Zwei frühe Tore leiten Borussias Sieg ein

Von Nils Tyczewski

(24.08.14) Titelanwärter Borussia Emsdetten hat den Schock von der Auftaktpleite gegen Wacker Mecklenbeck offensichtlich gut verkraftet. Die Truppe von Helge Wolff und Thomas Dauwe gewann das Auswärtsspiel beim TuS Altenberge mit 3:1 und schaufelte so den ersten Dreier der Saison aufs eigene Punktekonto.

Die Partie begann mit einem Lapsus, der geradezu Slapstik-Charakter hatte. Jedenfalls wenn man kein eingefleischter TuS-Anhänger ist. Hendrik Wilpsbäumer spielte 25 Meter vor dem eigenen Kasten einen Rückpass zu Schnapper Marcel Brameier. Eigentlich nichts Ungewöhnliches. "Aber der Rasen war Nass und dann hat eine Windböe dem Ball zusätzlich Fahrt gegeben, da hat Marcel sich dann verschätzt", beschreibt Altenberges Trainer Bodo Gadomski die Situation, die zum 1:0 für die Borussen führte (3.). Als David Ruwe vier Minuten später einen 17-Meter-Freistoß in die Maschen jagte, war der Plan des Alteberger Übungsleiters endgültig dahin (7.). "Ich hatte den Jungs gesagt, dass Emsdetten immer nervöser wird, je länger es 0:0 steht", berichtete Gadomski.

Nach dem 0:2 zeigte sein Team aber die richtige Reaktion: Statt den Kopf in den Sand zu stecken und vor dem Favoriten zu kapitulieren nahm Altenberge den Kampf an und stellte durch Kai Hintelmann umgehen den Anschluss wieder her (9.). Danach entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel, in dem Altenberge zwar mehr Ballbesitz hatte, Emsdetten aber effektiver war. Für die Zuschauer eine feine Sache - die meisten Aktionen spielten sich an oder in einem der beiden 16-Meter-Räume ab. Die beste Chance, einen weiteren Treffer zu erzielen, hatte Emsdettens Robin Pieper. Er traf die Murmel nach einer Vorlage des bärenstarken Lukas Kuchheuser aber nicht richtig und scheiterte an Marcel Brameier (27.).

Nach der Pause änderten sich die Kräfteverhältnisse. Mit der verletzungsbedingten Auswechslung von Jakob Schlatt (48.) verloren die Gastgeber auch die spielerische Linie und Borussia übernahm mehr und mehr die Kontrolle. Nach etwas mehr als einer Stunde reagierte Gadomski und nahm taktische Umstellungen vor, um den Druck zu erhöhen. Kurz darauf hatte Malte Greshake das 2:2 auf dem Fuß, entschied sich aber statt für einen Abschluss für ein Abspiel - die schlechtere Variante, die Chance verpuffte.

Stattdessen fiel auf der anderen Seite die Entscheidung: Der eingewechselte Marcus Meinigmann schickte Kuchheuser auf die Reise. Was folgte war ein weiterer kluger Pass in den Lauf von David Ruwe und ein Schuss aus spitzem Winkel, der das Netz zappeln ließ (66.).

"Hier sind heute zwei verschiedene Fußballphilosophien aufeinandergetroffen", analysierte TuS-Coach Gadomski die Partie nach dem Schlusspfiff. "Emsdetten hat mich an Burgsteinfurt im letzten Jahr erinnert: Viele lange Bälle und sehr körperbetontes Spiel. Wir wollten dagegen unser Kurzpassspiel durchdrücken. Keine Frage, der Sieg für Emsdetten war verdient, aber für uns war mehr möglich. Die haben sich nach zehn Minuten doch gefühlt, als würde Weihnachten und Ostern heute zusammen fallen. Hier hat nicht die bessere, sondern die cleverere Mannschaft gewonnen."

Borussen-Trainer Helge Wolff fasste die Partie so zusammen: "Die frühe Führung kam uns gelegen. Aber dann war's ein Spiel ohne Mittelfeld. Das passte uns gar nicht, weil wir das Spiel kontrollieren wollten. Das ist uns in der zweiten Halbzeit dann gut gelungen, da haben wir absolut gar nichts mehr zugelassen und deswegen ist der Sieg ohne Frage absolut verdient."

TuS Altenberge - Borussia Emsdetten    1:3 (1:2)
0:1 Wilpsbäumer (3.), 0:2 D. Ruwe (7.),
1:2 Hintelmann (9.), 1:3 D. Ruwe (66.)