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HKM 2023

Hallenkreismeister des Fußballkreises Tecklenburg 2023: Die ISV! Fotos: Renger

Richter regelt's nach Pelles Rot


von Fabian Renger

(17.12.23) Junge, Junge, Junge! Jedes Turnier bekommt das Finale, was es verdient. Und die HKM der Männer in der Ibbenbürener Kreissporthalle bekam das Endspiel zwischen der ISV und Eintracht Mettingen. Die ISV hatte bis dato alle Gegner niedergemäht, eine Tordifferenz von 30:1 im gesamten Turnierverlauf zu bieten. Es ging eigentlich nur um die Höhe der Mettinger Niederlage. Uneigentlich wurde es jedoch ein richtig knappes Teil. Erst acht Sekunden vor Schluss bescherte Niklas Richter seiner Truppe den 4:3-Siegtreffer und somit den Titel.  Was sich bis dato im Endspiel abgespielt hatte, dafür wurde der Begriff "Wilder Ritt" erfunden.

Wir alle gehen heute etwas schlauer ins Bett. Vor allem Maxi Pelle. Der sah nämlich die rote Karte von Schiri Stefan Schönfelder. Pelle, das wissen die Hallengänger im Fußballkreis Tecklenburg, ist ja als "Flying Pelle" berüchtigt. Sprich: Er agiert als fliegender Torhüter und fünfter Feldspieler. Das praktiziert die ISV schon länger so. Im Finale lief es aber besonders doof. Pelle nahm einen Ball wie gehabt mit der Hand auf. Doof nur, dass ISV-Schnapper Jason Breulmann gerade auf die Platte gesprungen war.

Wenn "Flying Pelle" Programm ist...

Ein Wechselfehler, sagen die einen, die ISV war zu sechst auf dem Platz. Schönfelder sah's anders und zückte Rot für Pelle. Er beging ein Handspiel und vereitelte eine klare Torchance. Weil ja Breulmann als "richtiger" Torwart bereits auf der Platte stand, hätte Pelle den Ball nicht mit der Hand aufnehmen dürfen. (Komplizierte Nummer, hoffentlich halbwegs verständlich wiedergegeben)

Es stand 3:2 für die ISV. "Natürlich waren es dann nicht mehr ganz die Verhältnisse wie vorher", umschrieb es ISV-Coach Steffen Büchter. Er gehörte natürlich zur Fraktion 'Wechselfehler', wir gehören aber jetzt einfach zur Fraktion 'War das nun ein geiles Endspiel'. Nach Pelles roter Karte war die ISV zwei Minuten in Unterzahl unterwegs, Ben Baumann nutzte das aus und erzielte den 3:3-Ausgleich. Ibbenbüren durfte wieder auffüllen. Jetzt wurde es richtig wild. Mit Breulmann als statischem Keeper im Kasten veränderte sich die Herangehensweise für die ISV freilich. "Jason hat's danach auch gut gemacht", betonte Büchter.

Richter macht's kurz vor Schluss

Wild war allerdings für dieses Match untertrieben Kurz vor Schluss wurde ein Ibbenbürener nochmal gelegt, Schönfelder ließ Vorteil laufen. Julian Wesselkämper legte per Querpass rüber zu Niklas Richter, der das 4:3 klar machte. Direkt danach ertönte die Sirene. Ibbenbüren hatte es doch gerade so noch geschafft. "Am Ende haben wir übers ganze Turnier gesehen verdient gewonnen", befand Sieg-Torschütze Richter, der das Finale als "ein bisschen hektisch, ein bisschen hitzig" bezeichnete. Kann man so stehen lassen. Den Mettingern zollte er ein Lob: "Sie haben aus dem Gruppenspiel gelernt und es deutlich besser gemacht im Finale."

In der Gruppenphase des Finaltags gewann die ISV noch mit 5:1. Im Endspiel griffen die Mettinger die Ibbenbürener viel höher an. Aushilfstrainer Lucas Bovenschulte - eigentlich ist er ja Spieler - entpuppte sich jedenfalls als gewiefter Taktiker. "Kompliment an die Jungs, das Spiel war richtig geil. Ich glaube, es hat keiner damit gerechnet, dass wir der ISV noch so viel abverlangen", lobte Bovenschulte. "Wir wollten im Finale etwas höher stehen und denen nicht so viel Raum geben. Den Plan haben wir super umgesetzt."

