Rassiges Emsdettener Derby endet 3:3

Von Christian Lehmann

(24.11.14) Sechs Tore, neun Gelbe Karten, ein Platzverweis. Das "kleine Derby" zwischen den Reserveteams von Borussia Emsdetten und Emsdetten 05 hatte einiges zu bieten. Mit dem 3:3 (0:2)-Remis konnte letztlich keiner der beiden Trainer so richtig gut leben.

"Wenn man zur Halbzeit 2:0 führt, will man auch gewinnen", meinte Nullfünf-Coach Thomas Borgmann. Er war allerdings mit der Punkteteilung in einem intensiven Derby eher zufrieden als sein Gegenüber, Borussias Trainer André Wöstemeyer. Sein Team hätte mit einem Sieg dem Spitzenduo Eintracht Rodde und GW Rheine II, die sich im direkten Duell remis trennten, noch weiter auf die Pelle rücken können. "Schade. Wir haben auch in der ersten Halbzeit eigentlich gar nicht so schlecht gespielt, hatten aber zuviel Respekt."

Starke Leihgaben

Wovor? Zum einen vor den langen Bällen auf Nullfünf-Sturmtank Manuel Lanfer, der die Kirsche immer wieder behauptete und weiterleitete. Zum anderen vor dem Duo, das eigentlich zum Landesligakader der Nullfünfer gehört und bei der Reserve aushalf. Ladislav Velican räumte auf der Sechs astrein ab, Steffen Neumann wirbelte in der Offensive nach Belieben.

Den ersten Treffer hatten aber zwei "alteingesessene" Gästespieler auf dem Gewissen. Freddy Uda setzte im gegnerischen Strafraum zum Dribbling an und wurde von Borussias Keeper Henrik Wöste und Florenz Hilbert unfair gestoppt. Den fälligen Strafstoß versenkte Lanfer (0:1/3.). Dann trat Neumann in Erscheinung: Lanfer behielt den Ball im Zweikampf mit seinem Ex-Mitspieler Christoph Büker, leitete zum Youngster weiter. Der schloss seinen Sololauf trocken zum 0:2 ab (26.). "Der Junge hat richtig Gas gegeben", war auch Wöstemeyer beeindruckt. Sein Team hatte vor der Pause nur durch Johannes Börger eine dicke Chance auf den Anschlusstreffer (43.) und ließ sonst vieles vermissen.

Borussen-Blitzstart nach Wiederbeginn

In der Pause nordete Wöstemeyer seine Jungs ordentlich ein und sagte ihnen, "dass sie anfangen sollen, vernünftig Fußball zu spielen und den einfachen Pass zum Nebenmann spielen sollen." Die Ansprache verfehlte ihre Wirkung nicht, denn die Borussen legten angeführt vom bärenstarken Manuel Dirting, der eingewechselt worden war und mächtig Druck über rechts entfachte (Borgmann: "Der war ziemlich gut, weil er ziemlich frei war!"), einen Blitzstart nach der Pause hin.

Nachdem Benedikt Herting per Doppelschlag (46. und 48./FE) und Dirting (57.) mit ihren Toren zum 3:2 die Partie gedreht hatten, hätte Wöstemeyer gerne einen weiteren Strafstoßpfiff gehört, doch der blieb nach einem vermeintlichen Schubser gegen Dirting in der Box (62.) aus. Stattdessen sollte sich das Blatt erneut zu Ungunsten der Gastgeber wenden.

Unglücksrabe Thurau

Beteiligt daran war Joscha Thurau. Borussias Abwehrmann schnappte Lanfer klasse den Ball weg, versuchte dann aber im eigenen Strafraum zu zaubern. Mit seinem Hackentrick bediente er Lanfer, über Neumann gelangte das Leder zu Marc Strootmann, der den 3:3-Ausgleich markierte (66.). "Danach hätten beide Mannschaften gewinnen können", meinte Borgmann. Doch die Partie fand trotz Chancen auf beiden Seiten - die beste versiebte Strootmann (88.) - keinen Sieger mehr.

Zu einem echten Derby gehört dann aber auch immer noch ein Platzverweis. Den lieferte Borussias Justus Schoppe in der 75. Minute nach einem taktischen Foulspiel. Wöstemeyer, der sonst nicht mit allen Schiedsrichterentscheidungen einverstanden war, meinte: "Den Platzverweis kann man geben."

Borussia Emsdetten II - Emsdetten 05 II     3:3 (0:2)
0:1 Lanfer (3./FE), 0:2 Neumann (26.),
1:2 Herting (46.), 2:2 Herting (48./FE),
3:2 Dirting (57.), 3:3 Strootmann (66.)
Gelb-Rot: Borussias Schoppe (75./takt. Foulsp.)


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