Wacker und die Nachspielzeit
Von Nils Tyczewski
(30.09.12) Das Auswärtsspiel bei Borussia Münster glich für Wackers Trainer Bodo Gadomski einer Achterbahnfahrt. Schwache erste Halbzeit, 0:2-Rückstand, drei tolle Treffer in Durchgang zwei, den Sieg vor Augen und dann ein ärgerliches Gegentor in der Nachspielzeit. Schon vor zwei Wochen hatten die Mecklenbecker beim Auswärtsspiel gegen Münster 08 in der Nachspielzeit einen Gegentreffer kassiert, der einen Punkt kostete. Gegen Borussia waren es nun sogar zwei.
Beide Teams lieferten sich vom Anpfiff an einen offenen Schlagabtausch mit vielen Torchancen auf beiden Seiten. Nach 18 Minuten schepperte es dann auch zum ersten Mal. Philipp Kraus hatte sich auf der Außenbahn durchgesetzt und nach innen geflankt. Am zweiten Pfosten stand Malte Born völlig blank und besorgte mit einer sehenswerten Direktsabnahme das 1:0. Zehn Minuten später hatte Philipp Kraus gleich zweimal die Chance, die Führung auszubauen, scheiterte aber zunächst an Wackers Keeper Lukas Hendricks und dann am Pfosten. Auch Wacker hatte Chancen durch Marius Schulz und Tom Niermann, traf aber nicht. Kurz vor der Pause dann aber doch das 2:0. Ex-Borusse Florian Hidding sollte seinen ehemaligen Mannschaftskameraden Dirk Marquardt im Strafraum gefoult haben. Denn fälligen Strafstoß verwandelte Fabian Stelzig (44.).
Kurz nach dem Wiederanpfiff hätte Stelzig dann für die Entscheidung sorgen können. Malte Born hatte sich auf der rechten Seite durchgesetzt und den mitgelaufenen Bayern-Fan maßgenau bedient. Als Trainer Andrea Balderi schon zum Torjubel ansetzen wollte, sah er fassungslos, das Stelzig den Ball nicht traf. Es wäre wohl die Enstcheidung gewesen. Stattdessen kam Wacker nun zurück ins Spiel. Tom Niermann bediente Tristan Zellner und es stand nur noch 2:1 (57.). Und das war noch lange nicht alles. Der zur Pause für Sebstian Knob ins Spiel gekommene A-Juniorenspieler Milan Brügge verwandelte erst eine Zellner-Vorlage zum Ausgleich (76.) und besorgte neun Minuten später sogar den Führungstreffer für die Gäste (85.). Jetzt deutete alles auf den ersten Auswärtssieg für die Mecklenbecker hin. Aber noch war ja nicht Schluss. In der Nachspielzeit nahm Sebastian Hänsel aus der Distanz Maß, Wacker-Keeper Hendricks konnte den Ball nicht festhalten und Marquardt köpfte den Abpraller zum 3:3-Endstand über die Linie (90.+2).
"Ich ärgere mich ein bisschen, dass wir nach der 2:0-Führung nicht souveräner weitergespielt haben. Da haben wir fast Angst gehabt und Wacker Chancen im Minutentakt ermöglicht", sagte Borussias Trainer Andrea Balderi nach dem Schlusspfiff. Auch sein Mecklenbecker Kollege Bodo Gadomski übte Kritik: "Wir haben uns zwar viele Chancen rausgespielt, die aber dann viel zu leichtfertig vergeben."
Borussia Münster - Wacker Mecklenbeck 3:3 (2:0)
1:0 Born (18.), 2:0 Stelzig (44./FE),
2:1 Zellner (57.), 2:2 Brügge (76.),
2:3 Brügge (85.), 3:3 Marquardt (90.+2)