Kreisliga B
"Die Jungs haben Bock miteinander"
Von Fabian Renger
(20.07.21) Noch ist es etwas ungewohnt. Pascal "Calle" Heemann als Trainer der Reserve von Eintracht Mettingen. Wir waren baff, als dies im März diesen Jahres kommuniziert wurde. Mittlerweile läuft die Nummer an. Und Heemann kann sich nicht beklagen. "Die Jungs sind sehr gut, ich wurde sehr gut aufgenommen", gefällt's ihm auch in der eher zweiten Reihe. Auch die Zusammenarbeit mit dem Sportvorstand sei töfte.
Das ganze 'Projekt' läuft ganz gut. Durchschnittlich begrüßt Heemann zusammen mit seinem Co Torsten Kreyenhagen 18 Mann auf dem Trainingsplatz der Reserve. "Darauf kann man aufbauen", findet der Cheftrainer. Den Trainingsplan etwas umstrukturieren musste die Eintracht allerdings schon. Denn die Zwote trainiert aktuell zeitgleich mit der Dritten (Kreisliga B2) - notgedrungen.
"Baustellen, die mich nicht zu interessieren haben"
Dort ist nach dem Rückzug von David Mentrup und Marcel Westkamp (wir berichteten) eine Vakanz entstanden, noch sind keine Nachfolger gefunden worden. Es gab seinerzeit etwas Stunk hinter den Kulissen. Neu erstellte Leitlinien kamen nicht überall gut an. Der Sturm hat sich laut Heemann aber wohl gelegt.
"Das sind Baustellen, die mich nicht zu interessieren haben. Die Jungs haben gemerkt, dass man mit mir auch wohl ganz gut auskommen kann ", will der neue Übungsleiter lieber das 'Hier' und 'Jetzt' bewerten. Da stimme die Richtung. "Wir haben einen Riesen-Umstoß geschafft, einen richtigen Cut. Die Jungs haben Bock miteinander, egal, ob in der Zweiten oder Dritten. Am Ende des Tages ist es scheißegal, ob du 'Eins', 'Zwei', 'Drei', 'Vier' oder 'Fünf' hinten drauf stehen hast. Du spielst für den Verein."
Bis zu 36 Spieler am Freitag - noch steht keine feste Zuteilung
Mangels Trainer in der Dritten - zum ersten und bisher einzigen Test fuhr Kreyenhagen mit - knubbelt sich es freitags auf dem Acker. Bis zu 36 Männer der Zweiten und Dritten sind dann zu betreuen. Ein Mammutprojekt. In der Vorbereitung irgendwie alles noch zu managen. Aber spätestens im Punktspielbetrieb muss da natürlich eine Lösung her. Die Suche läuft auf Hochtouren.
Eine hundertprozentige Zuteilung der einzelnen Spieler zwischen den unterschiedlichen Mannschaften gebe es noch nicht, berichtet Heemann. Viele Leute werden noch getestet, auch im Zusammenspiel mit der Ersten wird noch munter gepuzzlet. Über Personalien zu sprechen, fällt derweil noch schwer. Christian Nagelmann und sein Bruder Antonius seien aber definitiv zwei, die in der Reserve kicken werden, verrät Heemann bereits. Bastian Richter war bei den bisherigen Tests gegen Preußen Lengerich (4:5) und gegen den VfL Ladbergen (1:4/Heemann: "Um zwei Tore zu hoch in meinen Augen") auch mit an Bord der Zwoten. Studienbedingt kann er nur eingeschränkt trainieren. "Eigentlich ist er absolut ein Kandidat für die Erste, alleine schon dadurch, wie er mit der Murmel umgeht und durch seine Körperhaltung", erklärt Heemann.
Vorbild: TuS Recke
Was hat er sich sonst so vorgenommen als Ziel für die Reserve? "Ein Gerüst sein für die erste Mannschaft, um dem Verein Stabilität zu geben", umschreibt er es. Als Vorbild gibt er Recke an, der dortige TuS mache das Zusammenspiel von Jugend, erster und zweiter Mannschaft perfekt vor. Dahin wolle man künftig kommen. Das, was er bei den Junioren bisher sehen konnte, stimmt ihn aber zuversichtlich. "Da wird hervorragende Arbeit geleistet", so Heemann.