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Kabinenparty: Nach dem 37:21-Sieg über den BSV Roxel rissen die Jungs des SuS Neuenkirchen die Hütte ab.

Neuenkirchen macht den letzten Schritt


von Christian Lehmann

(08.04.19) So ein bisschen was von Warten auf das Christkind hatte die Szenerie in den letzten Minuten der Partie zwischen SuS Neuenkirchen und dem BSV Roxel. Längst waren die Gäste geschlagen, längst stand fest, dass die Hausherren nun auch den letzten Schritt zum Meistertitel getan hatten. Aber es war eben noch nicht vorbei. Als dann beim Stand von 37:21 (17:10) die Schlusssirene heulte, wurden Männer wieder zu Kindern, spritzten mit Sekt, tanzten und johlten ausgelassen. Erst am frühen Sonntagmorgen entschlossen sich die letzten Aufrechten, nach einer wilden Partynacht dann doch mal das nächste Bett aufzusuchen.

Keine Frage, die Jungs von Trainer Manuel Öhmann haben es sich verdient. Wer von 23 Ligaspielen 22 gewinnt, kann nur verdienter Meister sein. Die einzige Niederlage kassierten die Neuenkirchener schon relativ früh in dieser Spielzeit, am 4. Spieltag gab's eine 24:27-Pleite beim TV Kattenvenne. "Die kam genau zum richtigen Zeitpunkt und hat uns ein bisschen aufgeweckt", so Öhmann. Im Gegensatz zu den Vorjahren, als der SuS stets oben mitspielte, aber hinten raus doch noch abreißen lassen musste, hat das Team deutlich an Reife gewonnen.

Holtgräwe ist der Turm in jeder Schlacht

Das liegt daran, dass die Truppe mittlerweile schon seit vier Jahren weitestgehend zusammen geblieben ist und in Alex Cosse und Marc Bohle auf der Torhüterposition hinzugewonnen hat. Im Mittelblock räumte Abwehr-Spezialist Christian Holtgräwe rigoros ab, ihn adelt sein Trainer in höchsten Tönen. "Er ist einfach überragend, spielt eine total geile Saison. Schade, dass er nach der Saison aufhört", so Öhmann. Neben Holtgräwe zählte in dieser Spielzeit natürlich auch Mitte-Aufbauspieler Felix Boolke zu den absoluten Leistungsträgern. Mit seinen ständigen Tempowechseln brachte der flinke Spielmacher immer wieder Unruhe in die gegnerischen Deckungen und ermöglichte den langen Kerls auf den Außen- und Halbpositionen Räume. 

Einen Riesenschritt nach vorne hat laut Öhmann Linksaußen Martin Tebbe gemacht, neben Kevin Achterkamp (Rückraum links) sorgte vor allem David Beermann aus dem rechten Rückraum häufig für die Tore. Letzterer wollte eigentlich immer nur in der Zweiten spielen, ließ sich aber von seinem Trainer überreden, es doch mal bei der Ersten zu versuchen - zum Glück für den SuS.

Robust, reif, variabel

Glück brauchte der Meister in dieser Spielzeit nur selten, denn der breit und ausgeglichen besetzte Kader war fast in jedem Spiel dem Gegner körperlich deutlich überlegen. "In der Abwehr haben wir uns deutlich stabilisiert", meint Öhmann. Fast noch wichtiger sei jedoch die große Variabilität und taktische Reife im Offensivspiel: "Wir halten das Spiel im Angriff inzwischen viel breiter und reiben uns nicht mehr in Eins-gegen-Eins-Situationen auf."

Ein großes Faustpfand dafür, dass der SuS in dieser Saison alle Liga-Heimspiele für sich entschieden hat, ist der große Rückhalt im Dorf. 200 bis 250 Zuschauer im Schnitt besuchen die Heimspiele in der Sporthalle am Westfalenring, regelmäßige Unterstützer sind auch die Neuenkirchener Fußballer. "Das ist eine feine Sache", findet Öhmann. "Daran merkt man aber auch, dass wir im Verein nicht alles verkehrt machen."

Umbruch mit jungen Füchsen

Vor den restlichen drei Saisonspielen, zwei davon gegen die Aufstiegsaspiranten Sparta Münster und DJK Coesfeld, will sich die Öhmann-Sieben nicht zurücklehnen und Fünfe gerade sein lassen. "Wir werden ganz normal weiter trainieren und wollen zuhause ohne Punktverlust bleiben. Wir tun uns keinen Gefallen damit, rumzuflachsen."

In der kommenden Saison wird sich im Team ein kleiner Umbruch vollziehen. Neben Holtgräwe gehen auch Marc Bohle, Michael Roß und Michael Knocke in "Alters-Teilzeit". Die frei werdenden Positionen sollen dann weitestgehend junge Füchse aus dem eigenen Jugend-Stall besetzen. Das ist die Philosophie beim SuS. Wenn am 11. Mai nach dem Spiel gegen Coesfeld alles vorbei ist, dann geht's für die Mannschaft übrigens auf Mannschaftsfahrt - auf eine bekannte Mittelmeer-Insel, ohne den Trainer.

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