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Oberliga Westfalen

Eintracht scheitert an sich selbst


von Fabian Renger

(24.10.21) Das war nicht schön mit anzusehen. Es lief die Schlussviertelstunde des Spiels zwischen dem FC Eintracht Rheine und Victoria Clarholz. Die Gäste waren noch sieglos bis dato, führten am Delsen jedoch mit 2:1. Und es machte nicht den Eindruck, als würden die Rheinenser daran noch etwas ändern können. Einwürfe wurden verschlampt, Anspiele waren zu hart, zu lang, zu kurz, zu hoch. Sucht euch irgendetwas aus. Es war allerdings auch nicht so, als wäre der FCE trotz alldem ohne Torchance gewesen. Nein, nein. Aber auch, weil die Denkweise im Spiel mitunter zu kompliziert war, blieb es schlussendlich beim 1:2 aus Sicht der Hausherren.

Zur Pause hatte Clarholz 1:0 geführt. "Dieses Tor war keine Chance, sondern ein Distanzschuss", ärgerte sich FCE-Coach Cihan Tasdelen. Es war so ziemlich die erste und bis dahin einzige gefährliche Aktion der Victoria, die Marlon Herzog erfolgreich abschloss (45.). Clarholz besann sich ansonsten auf die Defensivarbeit, darauf, die Räume eng zu machen, hinten zu kontrollieren. An die Maurerkelle, fertig, los - so lautete das Motto. Und dennoch kam Rheine immer und immer wieder durch, hatte die Aktionen. Doch es fehlte wahlweise die Konzentration oder die Entschlossenheit im Abschluss. Eine 1:0-Führung wäre statt eines 0:1-Rückstandes wohl gerechter gewesen. Aber was ist schon gerecht in diesem Sport.

1:2 macht sprachlos

Nach dem Seitenwechsel ging dann aber doch rasch die Tormusik am Delsen an. Foul an Gino-Lago Bentron, Strafstoß Viktor Maier (49.). Jetzt aber, FCE...oder eben auch nicht. Direkt nach dem Wiederanpfiff rollte Clarholz über die rechte Seite an. Und was dann passierte, wie Marco Pollmann an allen Gegenspielern vorbei dribbelte, niemand aus der Eintracht-Hintermannschaft Zugriff auf Pollmann fand und der zum 1:2 einnetzte, das machte Tasdelen sprachlos. "Jeder hat sich den Spieler angeguckt, dieses Tor war die schlimmste Situation für mich in diesem Spiel."

Tasdelens Elf rannte an, warf alles nach vorne, hatte weitere gute Gelegenheiten. Nutzte aber keine. Das kennt der Coach schon seit längerer Zeit. Ein ätzendes Problem. Dazu gesellten sich allerdings auch die eingangs erwähnten Szenen. Oft ohne Gegnerdruck. Stockfehler um Stockfehler. Das war nicht förderlich für eine gelungene Aufholjagd. Selbst einfachste Pässe kamen nicht mehr an. Clarholz roch den ersten Dreier und erfightete sich ihn nach Hause. Eine Niederlage, die unnötig war für den FCE. Maximal unnötig.

FCE Rheine - Victoria Clarholz 1:2 (0:1)
0:1 Herzog (45.), 1:1 Maier (49./FE)
1:2 Pollmann (50.).



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