Metelens "Cage Fighter" setzen ein Statement

von Christian Lehmann

(13.12.21) Matellia Metelens Trainer Thomas Dauwe erinnert der komplett umzäunte Kunstrasenplatz bei der SpVgg Langenhorst-Welbergen ein wenig an einen Martial Arts-Käfig. In Anlehnung daran machte er seine "Cage Fighter" vor dem Derby im Vechtestadion besonders heiß. Dass die den Gegner anschließend jedoch dermaßen auf die Bretter schickten, überraschte selbst den alten Trainerfuchs. Nach der 0:6 (0:4)-Klatsche seines Teams fand Langenhorsts Coach Jens Wietheger deutliche Worte.

"Das war von allen Beteiligten ein absolut gebrauchter Tag. Es war niemand auf der Höhe. Ich habe die Truppe nicht wiedererkannt", zeigte sich Wietheger schockiert. Nach der Topleistung gegen Borussia Emsdetten II und einer guten Trainingswoche hatte er einiges erwartet - das aber mit Sicherheit nicht. "Wenn wir nicht zu 100 Prozent auf der Höhe sind, kann es schnell mal in diese Richtung gehen. Es muss sich jetzt erstmal jeder hinterfragen, was da los war..." Bezeichnend für die Langenhorster Leistung an diesem Tag war die einzige echte Torchance, bei der sich Salim Omar nach Flanke von Luca Nagelsmann, statt einfach das Köpfchen hinzuhalten, beinahe die Hüfte ausrenkte und verzog (70.). Da war die Partie allerdings längst entschieden.

Kottigs Gelbsperre rutscht fast durch

"Das war schon ein echtes Statement", staunte Dauwe, der kaum erwähnen wollte, dass ihm an diesem Tag neun Spieler gefehlt hatten und er kurzfristig Justus Kottig ersetzen musste, weil niemand auf dem Schirm hatte, dass dieser nach seiner fünften Gelben Karte gesperrt war. "Hätte im DFBnet nicht das Schloss vor seinem Namen gestanden, wären die Punkte in Langenhorst geblieben", räumte der Coach ein, dass er von der Sperre seines Schützlings nichts gewusst hatte. Er war vor allem von der Einstellung und der Moral seiner Mannschaft begeistert: "Wir waren spielerisch gar nicht so gut wie zuletzt gegen Leer - aber wir waren total gallig."

Ganz früh traf Max Prantler, der schon zuvor eine erste Großchance hatte liegen lassen, zum 0:1. Als dann das Spiel Mitte des ersten Durchgangs bei unwirtlichen Bedingungen einzuschlummern drohte (Dauwe: "Das erinnerte ein bisschen an Holiday on Ice..."), erhöhten die Gäste, angetrieben durch eine weitere vergebene Großchance von Christopher Viefhues (30.), noch einmal die Drehzahl. Veit Wähning erzielte aus der Drehung das 0:2 (37.), Daniel Smith traf Sekunden später nur den Pfosten. Devin Maletz mit einem Distanzschuss aus 20 Metern (0:3/44.) und Prantler nach einem Pressschlag im SVL-Sechzehner, der eine kuriose Bogenlampe nach sich zog (0:4/45.) bauten das Ergebnis aus und sorgten dafür, dass die Hausherren leicht schwindelig in die Kabine taumelten.

Dort gab es von ihrem Coach mächtig was auf die Ohren, doch die erhoffte Reaktion erstickte Matellia mit dem prompten 0:5 im Keim. Erneut traf Veit Wähning, diesmal aus 20 Metern (47.). Das 6:0 leitete er dann mit einem Steckpass auf seinen Bruder David ein (66.). Die Gäste leisteten sich letztlich sogar noch den Luxus eines verschossenen Elfmeters durch Viefhues (80.). Geschenkt, fand Dauwe, der aktuell richtig viel Freude am Auftreten seiner Jungs hat.

SpVgg Langenhorst-Welbergen - Matellia Metelen     0:6 (0:4)
0:1 Prantler (5.), 0:2 V. Wähning (37.),
0:3 Maletz (44.), 0:4 Prantler (45.),
0:5 V. Wähning (47.), 0:6 D. Wähning (66.)
Bes. Vork.: Metelens Viefhues verschießt FE (80.)