Ein ekliger Schuss entscheidet's

Von Malte Greshake

(12.10.22) Es war druckvoll von beiden Mannschaften, es war temporeich - manchmal braucht es in einem Spiel gar nicht eine Fülle von Torchancen, um es hinterher zu wertschätzen. Denn der VfL Wolbeck und TuS Freckenhorst legten am Dienstagabend eine richtig flotte Begegnung aufs Parkett. Weil die Gäste aus Freckenhorst dann einmal doch eiskalt zuschlugen, siegte die Mannschaft von Christian Franz-Pohlmann am Ende mit 1:0 (1:0).

Die Spielentscheidende Szene hatte sich dabei kurz vor der Pause abgespielt: TuS-Spieler Nermin Bahonjic war auf dem Flügel durchgebrochen, kam aus halblinker Position auf das Wolbecker Tor zu und zielte aufs lange Eck. Und dieser Schuss war einer von der ekligen Sorte. Davon wacht ein Torhüter nachts schweißgebadet auf und muss sich erst einmal eine warme Milch machen. An Freund und Feind segelte der Ball nun nämlich vorbei, wurde länger und länger, Freckenhorsts Nicolas Kriwet kam auch noch von der Seite angeflogen - am Ende schlug die Murmel aber im langen Eck vom machtlosen Jonas Kersten ein (44.).

Immer fehlte ein Abnehmer 

Nach einem ausgeglichenem erstem Durchgang hatten sich die Gäste also belohnt. Zuvor war es eher ein Box-to-Box-Spiel gewesen. Viele Zweikämpfe und ein hohes Passtempo eben. Aus spielerischem Blickwinkel war es richtig gut anzuschauen. Allerdings hatten die Freckenhorster nach ihrer Führung noch einen in petto: Kurz vor dem verpasste allerdings Luca Mattews das mögliche 2:0 am langen Pfosten (45.). Was vielleicht aber zu viel des Guten gewesen wäre.

Die zweite Halbzeit ging dann wiederum eher an die Hausherren. Wolbeck schnürte die Gäste nun ein, kombinierte sich auch richtig schmackhaft immer wieder in Richtung des gegnerischen Sechzehners. Aber dann fehlte es in der Box eben an einem Abnehmer oder die Hereingabe war nicht präzise genug. Und auch durch ihre gefährlichen Standardsituationen erzielten die Wolbecker an diesem Abend keinen Ertrag - weil die Gäste in den Luftduellen aber auch immer zur Stelle waren. So brachten sie den Sieg über die Zeit. Nur Finn Tünte erlebte den Abpfiff nicht mehr auf dem Platz: Er kam mit seiner Grätsche gegen Yannek Lubitz viel zu spät und sah die Rote Karte (90.+4)

Hölscher: "Eine Punkteteilung wäre schon gerechter gewesen"

"Man muss schon sagen, dass die zweite Halbzeit deutlich an Wolbeck ging", bestätigte auch Franz-Pohlmann hinterher. "Aber wir haben es im letzten Drittel auch gut wegverteidgt. So kamen die Wolbecker nur bis zum Sechzehner." Schmunzeln fügte der TuS-Coach dann noch hinzu: "Meistens steht das Tor ja hinter dem Sechzehner." Deswegen wäre es laut des Coaches auch ein typisches Unentschieden-Spiel gewesen. Aber er nahm den glücklichen Sieg natürlich gerne mit.

Auch Daniel Hölscher auf der anderen Seite sah es dann so: "Eine Punkteteilung wäre schon gerechter gewesen, das war eine ärgerliche und unverdiente Niederlage", bemerkte der Wolbecker Übungsleiter. "Vor dem gegnerischen Tor waren wir aber eben nicht präsent genug. Aber ansonsten bin ich sehr zufrieden mit den Jungs, weil wir Freckenhorst nach der Pause dominiert haben. Nur kaufen können wir uns davon eben nichts. Deswegen müssen wir nächsten Spiel wieder punkten."

VfL Wolbeck - TuS Freckenhorst     0:1 (0:1)
0:1 Bahonjic (44.)
Bes. Vorkommnis: Rot für Tünte (90.+4/grobes Foulspiel)