Seit Kindertagen blau-weißes Blut

von Tom Veltrup

(16.12.21) Seit 25 – ja, seit FÜNFUNDZWANZIG - Jahren schnürt Mirko Kalter seine Stiefel für Eintracht Rodde. Belohnt wurde die Loyalität in dieser Saison nicht nur mit der Kapitänsbinde am Arm, sondern auch mit einer Jubiläums-Urkunde vom Verein. In einer so langen Zeit gibt’s logischerweise einige Ups an Downs, momentan ist eher Letzteres der Fall. Die Männer vom Kanal schleppen die Rote Laterne mit sich herum, lediglich sieben Punkte stehen nach 15 Partien zu Buche. Außerdem haben sie – zusammen mit der SpVgg Langenhorst-Welbergen – die schlechteste Tordifferenz: -26!

Seit Kurzem ist ein neuer Trainer da – ebenso wie die damit verbundene Aufbruchstimmung. "Er ist ein alter Hase mit viel Erfahrung", lobt Sechser Kalter seinen neuen Coach Horst Hillebrand. "Man merkt schon, dass die Stimmung allgemein etwas lockerer mit ihm ist." Einen ersten Effekt zeigte der Trainerwechsel im Abstiegskrimi gegen den Vorletzten SC Altenrheine II vor zwei Wochen. Erst in Rückstand geraten, doch nicht aufgesteckt und den Kontrahenten mit 4:1 weggeputzt. Auch am vergangenen Spieltag unterlag die Eintracht nur knapp der hoch favorisierten Fortuna mit 2:1. Vor allem nach dem Anschlusstreffer durch Kalter wäre ein Pünktchen durchaus drin gewesen.

Offensiv hui, defensiv pfui

Warum stehen die Blau-Weißen überhaupt unten drin? Die Gegner fürchten sich doch eigentlich vor den pfeilschnellen Männern in Roddes Offensivreihe... Außerdem haben sie mit Patrick Heeke den viertbesten Knipser der Liga. Kalter verrät: "Unsere Defensive ist ein wenig ausbaufähig. Wir haben im Sommer ein paar alte Hasen an den Ruhestand verloren. Ihre Kommandos fehlen uns ein wenig." Außerdem kommen zum ohnehin schon recht dünnen Kader noch einige Langzeitverletzte hinzu, die zumindest schon teilweise so langsam wieder ins Training einsteigen. "Meistens fehlt uns auch das nötige Glück vor der Hütte. In den allermeisten Spielen halten wir mit dem Gegner mit. Ein richtiger Neuner würde uns eventuell noch guttun"

Chancen, die Defensivstatistik ein wenig aufzuhübschen, gibt’s am kommenden Spieltag im Derby gegen Skiclub Rheine. Der Kontrahent weist mit 20 Treffern nämlich die zweitschwächste Offensive auf, dafür mit erst 17 Gegentoren aber auch die drittbeste Defensive. "Es wird ein rassiges Spiel. Skiclub wird heiß sein, wir sind auf jeden Fall heiß. Das könnte schon gut abgehen", vermutet der 31-jährige. "Die beiden Sandmanns wissen, wie man Fußball spielt. Außerdem haben sie ein paar gut gebaute Leute hinten drin. Sie sind also sehr gut aufgestellt, da müssen wir ordentlich gegenhalten."

Chapeau, Nico Matic! Sowohl beim 1:0-Sieg von Leer über St. Arnold, als auch mit dem 1:0 seines BFC im Auswärtsspiel bei Skiclub Rheine, lag Borghorsts Spielender Co-Trainer goldrichtig. Wir von Heimspiel-online geben uns als fairer Verlierer und hoffen wenigstens, in der neuen Spielrunde Mirco Kalter abkochen zu können...

Anschwitzen, 16. Spieltag

Borussia Emsdetten II - FCE Rheine II     1:2 (1:2)
0:1 A. Willers (28.), 1:1 Wenkers (45.),
1:2 Osagie (45.+4)
Rote Karte: Rheines Bohne (47./Beleidigung)

Borghorster FC II – SV Westfalia Leer (Fr., 19 Uhr)
Auch die zweite Partie des letzten Spieltags dieses Jahres startet schon vor Sonntag. Am Freitagabend lädt die BFC-Reserve Westfalia Leer ein. Beide waren vergangenen Spieltag – wie von Nico Matic prophezeit – ziemlich minimalistisch erfolgreich. Die Abwehrketten dürften also schonmal dicht stehen. "Leer ist körperlich ziemlich robust aufgestellt. Sie kommen über den Kampf und zweite Bälle. Mit Erik Schulte haben sie dieses Jahr dazu noch einen, der weiß, wo das Tor steht", weiß BFC-Coach Thomas Grabowski, dass es kein leichtes Unterfangen wird.
Kalter: 3:1
Heimspiel-Tipp: 1:2

