Westfalenliga 1
Hinten kackt Westfalias Heim-Ente
von Fabian Renger
(05.05.24) Vielleicht, aber auch wirklich nur vielleicht, wäre die unheimliche Heim-Serie von Westfalia Kinderhaus geendet. GW Nottulns Max Picht hätte den Ball einfach nicht an die Unterkante der Latte, sondern ins Netz zimmern müssen. Da waren 68 Minuten gespielt. Es wäre Nottulns 1:0-Führung gewesen. "Wenn wir das Ding machen, nehmen wir da auf jeden Fall einen Punkt mit", befand Notutlns Coach Marvin Möllers. Aber: Picht machte das Ding halt nicht - und hinten kackte wieder mal die Kinderhauser Heim-Ente. Diesmal feierte der Tabellenzweite einen 2:0 (0:0)-Erfolg.
Kurz nach Pichts knappem Fehlversuch nahm Luis Haverland Maß. Aus etwa 23 Metern pfefferte er die Murmel wunderbar ins Tor (70.). Er hatte ausnahmsweise aber auch mal Platz. Etwas später legte Kinderhaus nach, gerade als GWN von der Fünfer- auf Viererkette umstellen und die Leinen los machen wollte. Semih Daglars Freistoß rutschte an allen vorbei an den zweiten Pfosten, wo Julian Horstmann zum 2:0 einköpfte (80.). "Extrem bitter, dass du die Tore so kassierst. Der knappe Sieg geht in Ordnung. Es wäre mehr drin gewesen. Aber dann sind es Kleinigkeiten, die entscheiden, wenn du ein- bis zweimal nicht aufpasst. Wir können uns nur was davon abgucken, Kinderhaus steht zurecht da oben", gab Marvin Möllers den fairen Verlierer.
Kinderhaus braucht 'ne Menge Geduld
Seine Elf ging es verdammt defensiv an. Peter Stüve und Max Picht saßen etwa zunächst draußen. Nottulns Plan war klar: Die Errichtung der Baumberger Mauer. Das Mittelfeldpressing wurde etwas tiefer gestaltet, Nottuln wollte die individuelle Kinderhauser Klasse mit einer stetigen Doppelung ausschalten. Das gelang tatsächlich ganz gut. "Wir mussten sehr viel Geduld zeigen", stöhnte dann auch Westfalias Trainer Holger Möllers. Im vorderen Bereich fehlten lange Zeit die zwingenden Momente. Zwischendurch endete ein Kinderhauser Freistoß mal am Pofsten, aber das war es dann an krachenden Augenblicken.
Das große Aber: Kinderhaus tappte in keine Falle. Die Gäste setzten auf Nadelstiche. Doch den Gefallen taten die Hausherren ihnen nicht. "Mit dem Ball war's ausbaufähig, aber gegen den Ball haben es die Jungs überragend gemacht. Wir hatten eine echt überragende Restverteidigung", lobte Holger Möllers. So brannte nichts an. Und die Grün-Weißen waren irgendwann auch müde gespielt. Den Eindruck teilte Marvin Möllers: "So ab der 65., 70. Minute sind unsere Kräfte verschwunden."
Und da Picht nur die Latte traf und dann auf der Gegenseite Haverland mehr Glück hatte, hielt Kinderhaus zum 13. Mal in dieser Saison den Kasten sauber. Und im 23. Heimspiel in Serie gab's wieder keine Niederlage. Wo soll das bloß noch enden?
Westfalia Kinderhaus - GW Nottuln 2:0 (0:0)
1:0 Haverland (70.), 2:0 Horstmann (80.)
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