Mit Massel - Grün-Weiß stupst Arminia von der Spitze

von Christian Lehmann

(18.09.16) 90 Minuten Saures gaben sich Grün-Weiß Rheine und Arminia Ochtrup. In einem höchst intensiven Spiel behielten die Gastgeber auch mit 3:2 (2:1) die Oberhand, weil sie in den entscheidenden Szenen etwas Massel hatten. Und mit Steffen Schmidt einen echten Torjäger.

"Ich mache so etwas ja sonst nicht gerne", begann Thomas Schulten. Und jeder wusste, worauf der Trainer des SC Arminia hinaus wollte. "Wenn man verliert, muss man sich an die eigene Nase fassen. Aber das war heute eine sehr unglückliche Schiedsrichterleistung, in dem Fall möchte ich dann auch mal was sagen dürfen." Schulten fühlte sich und sein Team speziell in der ersten Halbzeit benachteiligt, nachdem sein Team durch Jannick Holtmanns verwandelten Freistoß aus 25 Metern Torentfernung in Führung gegangen war (1:0/11.). Wenig später hatte nicht nur er ein Handspiel des Schotthockers Lars Brockhoff gesehen, doch der Pfiff blieb aus. "Das sah von uns aus schon ein bisschen nach Handspiel", räumte selbst GW-Trainer Lennart Rading ein und fügte augenzwinkernd an: "Unser Video wird die Aufklärung geben."

Wilde im Nachschuss

Statt in eben dieser Szene auf Strafstoß für die Arminen zu entscheiden, zeigte der Unparteiische kurz darauf auf der Gegenseite auf den Punkt. Dominik Düker hatte Julian Engbring aus kurzer Distanz an die Hand geschossen. "Wo soll er da hin?" zürnte Schulten. Justin Wilde verwandelte den Elfmeter zwar erst im Nachschuss, eröffnete seinem Team damit jedoch die Chance, die Partie zu drehen. Steffen Schmidt wurde wenig später von den Ochtrupern nicht konsequent genug bewacht und jagte den Ball nach technisch sauberer Ballannahme per Seitfallzieher in die Maschen (2:1/30.). 

Die Antwort hierauf wussten die Ochtruper jedoch Sekunden nach der Pause: Nach einer Flanke von Chris Liening setzte Pawel Ozog zum Flugkopfball an - 2:2 (46.). Anschließend ging es hin und her. Justin Wilde (54.) und Jorge Macedo (57.) ließen zunächst das mögliche 3:2 liegen, ehe erneut Schmidt traf. Nach Zuspiel von Stefan Rupprecht umspielte Rheines Neuner Arminen-Schnapper Patrick Laurenz und lochte zum 3:2 ein (60.). Auch danach ging's munter weiter, auf Seiten der Ochtruper scheiterte Holtmann doppelt (75./80.), für Grün-Weiß traf Marcio Alves den Pfosten (81.). "Da war richtig Dampf drin", befand Schulten.

Dampf vom Kessel ließ dann der Abpfiff des Unparteiischen, der den Gastgebern den dritten Sieg in Folge und die Arminen um die Tabellenführung brachte. "Heute haben zwei gute Mannschaften gegeneinander gespielt. Ochtrup stand keineswegs hintenan. Die haben eine richtig gute Truppe, das hätte auch gut und gerne unentschieden ausgehen können", meinte Rading. Sein Gegenüber gab ihm natürlich Recht: "In der zweiten Hälfte waren wir bärenstark."

GW Rheine - Arminia Ochtrup     3:2 (2:1)
0:1 Holtmann (11.), 1:1 Wilde (19.),
2:1 Schmidt (30.), 2:2 Ozog (46.),
3:2 Schmidt (60.)
Bes. Vork.: Rheines Wilde verschießt FE gegen Laurenz (19.)