Mesums Mann des Tages: Felix Stehr

von Nils Tyczewski

(27.09.15) Vom Glück geküsst waren die Spieler des SV Mesum in den vergangenen Wochen wahrlich nicht. Beim Auswärtsspiel in Gemen zeigte sich Fortuna nun aber im SVM-Dress. Als sich alle schon mit einem 0:0 abgefunden hatten, bot sich urplötzlich doch noch eine Chance. Westfalias Christopher Wilting verlor an der Mittelleinie den Ball gegen Witali Ganske. Der Mesumer spielte einen maßgenauen Pass in die Schnittstelle der gegnerischen Viererkette, der eingewechselte Felix Stehr lief alleine aufs Tor zu und schloss eiskalt ab. Danach war feierabend, Schiri Christoph Hanck pfiff die Partie gar nicht mehr an.

Felix Stehr hatte also in der zweiten Minute der Nachspielzeit den Siegtreffer erzielt. Ausgerechnet Stehr. Eigentlich wollte der 21-jährige Stürmer gar nicht spielen. Oberschenkelprobleme. "Er war gestern laufen und hat mich danach angerufen und gesagt, es geht nicht", berichtet sein Trainer Norbert Tillar. "Ich hab' gesagt, er soll morgens ein bisschen auf dem Bolzplatz gegen den Ball treten, zwei Schmerztabletten nehmen und dann gucken wir mal." Tillars Wundermittel scheinen zu wirken. Stehr fuhr mit nach Gemen, wurde nach 75 Minuten eingewechselt und wurde zum Mann des Tages.

Vorher hatte die Partie nicht allzuviel zu bieten. Die erste Viertelstunde ging klar an die Hausherren und Westfalia ließ zwei dicke Chancen ungenutzt.Mesums einzige Gelegenheit im ersten Durchgang vergab Witali Ganske (26.). Insgesamt boten beide Mannschaften ein zerfahrenes, von vielen Zweikämpfen im Mittelfeld geprägtes Spiel. In der Schlussphase hatte Gemen dann nochmal eine gute Chance, die Mesums Schnapper Max Schmalz vereitelte (86.). Zwei Minuten später schoss Felix Stehr nach einer Flanke von rechts um Zentimeter am Pfosten vorbei (88.). Dann kam die Nachspielzeit, Gemens Ballverlust, Ganskes Zuckerpass und Stehrs Last-Minute-Treffer (90.+2).

"Gott sei Dank", sagt Mesums Co-Trainer Mike ter Beek nach dem Schlusspfiff. "Hätten wir dieses Spiel auch noch verloren, wären die ganzen Diskussionen richtig losgegangen." Sein "Chef" war ebenfalls erleichtert: "Das sah alles nach einem 0:0 aus. Bar manchmal muss man eben auch Glück haben", zog Norbert Tillar Bilanz.

Westfalia Gemen – SV Mesum     0:1 (0:0)
0:1 Stehr (90.+2)