Preußen Münster gnadenlos effektiv

von Peter Möller

(08.09.13) Die Zweitvertretung von Preußen Münster hat dem BSV Roxel im zweiten Akt ihrer Derbywochen ein glückliches Ende verwehrt. Das Team von Sören Weinfurtner gewann beim BSV mit 4:0 (3:0).

Mit dem laut Trainerfuchs Gundolf Lorenz "fußballerisch besten Team der Liga" hatten seine Schützlinge das dritte Schwergewicht binnen vier Wochen vor der Brust. Die Preußen nahmen von Beginn an das Szepter in die Hand und versuchten die Gastgeber mit schnellem Kurzpassspiel in der eigenen Hälfte einzuschnüren. Roxel hielt in der ersten Viertelstunde stark dagegen, kam gut in die Zweikämpfe und nach zehn gespielten Minuten zur ersten Torchance. Jens Könemann eroberte den Ball an der Mittellinie, passte auf den gestarteten Philipp Daldrup. Der fand keine Anspielstation und zog vom Sechzehner einfach mal ab. Preußens Keeper Stephan Tantow war auf dem Posten und klärte zur Ecke.

Nur zwei Minuten später die Antwort der Adlerträger. Schneller Angriff über die kinke Seite. Henning Dirks mit einem Zuckerpass auf Pascal Koopmann, der behielt frei vor dem Roxeler Kasten die Nerven und schoss ein zur 1:0-Führung. In der 33. Spielminute wieder ein schneller Angriff der Preußen über den emsigen Semih Daglar. Der sah den gestarteten Vargin Der. Frei vor dem Tor ließ auch Münsters Nummer elf BSV-Keeper Bernd Lütke Wiesmann keine Abwehrchance und verwandelte zum 2:0. Zwei Chancen, zwei Tore - Preußen-Coach Weinfurtner hatte seinem Team vor dem Spiel scheinbar unnachgiebige Effektivität eingeimpft.

Sieben Minuten vor der Pause wurde es dann kurios. Freistoß für die Preußen aus knapp 20 Metern. Obwohl der Schiedsrichter den Ball nicht per Pfiff freigegeben hatte, zog Semih Daglar ab. Der von der Mauer leicht abgefälschte Ball erwischte Lütke Wiesmann auf dem falschen Fuss und zappelte zum 3:0-Halbzeitstand im Netz.

Nach der Pause warfen die Roxeler noch einmal alles in die Waagschale. Fast gelang ihnen durch Dirk Marquardt der Anschlusstreffer. Sein Schuss aus zwölf Metern verfehlte Preußens Gehäuse nur knapp. Zu allem Unglück holte sich Martin Lambert in der 64. Minute noch eine Gelb-Rote Karte ab. Roxel jetzt nur noch zu zehnt, aber im bereits aus dem Duell gegen Gievenbeck bekannten lorenzschen 4-4-1-System. Auch das half wenig, den Schlusspunkt setzten die Gäste in Person von Samuel Gurcke. Henning Dirks erneut mit einer mustergültigen Vorarbeit über die rechte Seite. Seine flache Hereingabe stocherte Gurcke zum 4:0-Endstand über die Linie (84.).

"Ich denke der Sieg heute war hochverdient. Vor allem unsere brutale Effektivität in der ersten Halbzeit hat mich sehr gefreut", sagte Preußen-Trainer Sören Weinfurtner. Roxels Coach Gundolf Lorenz zollte dem Gegner Respekt. "Um gegen Preußen zu gewinnen muss bei uns alles passen. Wenn sie ihr Potential abrufen können wir uns damit nicht messen. Momentan fehlt uns einfach die Durchschlagskraft, aber wir dürfen jetzt den Kopf nicht hängen lassen."

BSV Roxel - SC Preußen Münster II 0:4 (0:3)
0:1 Koopmann (12.), 0:2 Der (33.),
0:3 Daglar (38.), 0:4 Gurcke (84.)