Albtraum auf Asche
von Nils Tyczewski
(13.12.15) Vor zwei Wochen zog das Gastspiel des BSV Roxel bei Westfalia Gemen intensive Diskussionen nach sich. Der Grund: Gemen ließ die Partie auf Asche austragen, weil der Rasenplatz gesperrt war. "Ich finde, das muss in der Landesliga nicht sein", sagte BSV-Coach Winkler nach der 0:4-Klatsche. "Man hätte die Partie besser verlegen sollen. Auch Emsdetten musste nun in Resse auf Asche antreten. Trainer Christian Bienemann wollte das aber nicht als Grund für die 1:3-Niederlage seiner Mannschaft gelten lassen: "Völlig egal, ob auf Rasen, auf Asche oder auf dem Parkplatz: Wenn man solche Fehler macht wie wir heute, dann kann man kein Fußballspiel gewinnen!"
Bienemann war stinksauer auf seine Mannschaft. Die Niederlage sei nämlich nicht etwa Resses Qualität zuzuschreiben, sondern "allein unserer Blödheit. Es ist ganz egal, wo man spielt, gegen so einen Gegner müssen wir gewinnen."
Die erste Halbzeit hatte nicht viel zu bieten. Das, was beide Mannschaften fußballerisch anboten, kam einem Offenbarungseid nahe. Chancen gab es dementsprechend werder für Resse noch für Emsdetten. Entschieden wurde die Partie nach dem Seitenwechsel durch zwei krasse individuelle Fehler. Der erste ging auf die Kappe von Julian Höfker. Emsdettens rechter Verteidiger wollte den Ball bei eigenem Angriff ohne Not zurückspielen. Dabei traf er die Kugel nicht richtig und der Pass geriet zu kurz. Ressses Kapitän Mike Neumann schaltete sofort, spielte einen Steilpass auf Dominik Hanemann, der wiederum per Querpass Kevin Schäfer in Szene setzte. Schäfer blieb cool und verwandelte zum 1:0 (46.).
Fehler Nummer zwei ließ nicht lange auf sich warten. Diesmal hatte Sebastian Sterthaus einen Blackout. Nach einer Flanke entschied er sich - warum auch immer - gegen die Option, den Ball einfach aus der Gefahrenzone zu köpfen. Stattdessen wollte er zu Schnappper Pascal Göcke zurücklegen. Viktorias Dominik Hanemann durchschaute den Plan und legte mit einem Beinschuss für Göcke das 2:0 nach (53.).
Von Emsdetten war offensiv zunächst nicht viel zu sehen. Die gefährlichste Sitiation war ein Schuss von Ugur Birdir, der aber nur die Latte traf (57.). Vier Minuten später war die Partie dann endgültig gelaufen. Stefan Colmsee brachte einen Freistoß scharf vor's Tor, Matthias Potthoff besorgte das 3:0 (61.).
In der Schlusssphase machte Emsdetten Druck und hatte auch Chancen. Isuf Asllani und Patrick Teriete brachten den Ball aber aus kurzer Distanz nicht über die Linie. Das gelang zwei Minuten vor dem Abpfiff nur noch Ugur Birdir, der nach einem verunglückten Abwehrversuch der Hausherren einen Volleyschuss in die Maschen jagte (88.).
"Resse war nicht stark. Aber wer so spielt, wie wir, der kann keine Ansprüche stellen", fasste Nullfünf-Coach Bienemann die Partie anschließend frustriert zusammen. "Wir haben Weihanchtsgeschenke verteilt. Dasist ärgerlich und ernüchternd."
Viktoria Resse– Emsdetten 05 3:1 (0:0)
1:0 Schäfer (46.), 2:0 Hanemann (53.),
3:0 Potthoff (61.), 3:1 Birdir (88.)