"Mit Herz gewonnen"

Von Hannah Opitz

(07.11.23) Das Münster-Derby stand auf den Plan, bei dem alles drin war. Kampf, Engagement und die richtige Motivation. Während Borussia Münster versuchte wütend anzulaufen, um irgendwie einen Punkt generieren, spielte Aasee mit so viel Herz, dass sie die drei Punkte letztendlich behielten. Der SpVgg Vreden hat sich nun auch gefangen und sich an die Landesliga angepasst: Aus der Kompaktheit nach vorne, das ist die Devise.

SW Esch - SpVgg Vreden     0:0 (0:0)
"Wir hatten echte Startschwierigkeiten und haben aus sieben Spielen null Punkte mitgenommen. Seit vier Spieltagen haben wir uns aber zurechtgefunden und nehmen das körperliche und schnelle Spiel an. Auch hinten sind wir stabil und haben in vier Spielen nur einen Gegentreffer kassiert", sagte Vreden-Coach Matthias Wesseler. Während Vreden auch gegen Esch aus dem Spiel heraus nichts zu ließ und die Gastgeberinnen nur durch zwei Standards gefährlich wurden, machte Vreden das Spiel. Sieben richtige Hochkaräter spielten sich die Gäste heraus und scheiterten letztendlich an der Torchancenverwertung. Dreimal Aluminium, da ist der Punkt für Vreden zu wenig. "Wir standen kompakt und haben die Köpfe nie hängen gelassen. Gegen den Ball haben wir richtig gut gearbeitet, ohne hinten drin zu stehen. Wir sind trotzdem extrem offensiv ausgerichtet und laufen vorne sofort an. So generieren wir auch unsere Chancen", sagte Wesseler. Am kommenden Sonntag wollen die Mädels gegen Oeding wieder drei Punkte mitnehmen und mehr Abstand zum Abstieg gewinnen, denn die Tabelle da unten ist ziemlich eng.

BW Aasee - Borussia Münster     3:1 (2:0)
"Das war vielleicht nicht der schönste Fußball, aber dafür ein richtig schönes Kampfderby, wo einfach beide richtig Bock drauf hatten. Und diesmal hatten wir das glückliche Ende", freute sich Aasee-Coach Anna Steckel. Zu Beginn brauchten die Gastgeberinnen einen Moment, um ins Spiel zu finden und bedankten sich bei ihrer Torhüterin Catharina dos santos Carlos, dass sie ihre Mannschaft durch grandiose Paraden im Spiel hielt. Dann war Aasee voll wach und stellte auch Borussias Torhüterin Lea Rüdiger auf die Probe. Der Doppelschlag der Gastgeberinnen: auf der linken Seite spielte sich Noemi Hutter durch und eine Hereingabe senkte sich perfekt ins hintere lange Eck zum 1:0 (28.). Kurz darauf Nina Meck, die einen Freistoß von Laura Feld im gegnerischen Sechzehner verwertete und zum 2:0 traf (32.). "Das war eher eine durchschnittliche erste Halbzeit, das 2:0 fühlt sich dann definitiv zu hoch an. Im zweiten Durchgang war aber der Glaube spürbar, weil die Borussia richtig wütend angelaufen ist und sich so Torchancen rausgespielt hat", sagte Borussia-Coach Andre Lindenbaum. Paula Mertens, Jessica Kelly, Greta Pauli und Virginia Dieckhues stellten die Aasee-Abwehr immer wieder vor Probleme. So auch in der 55. Minute, als Mertens nach einem Dribbling Kelly bediente, die die Torhüterin umkurvte und zum 2:1 einschob. "Wir haben nur versucht dem Druck stand zu halten, weil uns klar war, dass Borussia nochmal alles probieren würde", sagte Steckel. Die Gäste stellten auf eine Dreierkette um und pressten mit allem was sie hatten nach vorne. Die Erlösung kam allerdings auf Aasees Seite durch Zara Ellamaa, die alleine durchstartete und zum 3:1 ins kurze Eck traf. Am Ende kostet Borussia die erste Hälfte zu viel und die Mädels schaffen es nicht aus der starken zweiten Hälfte ein Pünktchen mitzunehmen. "Die Mädels haben Herz gezeigt. Was die da auf den Platz gebracht haben, dadurch haben sie es sich verdient", freute sich währenddessen Steckel.
Torschützinnen: 1:0 Hutter (28.), 2:0 Meck (32.), 2:1 Kelly (55.), 3:1 Ellamaa (82.)

Weitere Spiele:
SV Langenhorst Welbergen - TuS Recke     3:3 (1:3)
GW Nottuln - VfL Billerbeck     2:2 (0:0)