Neuenkirchen stürzt Ladbergen

Von Nils Uhlig

(30.04.23) Mit einem Sieg wollte der TSV Ladbergen in Neuenkirchen die Meisterschaft feiern. Vor brechend voller Halle liefen die Gäste aber meist hinterher. Offensiv fand die Helming-Sieben fast immer eine Lösung und setzte sich früh ab. Auch mit offensiver Deckung konnte die TSV die 33:28-Niederlage nicht verhindern und muss nun auf einen Ausrutscher von Neuenkirchen hoffen.

"Beide Mannschaften mit ordentlich Anspannung, schließlich war die Halle rappelvoll", freute sich SuS-Coach Tobias Helming über die des Spitzenspiels würdige Atmosphäre. So fand seine Mannschaft Anfangs in der Offensive nur schwer in die Partie. Doch nach dem 2:3-Treffer von TSV-Spielmacher Michel Sorg drehte Neuenkirchen auf. Per 5:0-Lauf setzte sich der Verfolger gegen den Spitzenreiter auf 7:3 ab. Besonders Linksaußen Jannik Miethe wurde zu oft alleine gelassen.

Neuenkirchen zieht weg - Ladbergen öffnet die Abwehr

Ladbergen aber ließ sich zunächst nicht aus der Ruhe bringen und verkürzte Tor um Tor. Nach 24 Minuten gelang Jannik Meyer der 11:10-Anschluss und es sah aus, als könne der Favorit auch ohne Harz erfolgreich sein. Doch nach dem 12:11 von Michel Sorg legten die Hausherren einen 3:0-Lauf zum 15:11 von Felix Boolke hin. Jonas Langenberg schaffte vor der Pause immerhin das 16:13 für die Gäste.

Nach Wiederanpfiff verkürzte Ladbergen durch einen der vielen erfolgreichen Seifert-Siebenmeter zum 16:14, doch Neuenkirchen schien wacher und ließ sich von Ladbergens letzte Woche noch so sattelfester Abwehr nicht aufhalten. Nach 36 Minuten waren die Hausherren bis auf 22:16 enteilt und Dirk Elschner musste früh seine grüne Karte legen. Er stellte die Abwehr um und versuchte so die Kreise des Rückraums einzudämmen.

Boese kaum aufzuhalten

Doch Neuenkirchen hat mit Matze Boese einen erfahrenen Kreisläufer, der den Platz gut nutzte und immer wieder Lücken fand und sicher verwertete. Acht Minuten vor Ende traf Joshua Schmidt zum 28:24 und zog zudem eine Zeitstrafe gegen David Beermann. Doch Boese netzte auch in Unterzahl und dann sah Thies Hülsbusch eine Zeitstrafe mit der er gar nicht einverstanden war. Durch sein Meckern handelte er sich die blaue Karte ein und wird mindestens ein Spiel fehlen.

Erneut Boese nutzte die Überzahl zum 30:24 und entschied damit fünf Minuten vor Schluss diese Partie. Nach Minuspunkten ist Neuenkirchen nun neuer Tabellenführer, muss die Leistung in den letzten beiden Spielen gegen Münster 08 am Donnerstag und Kattenvenne/Lengerich am Samstag bestätigen um Meister zu werden. Ladbergen hat es nicht mehr in den eigenen Händen und muss auf einen Ausrutscher hoffen.

"Neuenkirchen war einfach besser."

"Es sind viele Faktoren, wie unsere Abwehr, die nicht ihren besten Tag hatte und unser Angriff mit 14 technischen Fehlern und 15 Fehlwürfen, die zu der Niederlage geführt haben. Uns fehlte die Gefahr aus dem Rückraum und so hatten wir 60 Minuten keine Chance. Das Harzproblem ist keine Entschuldigung. Neuenkirchen war einfach besser", gab Dirk Elschner zu. "Die Meisterschaft ist nur noch theoretischer Natur. Das haben wir in den letzten Wochen verspielt und ich glaube nicht mehr dran. Mit neun Minuspunkten sind wir nicht gut genug gewesen. Vielleicht auch in dem Glauben die beste Mannschaft zu haben, haben wir nicht immer entsprechend performt", fügte der Ladberger Trainer unumwunden an.

"Wir haben auch gegen die offensive Deckung immer den freien Mann gefunden, meist Matze Boese am Kreis. Wir hatten eine solide Torhüterleistung von Alex Cosse und hatten die Achse Miethe, Bütergerds, Boese und Boolke. Am Ende hat Kevin Achterkamp auch noch wichtige Tore gemacht. Ich denke wir gehen als verdienter Sieger hier raus", sagte Helming. "Wir nehmen das mit und können diesen Wahnsinn mit zwei Siegen nach Hause bringen. Heute hat uns viele Körner gekostet. Wir schauen, was am Ende dabei rauskommt."

Tore für Neuenkirchen: Matze Boese (11), Jannik Miethe (7), Marcel Bütergerds (7/2), Felix Boolke (4), Kevin Achterkamp (2), Jan Auschner (1), David Beermann (1).
Tore für Ladbergen: Niklas Seifert (11/9), Michel Sorg (5), Max Kattmann (4), Jonas Langenberg (2), Jannik Meyer (2), Thies Hülsbusch (2), Marek Peters (1), Joshua Schmidt (1).