Wessum zieht sich selbst aus dem Dreck

Von Till Meyer

(25.09.16) Mit Dreck ist hier nicht der aufgewühlte Rasen gemeint, sondern das spielerische Loch, in das Union Wessum in der ersten Hälfte gegen GW Nottuln gefallen war. Die Union-Elf von Uwe Stampfer legte nämlich zunächst eine erschreckend schwache Leistung hin, um dann, im zweiten Abschnitt, alles besser zu machen und schlussendlich doch noch einen souveränen und verdienten 5:2 (2:2)-Sieg einzutüten. 

Ein bloßer Blick auf das Halbzeitergebnis lässt bereits erahnen, wie ausgeglichen das Match in den esten 45 Zeigerumdrehungen war. Wessum bekam keine spielerische Linie rein, da viele Fehlpässe produziert wurden und es oftmals das lange Holz richten sollte. "Man hat schon beim Aufwärmen gemerkt, dass da irgendwie die Anspannung fehlte", berichtete Stampfer nach dem Spiel und musste somit zur Halbzeit auch mit dem 2:2 (1:0 Andrea Dempzin/2:1 Christina Schimpke - 22./25. - 1:1/2:2 - 24./37.) leben. "Ich habe in dieser eine ganz ruhige Ansprache gehalten und Verbessungsvorschläge gemacht", gab Stampfer Einblicke in seine gewählten Worte während des Pausentees. 

Worte fruchten

Es müssen gute Vorschläge gewesen sein, denn Stampfers Schützlinge zeigten ein anderes, ihr wahres Gesicht und brachten endlich ihre PS auf das Grün. Durch viel mehr Bewegung, mit und ohne Ball, wurden die Gäste müdegespielt, sodass die weitere Union-Tore nur eine Frage der Zeit waren. Dreimal klingelte aus letztlich auch noch im Nottulner Kasten (3:2/4:2/5:2 - 57./74./79.). Besonders der Treffer zum 3:2 war sehenswert, denn die Pille wurde aus dem Zentrum über Luca Kersken auf die Außen zu Lea Stampfer gebracht, die wiederum eine präzise Flanke auf den zweiten Pfosten schlug, wo Alexandra de Lucia lauerte und vollstreckte - ein Bilderbuchangriff. "Es ist schön, dass sich die Mädels selbst aus dem Sumpf gezogen und sich so gesteigert haben. Auf die Tabelle (aktuell Platz zwei - Anm. d. Red.) müssen sie trotzdem nicht schauen", ließ Stampfer abschließend noch wissen.

Union Wessum - GW Nottuln     5:2 (2:2)
1:0 Dempzin (22.), 1:1 Waltering (24.),
2:1 Schimpke (25.), 2:2 Lindemann (37.),
3:2 De Lucia (57.), 4:2 Kersken (74.),
5:2 Schimpke (79.)