Bezirksliga 12
"Ich packe es zeitlich nicht": Rolwes hört schon wieder auf
Von Fabian Renger
(15.01.24) Eigentlich wollten wir von Gerrit Rolwes bloß wissen, was er sich denn für Neuzugänge für die Rückrunde an Land gezogen hat. Finn Liebert ist nun bei Westfalia Kinderhaus II am Start, Matej Soce kickt ab sofort auch für die Westfalia, ebenso hat Vincent Gogoll sein Auslandssemester in Bozen bald überstanden. Doch all das rückt erstmal in den Hintergrund. Denn Rolwes hat noch was zu verkünden: "Ich höre im Sommer schon wieder auf. Ich habe mir zwischen den Jahren lange Gedanken gemacht, wie ich es hinkriege, aber ich packe das zeitlich nicht." Der junggebliebene 34-Jährige wird sich im Sommer nach nur einer Spielzeit also wieder verabschieden als Reserve-Cheftrainer.
Die Gründe sind nicht im sportlichen Bereich zu finden. In der Tabelle ist Kinderhaus II zwar Drittletzter, aber das ist erstmal sekundär. Rolwes ist Familienvater und seit kurzer Zeit erstmals als Vollzeit-Lehrer gefragt. Und da noch obendrauf der Fußball? Too much. "Das alles zusammen, da mache ich irgendwo Abstriche. Im letzten halben Jahr war's ganz extrem. Da habe ich für mich entschieden: Nä, nächstes Jahr mache ich definitiv nichts", erklärt der Übungsleiter. "Das tut mir Leid für die Jungs. Aber es halb zu machen, dafür bin ich nicht der Typ und das ist überhaupt nicht mein Ding." Geplant hatte er es freilich anders, geplant war ein längerer Aufenthalt bei der Westfalia. Aber manchmal gehen andere Dinge vor. Eventuell liebäugelt er auch damit, nochmal selbst gegen die Pille zu treten.
Nachfolger steht noch nicht fest
"Es wird ihm viel zu viel. Das ist nachvollziehbar. Wir hätten gerne mit ihm weitergemacht - egal, ob Kreisliga A oder Bezirksliga -, weil er sich gut bei uns eingelebt hat", sagt der zuständige Seniorenobmann Franz-Josef Rensing zur überraschenden Trennung. Am Donnerstag vergangener Woche wurde die Mannschaft informiert. "Ich bin noch auf der Suche nach einem neuen Trainer", ergänzt Rensing noch. Auch mit Rolwes' Co Christoph Göbel werde er zeitig das Gespräch suchen.
Und damit ab zu den Neuverpflichtungen. Denn die haben es auch wohl in sich. Finn Liebert ist nämlich ab sofort wieder für seinen Heimatverein am Ball. Im Januar 2022 verließ er die Westfalia in Richtung SC Greven 09. In der Hinrunde sollen es laut FuPa-Angaben sieben Partien für die Nullenuner gewesen sein. Aktuell ist er noch etwas angeschlagen. "Ein guter Kicker", freut sich Rolwes über die Rückkehr des 25-Jährigen. Liebert kam in Greven viel über die Außenbahn. "Bei uns wird es vermutlich eher in Richtung Zentrum gehen", bescheinigt der Kinderhauser Coach seinem Neuzugang vor allem eine exzellente Ballruhe. Liebert muss bloß fit werden.
Gogoll kommt aus Bozen zurück, Soce wechselt aus Mauritz rüber
Demnächst wird zudem Vincent Gogoll zurück sein. Der Defensivspieler (Sechs/Innenverteidigung) wird nach dem ersten Rückrundenspieltag in Richtung März irgendwann zurückerwartet. Ab sofort tritt zudem Matej Soce an der Hütte gegen die Murmel. Der 19-Jährige ist Innenverteidiger, zockte in der Hinrunde sechsmal für den A-Ligisten SV Mauritz und will es jetzt mal versuchen in der Bezirksliga. In der U19 war er zudem für die U19 der Westfalia am Ball. Kein Thema ist vorerst Tim Löffler. Westfalias Ersatzkeeper zieht's nämlich fürs Auslandssemester nach Irland.
"Wir haben noch Ziele für die Rückrunde", betont Rolwes abschließend den vollen Fokus auf die Mission Klassenerhalt. Zwei Punkte fehlen derzeit aufs rettende Ufer. "Das wird schwierig, aber machbar", ist der scheidende Trainer guter Dinge.