Landesliga 4
Wegeners "Wettstreit" mit Wensing: Er geht ins sechste Jahr
Von Fabian Renger
(30.11.23) Es gibt Dinge, die gehören einfach zusammen. Frank Wegener und Eintracht Ahaus beispielsweise. Die Beziehung hält bereits seit einer sehr langen Zeit an. Seit der Saison 2019/20 ist er schon im Amt als Cheftrainer der Ersten. Vorher war er bei der Zwoten tätig. Anderswo dürften die Scheidungsanwälte längst Schlange stehen. Nicht so in Ahaus. Denn Wegener hängt ein Jahr dran. Wer zu faul zum Rechnen ist: Er geht dann in seine sechste Saison.
"Das ist ein Wettstreit mit dem Kollegen aus Wettringen", schickt Wegener Grüße raus gen Patrick Wensing. Der startet im Sommer in Wettringen gar in seine achte Spielzeit. Mal gucken, wer von beiden länger durchhält. Wir nehmen ab sofort Wetten entgegen. Beide sind nicht nur treue Seelen, beide haben auch die A-Lizenz. "Was bringt mir die auf dem Sofa?", flachst Wegener. Nicht so viel. Klar habe er etwas überlegt. Zuletzt lief es schließlich nicht so blendend. Vier Niederlagen am Stück reihte die Eintracht aneinander, sie verlor gar sechs der vergangenen sieben Spiele.
Aktuell läuft es nicht so dufte
Aber Wegener ist keiner, der die Flinte ins Korn wirft. Grundsätzlich sei es derzeit eine Frage des Spielglücks. Das fehle einfach. "Das müssen wir uns wieder holen", betont der 41-Jährige. An sich passten die Leistungen größtenteils. Bester Beleg war wohl die 0:1-Heimpleite gegen den SuS Neuenkirchen vor zwei Wochen. Super performt, nichts gekriegt. So ist das manchmal im Leben - und erst recht im Fußball. "Jetzt geht der Blick nach unten. Wir müssen uns die Situation vor Augen halten und dürfen nichts schönreden", ist der Übungsleiter Realist. Ahaus ist Neunter, vier Punkte beträgt der Puffer auf die Abstiegsränge. Nicht viel. Winterspeck kommt am Sonntag erstmal nicht dazu: Das Heimspiel gegen Dorsten-Hardt wird witterungsbedingt nicht stattfinden. Toll.
Tatti bleibt, Bolat geht
Trotz der derzeitigen Situation entschieden sich Coach und Club für eine weitere Zusammenarbeit. "Mir macht's weiterhin Spaß, der Verein ist nach wie vor von mir überzeugt - es ist weiter eine Win-Win-Situation für beide Seiten", sagt Wegener. Logistisch passt's auch, er wohnt in Rufweite des Sportplatzes. Was ihm wichtig war: Sein Co-Trainer Daniel Tatti sagte ebenfalls zu und geht im Sommer in sein zweites Jahr. Wegeners spielender Co Cihan Bolat hingegen wird sich verabschieden. Bolat ist 32 Jahre, eine Heirat steht bald an, der Aufwand soll weniger werden. "Natürlich tut das weh: Menschlich wie sportlich. Aber das müssen wir respektieren und akzeptieren", kommentiert der Chefcoach. Bolat ist schließlich schon seit Sommer 2020 bei der Eintracht und seither Wegeners spielender Adjutant.
Womöglich wird sein Verlust noch im Trainerteam aufgefangen, auch die Suche nach einem Sportlichen Leiter läuft. Die Spielergespräche sind ebenfalls im vollen Gange, Wasserstandsmeldungen gibt Wegener aber noch nicht raus.