Lienens zweite Luft dank Merlin Korte

Von Stephan Meyer

(22.09.19) Als Merlin Korte in Minute 77 auf 1:3 für Lienen in Mettingen verkürzte, bekam der Aufsteiger plötzlich die zweite Luft. Mit viel Moral und Glaube drängte Lienen die Hausherren in die eigene Hälfte, erspielte sich eine Chance nach der anderen und glich durch Philip Winkler und erneut Korte tatsächlich noch zum 3:3-Endstand aus. "Danach waren alle überglücklich", gab Andreas Horstmeier vom Lienener Trainertrio einen Einblick in die schwarz-weiße Gefühlswelt.

Schon zur Pause hätte die Partie dabei entschieden sein können. In Durchgang eins war Mettingen drückend überlegen und hätte längst höher führen müssen als 2:0. "Da haben wir es verpasst, das Spiel zu entscheiden", haderte Mettingens Trainer Tobi Stenzel. Mit dem Dargebotenen waren Stenzel und Christian Loetz bestens zufrieden. "Wir hatten das Spiel komplett im Griff und gefühlte zehn Großchancen", beschrieb Stenzel die einseitige Partie. Lediglich aus zwei Möglichkeiten machte die Eintracht aber Zählbares. Lukas Baar traf nach einem Standard bereits in Minute sieben für die Gastgeber, nach einem individuellen Fehler bei den Gästen erhöhte Marius Moormann nach 28 Minuten auf 2:0. Lienens Schnapper Joshua Heinze durfte froh sein, die Murmel nur zweimal aus dem Netz holen zu müssen, nichts deutete auf einen Punktgewinn der Gäste hin. Auch Horstmeier glaubte in der Pause nicht mehr so recht dran: "Bei einigen hatte ich da schon das Gefühl, dass sie auf dem Zahnfleisch gehen."

Gilhaus' vermeintlicher Nackenschlag

Doch nach der Pause legte Lienen zu, zeigte eine bessere Laufbereitschaft und hatte eine bessere Stimmung auf dem Platz. Zudem kreierte Lienen nun auch Chancen nach vorne. Horstmeiers Horde bekam jedoch in Minute 74 den vermeintlichen Nackenschlag verpasst, als Tim Gilhaus per Foulelfmeter auf 3:0 für Mettingen stellte. Alles schien entschieden. Bis eben Merlin Korte - nach 63 Minuten eingewechselt - erstmals in Erscheinung trat und so für Lienens zweite Luft sorgte (77.). Mettingen wirkte plötzlich platt und konnte nicht mehr gegenhalten. Winkler und erneut Korte, der in der Schlussminute eine flache Hereingabe Jannis Kampelmanns aus fünf Metern an Erik Schröer vorbei zum 3:3 vollendete, sorgten schließlich für Lienener Glückseeligkeit und Frust im Lager der Hausherren. "Das ist total bitter, total beschissen und nervt mich unglaublich", wird Stenzel den vergebenen Großchancen noch ein Weilchen nachtrauern. Er gestand aber auch fair: "Lienen hat sich das 3:3 am Ende verdient. Das ist moralisch die beste Truppe."

Eintracht Mettingen - SW Lienen     3:3 (2:0)

1:0 Baar (7.), 2:0 Moormann (28.),

3:0 Gilhaus (74., FE), 3:1 Korte (77.),

3:2 P. Winkler (85.), 3:3 Korte (90.).