Oberliga Westfalen
Schlechter Rasen und lange Bälle
von Jakob Schulze Pals
(31.10.21) Nein, der schlechte Rasen sei bei der 1:4 (0:1)-Auswärtsniederlage seines FC Eintracht Rheine beim TuS Ennepetal sicherlich nicht das Hauptproblem gewesen. Aber eben ein Umstand, der seiner Mannschaft geschadet hätte, haderte FCE-Trainer Cihan Tasdelen nach dem Abpfiff. Tasdelen haderte ohnehin mit vielem. Mit der Chancenverwertung seiner Stürmer, mit den individuellen Fehlern seiner Verteidiger, vor allem aber nervte ihn, dass Ennepetal genauso gespielt hatte, wie er es vorausgesagt hatte. Und damit erfolgreich war.
"Es ist wirklich schade, dass wir dieses Spiel so deutlich verlieren. Denn genau das wollten wir vermeiden, gegen eine Mannschaft, die ausschließlich lange Bälle spielt und auf die Fehler des Gegners spekuliert. Drei von vier Treffern fallen nach dem identischen Muster" analysierte Tasdelen die Geschehnisse des Spiels. Ruhig und sachlich, aber durchaus verärgert.
So ist die Geschichte dieser Partie recht schnell erzählt. Rheine machte im ersten Durchgang kein himmelhochjauchzendes Spiel. Sie wissen, der Rasen. Aber die Tasdelen-Elf spielte vernünftig, spielte sich regelmäßig ganz gefällig in die gegnerische Hälfte, war dabei aber nicht zwingend. Ennepetal bolzte vor allem und setzte auf Einladungen. Und Rheine verteilte sie. Nach einem eigenen Einwurf verlor der FCE den Ball, der TuS konterte blitzschnell und Masahiro Enjo schoss zur Führung ein (24.).
Paradzik erstickt Hoffnung im Keim
Lass uns nochmal kurz zum Geläuf kommen. "Der Platz war in einem katastrophalen Zustand. Mannschaften, die ernsthaft versuchen, Fußball zu spielen haben da schlechte Karten", lautete Tasdelens vernichtende Kritik, die aber gleichzeitig auch seine Spieler betraf: "Auf so einem Platz musst du dann einfach spielen. Wir haben viel zu kompliziert gedacht." Denn auch in Halbzeit zwei musste Ennepetal vor den Gästen nicht unbedingt Angst bekommen.
Im Gegenteil. Bei einem langen Ball waren sich Hannes Hesping und Joschka Brüggemann uneins, sodass Ibrahim Lahchaychi dazwischen spritzen und zum 2:0 treffen durfte (49.). Und mit dem Treffer von Abdulah El Youbari zum 3:0 in der 71. Spielminute war die Messe dann eigentlich gelesen. Denkste! Denn Viktor Maier verkürzte nur zwei Minuten später auf 1:3, Rheine blieb dran und war dem 2:3 gefühlt recht nahe, bis sich Marius Lackmann bei einer Flanke verschätzte. Zack, Ivan Paradzik (84.), 4:1, Ding durch, Tschüssi!
TuS Ennepetal – FC Eintracht Rheine 4:1 (1:0)
1:0 Enjo (24.), 2:0 Lahchaychi (49.),
3:0 El Youbari (71.), 3:1 Viktor Maier (73.),
4:1 Paradzik (84.)