Erst Laggenbeck - und dann die Bayern...

Von Fabian Renger

(29.06.23) Und das nächste Telefonat, bitte! Vladan Dindic ist ein gefragter Mann seit Donnerstagabend. In Kaiserau ging die Auslosung des Westfalenpokals der neuen Saison über die Bühne. Dindic, Trainer von Cheruskia Laggenbeck, war live vor Ort - und irgendwann hatte er den Salat. Denn Drittligist Preußen Münster kommt ins Carl-Keller-Stadion. Vermutlich wird am 12. August gezockt.

"Da kommst du als Lucky Loser dahin und ziehst das beste Los, was im Topf ist", war Dindic ebenfalls durchaus geflasht. Auf der ganzen Rückfahrt ging sein Telefon nicht mehr still. "Jeder wollte wissen, ob das stimmt und wie es weitergeht", erzählt der Trainer am Tag danach. Eigentlich hätte die Partie gegen den Drittligisten bis zum 6. August ausgespielt werden sollen. An dem ersten August-Wochenende sind die Preußen allerdings in der Liga gefordert. Vorziehen um eine Woche? Schwierig. Da ist in Laggenbeck Kirmes. Unter der Woche spielen? Organisatorisch ein schwer zu händelnder Kraftakt für einen Dorfclub. Und: Dann ist da zwischen dem 2. und 7. August auch noch die "13. Internationale Begegnungswoche" der Volkstänzer. Ein Megaevent. Und das meinen wir todernst.

Termin: Wohl der 12. August

Dindic hielt seit Donnerstagabend Kontakt mit Preußens Teammanager Harald Menzel. Beide fanden relativ schnell und relativ unkompliziert einen neuen Termin: Gespielt wird wohl am 12. August. Dort hat die 3. Liga spielfrei. Der DFB-Pokal steht an. Dort sind die Preußen zwar auch vertreten, aber ihr Erstrunden-Spiel gegen die Bayern steigt erst Ende September - weil die Bayern am 12. August ihr DFL-Supercup-Spiel gegen RB Leipzig beantragen. Einziger Haken: Am Wochenende des 12. August - genauer gesagt: Am Sonntag, 13. August - soll auch die Kreisliga A Tecklenburg wieder starten. Der erste Ligagegner der Laggenbecker müsste also einer Verlegung zustimmen, der Kreis ebenfalls. Aber das sollte beides wohl eher Formsache sein.

Bleibt die Frage nach dem Spielort. Möglichst soll die Partie in Laggenbeck stattfinden. Dindic, der als Architekt ein bisschen Kenne von der Materie hat, ist zuversichtlich, dass es sicherheitstechnisch und infrastrukturell was werden könnte in der heimischen Hood. Sonst wäre möglicherweise Lotte eine denkbare Option, aber Laggenbeck first - das ist das Credo. "Das ist ein Highlight", findet er. "Ich freue mich für die Jungs, die haben sich das verdient, wenn man sieht, wie das alles zustande gekommen ist..." Er meint das Spiel um Platz um 3 den Westfalenpokal, was durch die Bezirksliga-Meisterschaft der ISV überhaupt erst möglich wurde.

"Das hat man nicht alle Tage"

Als Letzter rückten die Laggenbecker nach. Und dann erwischten sie prompt das Knallerlos. "Ist schon nicht so schlecht, oder? Das wird ein Brett...", kann auch Cheruskias Übungsleiter kaum mit seiner Freude hinterm Berg halten. Für den Verein ist das natürlich auch etwas Besonderes. "Das hat man nicht alle Tage", so Dindic. Das Ziel wäre klar: Die Niederlage in Grenzen halten, vielleicht ein Törchen selbst erzielen. "Zehn Mann hinten, vielleicht ein paar Wagen parken und dann mal gucken. Ich werde mir schon was einfallen lassen." Für die zweite Runde hat sich der Chefcoach auch schon informiert: Dort dürfte wohl Borussia Münster der Gegner werden, wenn die Borussen ihre Erstrundenpartie gewinnen. "Wir sind für alles gewappnet", flachst Dindic.

In jedem Fall ist das kurios: Cheruskia Laggenbeck steht demnächst im Preußen-Terminkalender in einer Liste mit dem FC Bayern München. Wann hat es das mal gegeben?