Oberliga Westfalen
Vreden auswärts mit Heim-Gesicht
Von Pascal Bonnekoh
(18.03.24) Etwas überraschend, aber dennoch keineswegs unverdient gewann die SpVgg Vreden beim SC Preußen Münster II mit 2:0 (1:0). Auf Münsteraner Seite ärgerte man sich über zu viele leichte Fehler, während man in Vreden froh war, dass man auswärts scheinbar ja doch noch gewinnen kann.
Genau zwei Drittel ihrer Punkte holte die Spielvereinigung auf eigenem Rasen. Der letzte Auswärtserfolg gelang Ende Oktober. Dementsprechend erleichtert war Vredens Coach Andree Dörr über den Dreier bei den Preußen: "Nach langer Zeit haben wir auswärts mal wieder Punkte geholt. Für uns war wichtig, dass wir unser Heimspiel-Gesicht auch auswärts auf den Platz bekommen haben. Das war eine beeindruckende Leistung der Jungs. Man hat genau den Plan umgesetzt und war sich für keinen Meter zu schade." Viel besser hätte die Partie für die Gäste aber auch wohl nicht losgehen können.
Eine schöne Momentaufnahme, aber auch nicht mehr
Bereits in der 13. Spielminute gewannen die Vredener im Zentrum die Kugel und schalteten blitzschnell um. Der Ball kam zu Robin Schultealbert, der ihn ins linke untere Toreck versenkte. Dazu hatte Luis Frieling gleich zwei vielversprechende Distanzschüsse. Auf der anderen Seite hielt wiederum Tom Breuers die Null für die Gäste fest. Nach dem Seitenwechsel war es Vredens Kapitän Maximilian Hinkelmann, der die Gästeführung hätte ausbauen können. Gleichzeitig hatten allerdings Leon Tasov, Kevin Schacht und Ansumana Nyassi auch den Ausgleich auf den Füßen. Bei Preußens Offensive wollte an diesem Tag aber einfach nichts so recht klappen. Das lag wiederum auch an der starken Vredener Defensive.
"Man muss hier eigentlich mit einem 0:0 rausgehen und anerkennen, dass der Gegner gut verteidigt hat. Wir haben aber leider zwei Geschenke verteilt. Wir waren nach vorne sehr aktiv, aber konnten uns nicht so viele klare Chancen herausspielen. Wir waren irgendwie nicht total schlecht, aber eben auch nicht gut genug", resümierte Preußens Coach Kieran Schulze-Marmeling. In der 83. Spielminute vertändelte Preußens Schlussmann Roman Schabbing die Kugel, sodass Hinkelmann locker zum 2:0-Endstand einschieben durfte. Das war der fünfte Gegentreffer der Preußen in den vergangenen beiden Partien. "Wenn wir so viele Gegentore in zwei Spielen bekommen, können wir nicht erwarten, dass wir sechs Punkte holen. Das war viel zu einfach. Ich muss aktuell aber hinten auch das Personal beinahe zu 80 Prozent durchwechseln. Da ist es normal, dass es ein bisschen an Automatismen und Sicherheit fehlt", so Schulze-Marmeling.
Mit inzwischen 30 Punkten auf dem Konto möchte Dörr den Abstiegskampf noch nicht vollends für beendet erklären: "Woche für Woche sammeln die Mannschaften da unten ihre Punkte. Wir brauchen noch ein paar Punkte, um dann auch beruhigter schlafen zu können. Das ist allerdings eine schöne Momentaufnahme. Nach acht Spieltagen hatten wir noch fünf Punkte und jetzt sind es schon 30."
SC Preußen Münster II - SpVgg Vreden 0:2 (0:1)
0:1 Schultealbert (13.), 0:2 Hinkelmann (83.)