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Westfalenliga 1

Für ihn ist es kein Spiel wie jedes andere


Von Fabian Renger

(28.10.21) Borussia Emsdetten ist sein Verein. Das sagt Roland Westers immer und immer wieder. Und er meint das auch so. Zuletzt war er am Teekotten bis zum Ende der vorigen Saison fünf Jahre als Trainer der Ersten tätig. Spieler war er, Jugendtrainer, er ist Borusse durch und durch. Ob er wohl auch schonmal den Platz gemäht hat? Nicht auszuschließen.

Vor etwa einem Monat übernahm Westers GW Nottuln und ist mit der Truppe aus den Baumbergen inzwischen Tabellenzweiter. Drei Siege aus drei Spielen holte er. Ein Träumchen, dieser Start. Und jetzt, im vierten Spiel, geht's für GWN am Sonntag ausgerechnet zur Borussia. Wenn in Emsdetten um 15 Uhr der Anpfiff ertönt, wird Borussen-Fan Westers aber bis etwa 16.50 Uhr mal nicht über Borussen-Tore jubeln. Ansonsten schon.

Über die allgemeine fußballerische und auch individuelle Entwicklung unter seinem Nachfolger Steffen Molitor sagt Westers nämlich: "Von dem, was ich selber gesehen habe, war ich angetan. Und auch aus der Mannschaft kriege ich fast nur Positives zu hören. Das freut mich tierisch!" Am Sonntag wird's ihm aber wohl wurscht sein...

Roland, wie einfach wird das Spiel für dich am Sonntag?
Westers: Letztlich geht's am Ende des Tages natürlich darum, drei Punkte zu holen, aber natürlich würde ich extremst lügen, wenn ich sagen würde, dass es ein Spiel wie jedes andere wäre. Das kann nach der Zeit nicht der Fall sein.

Hast du mit einer Mannschaft denn eigentlich schonmal als gegnerischer Trainer gegen Borussia gespielt? Wahrscheinlich mit Borghorst, oder?
Westers: Ja, aber das war damals eine ganz andere Situation. Ich hatte damals überhaupt keinen Bezug zum Trainerteam, die Mannschaft war charakterlich fragwürdig und zur sportlichen Leitung hatte ich null persönlichen Bezug. Das war gar nicht vergleichbar mit der jetzigen Konstellation.

Ist es denn nicht irgendwie auch undankbar, nach drei Spielen mit Nottuln jetzt bereits zum Teekotten zu reisen?
Westers: Irgendwann wäre es ja soweit gewesen, aber natürlich ist das komisch. Ich muss meinen Kleinen morgen da noch zum Training bringen. Ich habe den Jungs in Nottuln schon gesagt, ich kann euch frisch mit auf den Weg geben, wie der Hautplatz aussieht...

Klassikerfrage: Angst dich zu verlaufen oder in die falsche Kabine zu gehen, hast du bestimmt nicht, oder doch?
Westers: Nach all den Jahren als Trainer und Spieler sollte ich mich dort doch recht gut auskennen.

Einen Punkt wirst du deinem Verein aber wohl trotzdem nicht schenken.
Westers: Der Plan ist jedenfalls ein anderer, auch wenn ich hier Zuhause sicherlich Stress bekomme. Die Ansage meines Kleinen war relativ deutlich: 'Papa, wenn du nicht mindestens 3:0 verlierst, dann bin ich stinksauer'.

Der Rest deiner Familie wird's wahrscheinlich ähnlich sehen.
Westers: Auch mein Bruder (Stefan, d. Red.) wird mir als Geschäftsführer sicherlich nicht sehr dankbar sein, wenn ich drei Punkte mitnehmen. Auch mein gesamter Freundeskreis ist mit dem Verein verbunden. Da kann ich aber leider keine Rücksicht drauf nehmen.

Aber du schaust vermutlich immer noch nach, was bei Borussia so passiert, nehme ich an.
Westers: Ich gucke jedes Mal dahin. Das ist das erste Ergebnis, was mich interessiert. Das wird auch in 30 Jahren noch der Fall sein. Aber wichtiger sind mir aktuell natürlich die Ergebnisse, die ich mit Nottuln hole...

... und die sind auch ganz gut bis jetzt.
Westers: Ja, bei drei Siegen aus drei Spielen können wir uns nicht groß beschweren. Übergreifend mit dem Sieg gegen Tengern, wo ich noch nicht da war, waren es ja sogar vier am Stück. Die Serie wollen wir natürlich ausbauen.

Abgesehen von den Ergebnissen: Wie fällt das Fazit deiner ersten Wochen aus?
Westers: Es macht einfach Spaß! Der Aufwand ist nicht so hoch wie befürchtet. Die Mannschaft, das ganze Drumherum - das Fazit ist durchweg positiv.

Gibt es denn überhaupt noch was zutun im Training?
Westers (lacht): Definitiv. Es gibt noch ganz viel zutun. Wir haben die Spiele gewonnen, am Ende des Tages auch verdient, würde ich mal behaupten. Trotzdem sind viele Dinge noch lange nicht so, wie ich es mir vorstelle. Im Spiel gegen den Ball müssen wir viel mehr Mut an den Tag legen. Das ist der Bereich, in dem wir am meisten zulegen können. Im Spiel mit Ball müssen wir im Offensivbereich flexibler werden und viel mehr tiefe Läufe anbieten. In der Nähe des gegnerischen Tores müssen wir manchmal einfacher spielen statt komplizierte Dinge auszuprobieren. Insgesamt muss die Mannschaft mutiger werden - und sie hat auch allen Grund, das zutun -  denn die Fähigkeiten hat die Mannschaft. So richtig wissen die Jungs nur noch nicht, was sie leisten können. Aber an all diesen Punkten arbeiten wir in Ruhe und gucken mal weiter.

Abschließend: Wer gewinnt denn jetzt am Sonntag -  Molitor oder Westers?
Westers: Dass wir das Spiel gewinnen wollen, ist ja klar. Aber eines kann ich versprechen: Egal, wie das Spiel ausgeht, ich werde am Ende des Tages mit Steffen sicherlich ein Bier zusammen trinken. Wenn er denn möchte.

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