Westfalenliga 1
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Spürbarer Umbruch am Osttor
Von Jakob Schulze Pals
(15.08.21) Zwar wurde auch beim TuS Hiltrup in den vergangenen Monaten kaum gekickt, verändert hat sich aber trotzdem einiges, sowohl auf der Trainerbank als auch beim Spielermaterial. Denn Christian Hebbeler ist immer noch Cheftrainer beim TuS, musste in diesem Sommer aber den Abgang seines Co-Trainers Kay Göttsch beklagen.
Ohnehin sind schmerzvolle Abgänge in dieser Wechselperiode am Osttor in der Mode gewesen. Mit Marcel Leenemann hat der letztjährige, regionalligaerprobte Kapitän die Schuhe an den Nagel gehangen und weitere wichtige Spieler wie Steffen Menke (Borussia Münster), Kai Kleine-Wilke (BSV Roxel) oder Christoph Blesz (Union Lüdinghausen) haben sich fußballerisch noch einmal umorientiert, allesamt Stammspieler der vergangenen Jahre. Damit ging nicht nur ordentlich Qualität, sondern auch eine Fülle an Erfahrung verloren. „Besonders der Abgang von Leenemann tut uns richtig weh, keine Frage“, räumt Trainer Hebbeler ein.
Jünger, aber nicht unbedingt schlechter
Trotzdem muss den Verantwortlichen beim TuS keinesfalls angst und bange werden. Hebbeler und der Sportliche Leiter Raul Prieto haben sich am Transfermarkt gut betätigt. Der neue Co-Trainer heißt Marcel Stöppel und darf trotz seiner erst 28 Lenzen bereits auf eine durchaus eindrucksvolle Vita blicken, war er doch bereits als Nachwuchscoach bei Adressen wie Rot Weiss Ahlen und dem MSV Duisburg angestellt. Zudem konnte der Abgang von Stürmer Montasar Hammami nun doch abgewendet werden. Der Leistungsträger der vergangenen zwei Jahre hatte ursprünglich vor, sich bei einem Oberliga-Verein zu beweisen, fand dort aber keinen Verein und einigte sich mit den Hiltrupern auf eine erneute Zusammenarbeit.
Außerdem konnten mit Mike Liszka und Daniel Golpavari (beide vom SC Greven 09), Shpetim Hajdini (Beckumer SpVg), Alexander Gockel (RW Mastolte) oder Julian Sammerl (Westfalia Kinderhaus) spannende neue Leute verpflichtet werden. Sammerl und Gockel sind bereits in der Vorbereitung mit hervorragenden Auftritten aufgefallen. Liszka, Golpavari und Hajdini wurden derweil noch vom Verletzungspech oder den eigenen Urlaubsplänen aufgehalten.
Man weiß noch nicht so recht
Mit Moritz Revermann, der aus der eigenen zweiten Mannschaft kam, Nico Syska (aus der U19 von Münster 08) oder Akil Cömcü (Hammer SpVg) wurde der Kader zudem erheblich verjüngt. Alte Gewohnheiten sind in Hiltrup trotzdem noch geblieben. Die Torquote von Luca de Angelis ist auch in dieser Vorbereitung üppig und Frederik Schulte laboriert noch immer an hartnäckigen Rückenproblemen.
Allerdings weiß Hebbeler, dass das Leistungsvermögen seiner Truppe in dieser Saison nicht so leicht einzuschätzen ist wie in den Jahren davor. Die Testspielergebnisse waren durchwachsen, was nicht zwingend etwas heißen muss. Mit vollmundigen Zielsetzungen hält sich der Trainer, anders als früher, trotzdem zurück: „Wir müssen mal nach den ersten acht bis zehn Spielen schauen, wo wir uns einordnen, dann können wir da konkreter werden.“ Der Umbruch in Hiltrup ist groß ausgefallen, vieles scheint noch unklar. Spätestens Ende August weiß man mehr, dann reist der TuS am ersten Spieltag zum Meisterschaftsanwärter nach Espelkamp.