhorst 25    79:25 66  
3    SG Sendenhorst 25    74:21 65  
4    FC Nordwalde 25    79:22 64  
5    VfL Billerbeck 25    70:23 62  

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