Grün-Weißes Lebenszeichen

von Stephan Meyer

(14.04.19) „Schön, aber warum nicht immer so!" Zwiegespalten war Steffen Molitor nach dem fulminanten und so nicht zu erwartenden 5:3 (0:2) Sieg seiner Grün-Weißen aus Rheine bei der Zwoten vom SuS Neuenkirchen, dem ersten Sieg der Schotthocker 2019. Da auch die Konkurrenten punkteten, kommt der Sieg möglicherweise zu spät. Aber immerhin sendete das Schlusslicht so ein Lebenszeichen an den Rest der Liga. Neuenkirchens Trainer Andre Haarmann war nach der Partie bedient: „Die erste Halbzeit war schon nicht gut, die Zweite dann unterirdisch."

Für den Tabellenzweiten begann die Partie eigentlich optimal. Nach 27 Minuten führten die Hausherren am Haarweg dank der Treffer von Felix Wiggers und Jan Wiegers mit 2:0. Doch bereits da deutete der Gast an, dass er die Heimreise nicht punktlos antreten möchte. „Wir sind mutig aufgetreten, hatten eine gute Präsenz", lobte Molitor nach der Partie. Vier Großchancen vergab Grün-Weiß zudem im ersten Durchgang. Und vor allem: Grün-Weiß brach nach dem 0:2 nicht auseinander.

Lohn nach der Pause

Den verdienten Lohn gabs schließlich nach dem Pausentee. Die Gäste bissen sich erst recht in jeden Zweikampf und gewannen auch den Großteil davon. Der SuS hingegen ließ plötzlich jegliche Körperspannung und Aggressivität vermissen. „Jeder hat nur irgendwie sein Ding gemacht", kochte Andre Haarmann. Den mehr als verdienten Anschlusstreffer besorgte Dominik Tiekötter in Minute 52 per Abstauber. Damit war der Gäste-Hunger entgültig geweckt. Kurz darauf jubelte Rheine bereits über den Ausgleich, der Treffer fand aber wegen vermeintlichem Abseits keine Anerkennung. Molitor echauffierte sich darüber so sehr, dass er hinter die Bande geschickt wurde. Auf seine Truppe durfte Molitor sich aber heute verlassen. Ralf Stöber (64.) und Alian Berisha per Traumtor in den rechten Giebel (76.) drehten die Partie komplett. Plötzlich glich Neuenkirchen jedoch wieder aus: GW-Goalie Robin Gäbelein trat bei einem Abstoß unglücklich in den Boden, Murat Hitir nutzte den Moment zum 3:3 (80.).

Auch davon ließen sich die Gäste aber nicht beeindrucken. Manuel Stegemann setzte einen Freistoß in Minute 88 aus knapp 24 Metern in die Maschen und ließ die Gäste so entgültig auf die Siegerstraße einbiegen. Justin Wildes Lupfer machte in der Nachspielzeit alles klar. Ob und was der Sieg für das Schlusslich wert ist, werden die kommenden Wochen zeigen.

SuS Neuenkirchen II - GW Rheine     3:5 (2:0)

1:0 Wiggers (20.), 2:0 Wiegers (27.), 1:2 Tiekötter (52.), 2:2 Stöber (64.), 2:3 Berisha (76.), 3:3 Hitir (80.), 3:4 Stegemann (88.), 3:5 Wilde (90.+4).