Bezirksliga 7
Krüger mit dem Lucky Punch
Von Jost Klasmann
(08.09.23) Lange schien es beim vorgezogenen Spiel zwischen dem SV Herbern und SV Drensteinfurt auf eine Punkteteilung hinauszulaufen. Doch Herberns Daniel Krüger hatte auch noch ein Wörtchen mitzureden und besorgte in der Nachspielzeit das vielumjubelte 2:1 (1:1).
Auf einer pH-Skala hätte diese Partie wohl eine sieben zugeschrieben bekommen - neutral. Sowohl Herbern-Coach Oliver Glöden als auch sein Gegenüber Peter Lohrmann sprachen später von einem typischen Unentschieden-Spiel, weil sich die Mannschaften über die meiste Zeit komplett neutralisierten und es so auch erstmal nicht zu Toren kam. Für Herbern prüfte Jaime Carlos Born die Stabilität des Gästetors und knallte einen Ball an die Latte während für Drensteinfurt Diogo Castro den Pfosten des anderen Gehäuses untersuchte. Alles hielt bombenfest.
Freistöße als Wundermittel gegen die Torlosigkeit
Im zweiten Durchgang ging es zunächst mit einem Aluminium-Treffer weiter. Patrick Sobbe tat es Castro gleich und sein Schuss klatschte an den Pfosten. 2:1 in der Alu-Wertung für Herbern - ein Omen? Im weiten Verlauf fielen dann aber doch endlich Tore - und alle Freistoß-Fetischisten kamen auf ihre Kosten: Zunächst erzielte Sobbe per direktem Freistoß die Führung für das Heimteam (67.). Und danach dachte sich Drensteinfurts Markus Fröchte wohl: was der kann, kann ich schon lange! Auch er legte sich einen Freistoß zurecht und jagte ihn in des Gegners Maschen (79.). Den halbhohen Schuss hätte Glöden am liebsten geklärt gesehen: "Der fliegt an drei, vier Leuten vorbei und schlägt dann im langen Eck ein, das war ärgerlich."
Nach einer kurzen Verschnaufpause ging es in der Schlussphase dann doch noch einmal richtig zur Sache. Drensteinfurt lief plötzlich bei einer Überzahlsituation auf das Tor der Gastgeber zu und hat damit DIE Gelegenheit das Spiel für sich zu entscheiden. Schiedsrichter Thorsten Enning pfiff alle Beteiligten wegen einer Abseitsstellung jedoch zurück. Und die letzte Chance der Partie gehörte somit den Herbernern...
Die Hausherren drehten den Spieß nämlich um und spielten ihren Freistoß schnell aus. Born dribbelte nun nach innen und suchte den Abschluss, der zur unfreiwilligen Vorlage wurde. Krüger stand am rechten Fleck bereit, nahm den Ball an und schob ihn zum späten Endstand ein (90+2). "Die Niedergeschlagenheit war groß", konstatierte Gästetrainer Lohmann die Stimmung in der Kabine. Die Herberner, die zuletzt gegen Wolbeck einen ähnlichen Knockout in der Nachspielzeit kassiert und knapp verloren hatten, wussten, wie sich das anfühlt. Waren aber entsprechend froh, auf der anderen Seite zu stehen. "Wir hatten das Glück dieses Mal auf unserer Seite, aber das Glück muss man sich auch erarbeiten.", meinte Glöden über den späten Sieg.
SV Herbern - SV Drensteinfurt 2:1 (0:0)
1:0 Sobbe (67.), 1:1 Fröchte (79.),
2:1 Krüger (90.+2)