Büren fehlt der Punch gegen gnadenlose Velper

von Cedric Büchter

(25.04.16) Dieser Lauf wird immer unglaublicher und kann eigentlich nur mit dem Aufstieg belohnt werden: Der SC-Velpe Süd wies nach der ISV II und Brukteria Dreierwalde den dritten Aufstiegskandidaten in die Schranken und besiegte im heimischen Stadion den SV Büren 2010 mit 2:0 (0:0). Dank einer phänomenalen Siegesserie von dreizehn Partien hat sich das Team von Holger Althaus bis auf einen Punkt an die ersten beiden Plätze herangerobbt und belegt weiterhin hinter der ISV-Reserve den vierten Tabellenplatz. „Die Sonne scheint über Velpe – das Rennen ist eröffnet“, frohlockte Althaus verständlicherweise nach dem nächsten Coup.

Auch wenn im Meisterschafts- oder Abstiegskampf ´verdient` und ´unverdient` zu belanglosen Attributen verfallen, hatten die Hausherren an diesem Sonntag das nötige Quäntchen Glück auf ihrer Seite und legten eine gnadenlose Effizienz an den Tag. Bürens Übungsleiter Marcel Czichowski analysierte die Begegnung wie folgt: „Wir hatten eine 90-minütige Spielüberlegenheit. Ich bin sehr zufrieden mit der Leistung, dem Pressing, der Art und Weise, wie wir Ball und Gegner haben laufen lassen, und kann meiner Mannschaft eigentlich keinen Vorwurf machen…“ – und jetzt kam der entscheidende Zusatz – „bis auf den Vorwurf, dass wir ab dem Sechzehner die Geradlinigkeit und Klarheit haben vermissen lassen.“

Zudem kam aber auch eine gewisse Portion Unvermögen. Denn die Partie wäre selbstredend wohl in anderen Bahnen verlaufen, wenn Dennis Kleingünther den Ball in der ersten Spielminute aus fünf Metern richtig getroffen und so im Tor untergeberacht hätte. Hätte, hätte, Fahrradkette…

Velpe unwiderstehlich, Büren verzweifelt

Holger Althaus ermutigte seine Jungs in der Halbzeitpause, mutiger und entschlossener zu agieren. Dieser Forderung kam der Seriensieger unmittelbar nach und führte sieben Minuten nach Wiederanpfiff urplötzlich mit 2:0. Beim 1:0 (49.) legte Christian Zwinger die Kugel von der Torauslinie zurück auf Daniel Nagel, der zur Freude seines Trainers das richtige Werkzeug einsetzte: „Das, was man in so einer Szene genau machen muss. Entschlossen mit der Picke ins lange Eck.“ Drei Minuten später stand Jens Heckmann mit seinem Näschen für den richtigen Raum im Anschluss an einen langen Freistoß wieder einmal goldrichtig und bugsierte das Leder nach gekonnter Brustannahme über die Torlinie (52.).

„Velpe hatte in der zweiten Hälfte drei Torchancen. Eine in der Nachspielzeit, weil wir komplett aufgerückt waren; die anderen beiden waren die Tore“, beneidete Czichowski den Kontrahenten um dessen Kaltschnäuzigkeit. Die Gäste gaben trotz des harten Nackenschlags nicht auf und drängten weiterhin auf den Torerfolg. Doch spätestens, als Lukas Immig ebenfalls eher kläglich scheiterte, schwand wahrscheinlich auch bei Czichowski langsam die Hoffnung: „Normalerweise schießt er dem Torwart da die Handschuhe kaputt.“

Trotz des vermeidbaren Rückschlags blieb Bürens Chef an der Linie optimistisch: „Wir haben es ja im Grunde weiterhin in der eigenen Hand und ein machbares Restprogramm vor der Brust. Auf jeden Fall kann sich der neutrale Zuschauer auf ein extrem spannendes Saisonfinale freuen.“

SC Velpe-Süd – SV Büren 2010     2:0 (0:0)
1:0 Nagel (49.), 2:0 Heckmann  (52.)