SF Gellendorf – TuS Laer 08 (So., 14:30 Uhr)
Topspiel! Und was für eins: Der Spitzenreiter aus Laer gewann die letzten acht Duelle, beim Kontrahenten aus Gellendorf ist das – bis auf ein Unentschieden zwischendrin – ebenfalls so. Die beiden formstärksten Teams der Liga liefern sich zum Abschluss des Jahres also nochmal einen richtigen Showdown. Wird eine der beiden Serien reißen? Eilt der TuS an der Tabellenspitze davon oder bleiben ihnen die Sportfreunde auf den Fersen? Die wichtigste Frage aber ist: Findet das Spiel auf dem in Mitleidenschaft gezogenen Gellendorfer Rasen statt? Das entscheidet sich kurzfristig, SFG-Sportleiter Markus Hermann ist aber nicht allzu optimistisch. Auch TuS-Coach Ron Konermann, der nach überstandener Corona-Erkrankung wieder an der Linie stehen dürfte, muss sich nicht unbedingt eine Schlammschlacht geben. "Ich halte auch nichts davon, unter solchen Bedingungen zu spielen. Dann gewinnt doch nur die Mannschaft mit mehr Glück, weil kein Fußball gespielt werden kann. Sowas wäre schade."
Kalter: 0:2
Heimspiel-Tipp: 1:2

FC Nordwalde – FSV Ochtrup (So., 14:30 Uhr)
Die Gastgeber steigen wegen des witterungsbedingten Ausfalls des Topspiels gegen Gellendorf vergangene Woche mit zwei Wochen Pause in den letzten Spieltag des Jahres ein. In der Zwischenzeit wurden sie von der FCE-Reserve und Matellia Metelen vom zweiten Platz verdrängt. Etwas wilder lief es vergangenen Spieltag beim Gegner aus Ochtrup ab: Kurz vor Schluss bekam der FSV gegen Horstmar das 1:0, doch noch kürzer vor Schluss glich Spielertrainer Christopher Ransmann höchstselbst wieder aus. "Der Kunstrasenplatz wird uns liegen, da können wir unsere spielerisch guten Anlagen ausspielen. Es wird ein spannendes Spiel", so der Ochtrup-Coach.
Kalter: 1:1
Heimspiel-Tipp: 2:1

TuS Germania Horstmar – SC Altenrheine II (So., 14:30 Uhr)
Showdown im Tabellenkeller! Und Altenrheine lebt: Vergangene Woche gab’s gegen die Zweite von Wettringen den ersten Sieg der Saison. Nur noch vier Punkte trennen die Jungs von Jörg Stein nun vom ersten Nichtabstiegsplatz. Mit einem erneuten Sieg gegen Horstmar wäre also alles wieder offen. "Mit Blick auf die Tabelle ist das ein sehr, sehr wichtiges Spiel", sagt Horstmars Spielertrainer Niklas Melzer. "Wir wollen auf dem guten Kampf gegen Ochtrup aufbauen und dieses Mal vielleicht noch ein paar mehr Aktionen mit Ball haben. So können wir den Dreier einfahren."
Kalter: 3:1
Heimspiel-Tipp: 3:1

Vorwärts Wettringen II – Fortuna Emsdetten (So., 14:30 Uhr)
Die Fortuna kommt nach der kleinen Krise wieder in Fahrt: Die vergangenen drei Partien entschied die Truppe von Trainer Francesco Catanzaro allesamt für sich. Das genaue Gegenteil ist bei Wettringens Zwoten der Fall. Selbst gegen die bis dato sieglosen Altenrheiner zogen die Männer aus dem Hiärtken den Kürzeren. Im Tabellenkeller wird es eng für die Wettringer, zumal entweder Horstmar oder Altenrheine - oder beide - definitiv punkten werden. Fortuna hingegen klopft wieder an die Spitzenränge. "Wir können befreit, munter und ohne Druck aufspielen und werden mitnehmen, was wir holen können", erklärt Wettringens Christian Höing.
Kalter: 2:4
Heimspiel-Tipp: 1:4

Eintracht Rodde – Skiclub Rheine (So., 14:30 Uhr)
Beide reisen mit einer Niederlage im Gepäck zum Derby an an, beide sind dennoch hochmotiviert. Führt Kalter seine Jungs als Capitano zum Sieg – und somit näher an das rettende Ufer? Oder schüttet Skiclub noch mehr Salz in die Wunde? Alles ist angerichtet für einen heißen Fight auf Rasen.
Kalter: 2:1
Heimspiel-Tipp: 1:1

TuS St. Arnold – SV Langenhorst-Welbergen (So., 14:30 Uhr)
Au weia! Sechs Stück gab es für die Langenhorster vergangenen Sonntag. Und dann auch noch im Derby gegen Matellia Metelen. Die Luft im Tabellenkeller wird dünn: Nur noch ein Pünktchen trennt die Gäste vom ersten Abstiegsplatz. Zeit also, ein paar Zähler einzufahren. Auch bei den Gastgebern lief es mal besser. Drei Niederlagen in Folge musste die Elf von Hasan Ürkmez einstecken. Wer schießt sich aus der Krise?
Kalter: 1:0
Heimspiel-Tipp: 3:1

Matellia Metelen – Grün-Weiß Amisia Rheine (So., 14:30 Uhr)
Huch, was ist denn da los? Vor zwei Spielzeiten noch in der B-Liga unterwegs, stehen die Metelener plötzlich auf dem dritten Tabellenrang, haben zudem mit der FCE-Reserve die meisten Treffer der Liga erzielt. Dabei sind die Schwarz-Weißen in der Vergangenheit eher für Defensiv-Fußball bekannt gewesen. Chefcoach Thomas Dauwe ist mit dem neuen Ansatz jedenfalls ziemlich erfolgreich. Sind die Rheinenser um Coach Thorsten Weis das nächste Opfer?
Kalter: 2:2
Heimspiel-Tipp: 3:1