"Schleuder-Harry" kommt ans Osttor

Von Nils Tyczewski

(02.11.16) Ein Hauch von Bundesliga weht ums Osttor. Am Sonntag kommt Viktoria Heiden. Trainiert von Harald Katemann. Der Harald Katemann? Klar. Der Einwurf-Gigant aus den 90er Jahren steckt mit seinem aktuellen Klub allerdings tief in der Krise. Eine bemerkenswerte Leistung hat auch Roxels Kontrahent aus Delbrück vollbracht: Die Ostwestfalen stehen mit zwölf geschossenen Toren auf dem sechsten Tabellenplatz. Wie sagte schon "Osram" Heynckes? "Der Sturm gewinnt Spiele, die Abwehr Meisterschaften". In dieser Hinsicht hat Gievenbecks Gegner wohl keine Ambitionen. In Bad Westernkotten ist jeden Sonntag Tag der offenen Tür. Keine andere Mannschaft der Liga lädt den Gegner dermaßen oft zum Toreschießen ein, wie der Aufsteiger.

TuS Hiltrup - Viktoria Heiden     (Sonntag, 14.30 Uhr)
Ganze vier Punkte hat Hiltrups nächster Gegner nach zwölf Spielen auf dem Konto. Damit liegt Heiden abgeschlagen am Tabellenende. Schon jetzt beträgt der Rückstand aufs rettende Ufer satte neun Zähler. Den bislang einzigen Sieg feierten die Schwarz-Weißen mit einem furiosen 6:1 in Bad Westernkotten. An der Linie steht mit Harald Katemann ein bekannter Name. Der 44-Jährige spielte in den 90er Jahren für Fortuna Düsseldorf in der 1. und 2. Bundesliga und war dort vor allem für seine weiten Einwürfe bekannt. Reporterlegende Jörg Wontorra nannte Katemann damals "den Mann, der mit der Hand flankt". Eines seiner besten Interviews gab "Schleuder-Harry" dem längst vergessenen Spartensender DSF.
Heimspiel-Tipp: Hiltrup gewinnt mit 3:0. Katemann ist wütend, schleudert eine Trinkflasche von sich. Die Pulle landet knapp neben Sören Weinfurtner am Berg Fidel.

1. FC Gievenbeck - SuS Bad Westernkotten     (Sonntag, 14.30 Uhr)
FCG-Coach Benni Heeke mag solche Kategorisierungen nicht. Wir tun es trotzdem: Die Partie ist ein Sechs-Punkte-Spiel für Gievenbeck. Mit einem Sieg würden die 49ers den Vorsprung auf die Abstiegszone auf acht Zähler vergrößern. Heekes Auswahl ist seit vier Spielen ungeschlagen. Aufsteiger Bad Westernkotten feierte am vergangenen Sonntag mit einem 2:1 gegen Delbrück den zweiten Saisonsieg. Den ersten gab's gleich am ersten Spieltag gegen Oberligaabsteiger Zweckel. Dazwischen lagen zehn Partien ohne dreifachen  Punktgewinn. Größtes Problem der Truppe von Trainer Rene Käuper ist der Hühnerhaufen, der sich Abwehr nennt. 34 Gegentreffer in zwölf Partien sprechen für sich.
Heimspiel-Tipp: 3:1 für den FCG.

Delbrücker SC - BSV Roxel     (Sonntag, 14.30 Uhr)
Die Hausherren haben gleich zwei herausragende Merkmale: Der Ex-Verein von Roger "HaltdocheinfachmaldieSchnauze" Schmidt stellt den harmlosesten Sturm der Liga und verfügt gleichzeitig über die stabilste Abwehr. Mit dieser Mischung liegt der DSC aktuell auf Tabelleplatz sechs - punktgleich mit dem BSV Roxel.
Heimspiel-Tipp: Dem BSV stehen schwere Wochen bevor. In Delbrück gibt's nichts zu holen: 2:0.