Ein Muster lässt sich erkennen

Von Pascal Bonnekoh

(09.03.24) "Das Spiel müssen wir schnell abhaken." Diese Aussage stammt nicht etwa von SV Drensteinfurts Coach Peter Lohrmann, der gerade ein Heimspiel mit 0:4 (0:2) verloren geben musste, sondern von SV Herberns Trainer Oliver Glöden. Und das beschreibt dann auch schon ganz gut, wie diese Partie so aussah. Die grob abstiegsgefährdeten Drensteinfurter lieferten wie schon so häufig eine über lange Zeit sehr ansehnliche Leistung ab, in den entscheidenden Momenten war man dann aber einfach zu grün hinter den Ohren.

"Wir haben in den ersten 35 Minuten ganz anständigen oder sogar guten Fußball gespielt. Wir hatten die besseren Torchancen", berichtete Lohrmann. Die dickste Chance hatte wohl Diogo Castro auf dem Fuß. In der 10. Spielminute traf er jedoch nur die Latte. "Dann kommen wir im Mittelfeld zwei Mal zu spät und schon haben wir den Ball drin", führte der Drensteinfurter Übungsleiter weiter aus. Jaime Carlos Borm marschierte von halblinks allein auf SVD-Schlussmann Yannick Gunsthövel zu und schob ihm die Kugel durch die Hosenträger (37.).

"Da fragt am Ende aber ohnehin keiner mehr nach"

"Dann sind wir in komplettes Chaos verfallen und haben sofort das zweite Gegentor kassiert. Da hat man gemerkt, dass die Mannschaft einfach noch zu jung und zu ungeordnet ist. Da haben wir den Kopf verloren", so Lohrmann. Der junge Innenverteidiger Mats Röser suchte bei einem Rückpass seinen Keeper, fand jedoch den hellwachen Niclas Andre Sondermann, der sich das Spielgerät schnappte und prompt zum 2:0 einschob (42.). In der Pause fingen sich die Stewwerter wieder und bestimmten nach Wiederanpfiff erneut das Spielgeschehen. Ab diesem Zeitpunkt fehlte es allerdings an offensiver Durchschlagskraft. Die Herberner wirkten wiederum zufrieden mit der Zwei-Tore-Führung und machten nur noch das Nötigste.

Eine dementsprechend ereignisarme zweite Hälfte wurde den rund 100 Zuschauern geboten. Kurz vor Schluss präsentierten die Hausherren jedoch erneut ihre zeitweise äußerst zuvorkommende Gastfreundlichkeit. Borm entwischte ein weiteres Mal der Drensteinfuter Hintermannschaft und erhöhte auf 3:0, ehe sich in der letzten Minute der offiziellen Spielzeit Marcel Niewalda ebenfalls einen zu kurz geratenen Rückpass schnappte, Gunsthövel umkurvte und zum Endstand einschob. "Das war ein Abbild der ganzen Saison. Wir machen viele Sachen richtig. Die Mannschaft hat sich gut verkauft. Nicht nur heute, sondern auch in den letzten Spiele schon. Dann machen wir aber Kleinigkeiten falsch und diese Kleinigkeiten entscheiden dann die Spiele", ärgerte sich Lohrmann.

Glöden freute sich zwar über das Ergebnis, mit der Leistung seiner Truppe war aber auch er nicht gänzlich zufrieden: "Wir hatten uns viel vorgenommen. Es war klar, dass die Einstellung das Spiel entscheiden könnte. Da hatte Drensteinfurt uns allerdings einiges voraus. Es war ein gutes Derby mit einem glücklichen Ende für uns. Da fragt am Ende aber ohnehin keiner mehr nach."

SV Drensteinfurt - SV Herbern     0:4 (0:2)
0:1 Borm (37.), 0:2 Sondermann (42.),
0:3 Borm (84.), 0:4 Niewalda (90.)