Die perfekte erste Halbzeit

Von Hannah Opitz

(03.10.23) Was war denn an diesem Spieltag los? Die Landesliga-Teams zeigten kämpferisch und spielerisch beinahe perfekte Leistungen. So spielte Borussia Emsdetten die erste Halbzeit ihres Lebens und Borussia Münster bezwang mit viel Taktik und Disziplin Arminia Ibbenbüren. BW Aasee glänzte währenddessen durch ihre Moral und den Kampfgeist, wodurch sie gegen Wessum immer wieder zurück kamen und den ersten Saisonsieg einfuhren.

SW Esch - Borussia Emsdetten     0:4 (0:3)
"In der ersten Halbzeit konnte ich absolut nichts an der Leistung verbessern. Wir haben extrem konzentriert und diszipliniert und einfach unfassbar gut gespielt", freute sich Borussias Coach Birger Röber. Denn Esch ließen sie in dieser Spielzeit überhaupt nicht zum Zug kommen und bespielten selbst jede entstehende Lücke, wodurch sie gnadenlos zuschlugen. "Das war eine perfekte erste Halbzeit", sagte Röber. Esch hatte hingegen Probleme überhaupt ins Spiel zu finden, da Emsdetten auch gegen den Ball alles richtig machte. Durch das Anlaufen der Gäste wurde Esch wiederholend unter Druck gesetzt. Nach einer Balleroberung schaltete Emsdetten blitzschnell um und bespielte die Schnittstellen. So vielen auch die Tore: Schnittstellenbälle, wodurch Lea Rüskamp und Jule Uhlenbrock freigespielt wurden und nur noch zum 1:0 und 2:0 einnetzen mussten (3./16.). Das 3:0 fiel dann nach einer Ecke durch Eva Lukasiewicz. "Wir haben 45 Minuten bestimmt was Phase ist. Wenn wir das Tempo rausnehmen wollten haben wir den Ball durch unsere Ketten laufen lassen und dadurch waren wir einfach unfassbar dominant", freute sich Röber. "Nach so einer Halbzeit ist es auch normal, dass man dann ein paar Schritte weniger macht. Das war absolut erlaubt." Dadurch entstanden ein paar Abschlüsse für Esch, aber auch Emsdetten kam weiterhin zu gefährlichen Möglichkeiten. So entstand auch das 4:0: Wieder ein Steckpass, bei dem Uhlenbrock in der gegnerischen Abwehr kreuzt und so nach ihrem eigenen ersten Abschluss den Abpraller einschob (83.). "Das war mega gut, weil wir die klar bessere Mannschaft waren. Wir haben wirklich einwandfrei abgeliefert und wollten diesen Sieg unbedingt. Die Körpersprache, der Wille und die Einstellung haben gestimmt, es passt einfach alles", freute sich Röber abschließend.
Torschützinnen: 0:1 Rüskamp (3.), 0:2 Uhlenbrock (16.), 0:3 Lukasiewicz (25.), 0:4 Uhlenbrock (83.)

Borussia Münster - Arminia Ibbenbüren     2:0 (1:0)
"Letztendlich haben wir aus den unglücklichen Niederlagen gegen Schalke und Recke die richtigen Schlüsse gezogen und durch den gesammelten Mut gegen Billerbeck eine mannschaftlich geschlossene Leistung gezeigt", freute sich Borussia-Coach Andre Lindenbaum. Sein Team entwickelte gegen Billerbeck eine neue Taktik, die das extreme Mittelfeldpressing mit sich bringt. Sowohl das, als auch die Viererketten zeigten eine herausragende Leistung, wodurch Ibbenbüren immer wieder Probleme hatte, die richtigen Lösungen zu finden. "Aus der Lust und dem Spaß am Verteidigen haben wir die nötige Power für die Offensive gezogen, um zackig unser Spiel in die Spitze aufzubauen", sagte Lindenbaum. Borussia agierte mit drei Spitzen, wodurch sie immer wieder ihren Geschwindigkeitsvorteil nutzten und Abschlüsse produzierten. Das 1:0 fiel dann aber nach einer Ecke durch Jessica Kelly (37.): "Da waren wir mindestens auf Augenhöhe und hatten zwischendurch die Spielkontrolle. Aber einfach, weil wir bei unserem System geblieben sind", freute sich Lindenbaum. In der zweiten Hälfte hätte Borussia den Sack durch die ein oder andere Möglichkeit auch eher zu machen können, aber auch Ibbenbüren hatte die ein oder andere Chance. Denn gerade in der Anfangsphase der zweiten Hälfte, drängten die Gäste auf den Ausgleich. "Kein Spiel läuft über 90 Minuten perfekt. In diesen Phasen kann man sich aber wieder Selbstbewusstsein erarbeiten", sagte Lindenbaum. In der 90. Minute machte dann aber Sarah Zinn den Sack mit dem 2:0 endgültig zu. 
Torschützinnen: 1:0 Kelly (37.), 2:0 Zinn (90.)

BW Aasee - Union Wessum     4:3 (2:2)
"Das Spiel hat uns echt einige Nerven gekostet, aber die Mädels haben das echt gut gemacht. Da muss ich sagen: Hut ab vor der Leitung und der Moral", freute sich Aasee-Trainerin Anna Steckel. Aasee startete extrem gut in die Partie: Die Gastgeberinnen agierten konzentriert und diszipliniert. Sie bauten ihr eigenes Angriffsspiel von hinten auf und nutzten dann ihren Geschwindigkeitsvorteil aus. Beim 1:0 war es Zara Ellamaa, die über Außen an ihrer Gegenspielerin vorbeizog und Lea Heitkamp bediente, die zum 1:0 einschob (8.). Das 2:0 fiel ähnlich: Diesmal war es Carla Daweke, die sich durchsetzte und Ellamaa freispielte (18.). "Dann haben wir 15 Minuten lang den Faden verloren. Nachdem der Anschlusstreffer gefallen ist, entstand eine kurze Verunsicherung", sagte Steckel. Dadurch gaben die Gastgeberinnen die 2:0-Führung zu leichtfertig aus der Hand und mussten zur Halbzeit ein 2:2 hinnehmen. "Spielerisch war es jetzt nicht unser bestes Spiel, aber wir kamen immer wieder zurück und haben es geschafft, uns aus dem Druck von Wessum zu lösen", sagte Steckel. Beim 3:2 bedankte sich dann Theresa Kohl nach einem Gewusel im Sechzehner, so richtig lange hielt diese Führung allerdings nicht. Denn in der 79. Minute lud Aasee Wessum fast zum Tore schießen ein: "Das war definitiv unsere eigene Co-Produktion", sagte Steckel. Als sich alle schon auf ein Unentschieden eingestellt hatten, entstand nochmal ein Steckpass auf Ellamaa, die frei in den gegnerischen Sechzehner lief und aus spitzem Winkel ins lange Eck zum 4:3-Siegtreffer traf (90+1.).
Torschützinnen: 1:0 Heitkamp (8.), 2:0 Ellamaa (18.), 2:1 Pech (26.), 2:2 Witte (35.), 3:2 Kohl (66.), 3:3 Menke (79.), 4:3 Ellamaa (90.)

Weitere Spiele:
SpVgg Vreden - GW Nottuln     0:0 (0:0)
Turo Darfeld - FC Schalke     2:5 (2:1)
TuS Recke - VfL Billerbeck     0:2 (0:1)