Zur Mettinger Truppe gehörten zwei A-Jugendliche und zwei Reserve-Spieler. Und auch noch etwas Restpromille. Am Samstagabend stand die Weihnachtsfeier an. "Eigentlich wollten wir gar nicht hier sein heute...", verriet Bovenschulte lachend. Im Nachhinein hatte es sich jedenfalls gelohnt. Katern kann also auch Spaß machen...

Eintracht Mettingen - ISV 3:4
0:1 Krasniqi, 1:1 Schröer
1:2 Richter, 1:3 Krasniqi
2:3 Kuhlenbeck, 3:3 Baumann
3:4 Richter
Bes. Vorkommnis: Rote Karte für Ibbenbürens Maxi Pelle


Das geschah in der Gruppenphase
Öffnet externen Link in neuem FensterErgebnisse des Finaltags - Gruppenphase
Öffnet externen Link in neuem FensterErgebnisse des Finaltags - Endrunde

Stefan Schönfelder zeigt es an: Da raus bitte! Maxi Pelle (l.) kann es gar nicht fassen, dass er keine zwei Minuten, sondern gerade die rote Karte gesehen hat. Auch Niklas Richter (m.) ist fassungslos.

So liefen die Halbfinals und das Spiel um Platz drei

Es war - neben dem Finale - das wohl am härtesten umkämpfteste Spiel des Tages: Das Halbfinale zwischen Eintracht Mettingen (Lasse Hollmann, r.) und dem TuS (hier mit Lukas Etgeton, l) vertreten.

Die Halbfinals

Das Halbfinale der ISV gegen den BSV Brochterbeck können uns wir geflissentlich sonst wohin stecken. Der Landesligist gewann mit 7:0, Brochterbeck war chancenlos. Das andere Halbfinale zwischen Mettingen und dem TuS Recke hatte es indes in sich - besser gesagt: Es hatte Jannik Sriskandarajah. Der stand bei Mettingen im Kasten. Und es ist kein Geheimnis, dass er auch ein guter Fußballer ist.  Das zeigte er. 

Er machte beim 3:2-Erfolg der Eintracht einfach mal alle drei Buden. Recke ging zweimal in Führung, Mettingen glich zweimal aus, hatte aber Glück, dass der TuS den Sack einfach zu machte. Zum Spielende hin muckte auch die Eintracht auf, es wurde gerangelt um jeden Zentimeter Halle. Später spielten beide Teams nur noch mit drei Feldspielern aufgrund einer doppelten Zeitstrafe. Zehn Sekunden vor Schluss hatte Sriskandarajah die Faxen dicke und dübelte das Ding zum 3:2 oben rechts in den Giebel.

Spiel um Platz drei

Im Spiel um Platz drei war Brochterbeck wirklich mit den Kräften am Ende, Recke siegte problemlos mit 3:0. TuS-Trainer Holger Althaus war mit dem Bronzerang im Nachhinein absolut einverstanden: "Das Halbfinale war eng, da sind wir unglücklich rausgeflogen. Nach dem ersten Spiel am Freitag, das nicht so gut gewesen ist, haben wir uns deutlich gesteigert. Wir haben uns insgesamt gut verkauft und können mit dem dritten Platz gut leben."

Dass der BSV Brochterbeck es überhaupt so weit geschafft hat, grenzte derweil an ein Wunder. Sie waren überhaupt erst ins Halbfinale eingezogen, weil die Tordifferenz gegenüber Steinbeck um ein Tor besser gewesen war. BSV-Christian Weyde war stolz: "Nach Freitag war heute der Ansatz, einfach mal zu gucken, was geht. Dass wir uns dann in der Gruppe durchsetzen: Voll geil, super gemacht! Am Ende spürte man die Knochen. Wir sind zufrieden, der vierte Platz ist richtig gut, ich bin richtig zufrieden."



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